Die beste Landfrauen-Köchin ist begeistert

Den Sieg in der Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2020» errang Barbara Matter aus Rumendingen. Die beste Landfrauenköchin in diesem Jahr ist in Dürreroth aufgewachsen und unterrichtet seit vielen Jahren im Kindergarten Wasen. Zahlreiche prägende Erlebnisse hatte Barbara Matter durch die Begegnungen mit den Landfrauen in der ganzen Schweiz.

Rumendingen · «Ich würde sofort wieder mitmachen, es war genial die Landfrauenküche live zu erleben. Die wertvollen, schönen Kontakte mit den sechs Frauen haben zudem meinen Blickwinkel, sowie mein Netzwerk über die Kantonsgrenzen erweitert» stellt Barbara Matter rückblickend fest. Die Sendungen sind sehr beliebt und die Einschaltquoten jeweils hoch, wenn die Landfrauen um die Wette kochen. Die Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» zeigte die sieben Bäuerinnen beim Kochen, aber begleitet sie ebenso in ihrem Alltag und dokumentiert die Vorbereitungen für das festliche «Landfrauen-Dreigang-Menu».

Hofprodukte auf den Tisch zaubern
Bei den Folgen 2020 machte auch Barbara Matter aus Rumendingen mit. Die Themen Geschmack, Aussehen und verschiedene weitere Kriterien der zubereiteten Menüs wurden bei jedem einzelnen Gang bewertet. Die sechs Landfrauen waren gegenüber ihrer Gastgeberin eine aufmerksame und sicher auch strenge Jury. Die Landfrauen-Siegerin 2020, hat darum als Köchin überzeugt, aber ebenfalls als sympathische, brillante Gastgeberin. Das Menu von Barbara Matter liest sich schon wie ein Traum.
Als Vorspeise gab es «Panierter Milchziger mit Apfelchutney auf Salat», der Hauptgang bestand aus dem «Rumendinger Chemibraten, zweierlei Kartoffelschnitze und Ofengemüse». Eine Verführung der besonderen Art war «Barbaras Zwetschgentraum, mit weissem Zimt-Quark-Soft-Ice» zum Dessert. «Es war mir sehr wichtig eigene Milchprodukte zu integrieren. Diese herzustellen habe ich unter anderem im Kurs Milchverwertung gelernt», hält die Siegerköchin mit einem feinen Lächeln fest. Als ausgebildete Kindergärtnerin besuchte Barbara Matter berufsbegleitend den offenen Kurs am Inforama Waldhof. Seit 2015 ist sie «Bäuerin FA» und weiss genau, was auf dem Hof wichtig ist.

Wie Wellness-Ferien
Insgesamt 34 Hektaren Land bewirtschaften Barbara und Bernhard Matter mit ihren Töchtern Larina und Mia. Dabei steht Milchwirtschaft und Viehzucht im Vordergrund, mit 35 Kühen und rund 80 Aufzuchtrindern, letztere sind in Rumendingen und Dürrenroth stationiert (der elterliche Betrieb von Barbara Matter wurde 2016 übernommen). «Für mich waren die jeweiligen Wochenenden, mit Essen bei den sechs Landfrauen, wie Ferien mit puren Wellnessmomenten» blickt Barbara Matter zurück. Bereits am Samstagmittag galt es für die Landfrauen bereit zu sein. Rund drei Stunden wurden im Postauto verbracht, Strecken wurden oft mehrmals befahren, damit genügend Filmmaterial vorhanden war. Der Abend war mit dem feinen Essen ausgefüllt. Meistens erst nach Mitternacht kamen die Landfrauen ins jeweilige Hotel zurück. Mit einem gemeinsamen «Zmorge» wurden die «Einsätze» dann beendet. In Erinnerung bleiben werden Barbara Matter sicher ihre kleinen Pannen. Sehr gerne trug sie ihre verschiedenen Trachten, darunter auch eine sehr alte die «renoviert» wurde. Über vergessene Broschen, fehlende Strümpfe, oder anderes gäbe es sicher einige Geschichten zu schreiben.

Gute Vorbereitung – wenig Stress
Eine ganze Woche war das Filmteam auch bei Barbara Matter zu Gast. «Es wurde ein kleines Drehbuch erstellt, damit wir einen Ablauf hatten. Mir wurde aber beispielsweise nichts vorgegeben, was ich sagen sollte. So entstanden spontane Szenen und das Vertrauen zum Filmteam» weiss Barbara Matter. Erst vier Wochen vor der eigenen Aufzeichnung wusste Barbara Matter welches von den zwei eingegebenen Menüs sie in der Sendung kochen konnte. Um gut vorbereitet zu sein hat sie die Abläufe, inklusive dem schönen Anrichten, einige Male geübt. Sicherheit nimmt Nervosität und baut Stress ab, war ebenfalls ein Rezept der Siegerköchin. «Sehr gut kochen können alle Frauen die mitmachen, die Punkte sammeln muss man wohl mit etwas Speziellen», ist Barbara Matter sicher. So war ihr Dessert auf der «Puderzuckerspitze» sicher ein Highlight. Rund 1200 Minuten Filmzeit machte das SRF-Team bei jeder Landfrau, diese wurden für die Sendung auf 45 Minuten gekürzt. Da wurden diverse Sequenzen geschnitten und trotzdem entstand ein runder Ablauf.
«Rückblickend hätte ich wohl die Tischdekoration vor dem ersten Essen fertiggemacht. Es hat mich etwas gestresst, dass eine Landfrau fast genau meine Idee umsetzte und ich umplanen musste», sagt Barbara Matter mit einem feinen Schmunzeln. Die Finalsendung war 2020 nicht live. Die Aufzeichnung fand bereits am 14. Oktober statt. So lange hatten die Landfrauen und ihre Männer absolute Schweigepflicht. «Da waren die Masken nicht nur wegen Corona manchmal hilfreich», meint Barbara Matter. Ihr Fazit zur Landfrauenkühe fällt mit, aber wohl auch ohne Sieg, positiv aus: «Wer Lust hat dies selber einmal zu erleben, soll sich unbedingt anmelden, es ist eine so schöne Erfahrung» sagt Barbara Matter deutlich.

Von Barbara Heiniger