Eislauf · Die Mixed Age Trophy, die als inoffizielle Europameisterschaft in der Breitensportkategorie «Mixed-Age» gilt, fand dieses Jahr zum fünften Mal statt. Das erste Mal durchgeführt wurde dieser Saisonabschluss-Wettkampf in der Saison 2014/15 – und zwar in Le Havre in Frankreich. Siegerinnen waren bei dieser Premiere niemand Geringeres als die «Snowflakes» aus Huttwil. Vier Jahre später wollten die «Snowflakes» diesen Sieg wiederholen. Kein unmöglicher Traum, waren die Huttwilerinnen in dieser Saison doch ungeschlagen – und zwar immer mit grossem Vorsprung. 

Dritten Sieg anstreben

Vier Mal fand die Trophy bereits statt. Die ersten beiden Austragungen konnten die «Snowflakes» beide gewinnen, im dritten Jahr folgte ein kleiner Sturz auf Rang vier, der in der letzten Saison mit einem tollen zweiten Rang wieder aufgefangen werden konnte. Nun wollte das Mixed-Age-Spitzenteam wieder zuoberst auf dem Podest stehen. 

Das einstündige Zusatztraining auf dem Wettkampfeisfeld am Freitagnachmittag versprach bereits einiges. Obwohl das Eisfeld kleiner war als beispielsweise in Huttwil, konnte das Kürprogramm bereits einigermassen solide durchlaufen werden. Dennoch war eine gewisse Anspannung zu spüren und Steigerungspotenzial vorhanden. In der anschliessenden Videoanalyse wurden dabei die wichtigsten Punkte besprochen. Nach einer, für ein Wettkampfwochenende einigermassen langen Nacht, zeigten die «Snowflakes» das beste offizielle Training, das sie diese Saison je gezeigt haben. Die zehn Minuten Trainingszeit gingen vorbei wie im Flug. Die Elemente konnten perfekt vorgezeigt werden und alle Beteiligten waren bereit für das Highlight der Saison.

Ein Sturz im Wettkampf 

Als neuntes Team startete das beste Schweizer Mixed-Age-Team gleich nach einer Eisreinigung in der letzten Startgruppe. Der Wettkampf war zeitlich im Verzug und so mussten die «Snowflakes» lange Zeit neben dem Eisfeld an der Bande warten. Dies trug überhaupt nichts zur Linderung der Nervosität der Läuferinnen bei. Endlich durften sie dann aufs Eis und ein letztes Mal ihr «Space Dream»-Programm zeigen. Der Auftritt der Schweizerinnen war ein bisschen weniger berauschend als im Training am Mittag, die Elemente konnten nicht ganz so perfekt gezeigt werden und gegen Ende der Kür stürzte auch noch eine Läuferin. Glücklich über den dennoch tollen Auftritt, aber auch unsicher, warteten die «Snowflakes» in der «Kiss-and-cry-Ecke» auf die Benotung. Mit 56,60 Punkten reichte es für die zwischenzeitliche Führung – doch die besten zwei Konkurrenten standen noch vor ihrem Auftritt. Die einheimischen «Les Salamandres» aus Le Havre zeigten ein rasantes, wildes Programm mit schwierigen Levels, die sie fast alle erreichten, obwohl sie sie nicht fehlerfrei zeigen konnten. Am Ende reichte es den Französinnen für 55,38 Punkte. Aufatmen bei den Huttwilerinnen. Das war knapp. Das zweite Team, das den «Snowflakes» noch nahe kommen konnte, war das italienische «Olimpia Team» aus Como, das an der Biasca- Trophy auf dem zweiten Rang landete. Die Italienerinnen zeigten ein eher langsames, ruhiges Programm und erreichten 51,45 Punkte. Dies reichte für die Bronzemedaille. 

Einen Winter lang ungeschlagen
Der Schweizer Sieg war Tatsache geworden. Von 13 gestarteten Teams aus sieben verschiedenen Ländern durften die «Snowflakes» die Goldmedaille in Empfang nehmen. Und endlich konnten die mitgereisten Fans und die Läuferinnen selber wieder bei der Schweizer Nationalhymne mitsingen. Der dritte Sieg an der fünften Mixed-Age-Trophy war Tatsache. Ein wahrgewordener Traum und ein optimaler Abschluss einer fantastischen Saison. An jedem einzelnen Wettkampf wurde die Rangverkündigung gleich angefangen: Kategorie Mixed-Age, erster Rang, «Snowflakes» aus Huttwil …

Schlussrangliste: Mixed Age (13 Teams): 1. Snowflakes, Huttwil, 56,60 Punkte; 2. Les Salamandres, Frankreich, 55,38; 3. Team Olimpia, Italien, 51,45; 4. Z’Hystérik, Frankreich, 49,38; 5. Team Emeraude, Frankreich, 45,60; 6. United Blades, Neuchâtel, 44,05; 7. Les Etincelles, Frankreich, 43,39; 8. Frost Fairies, Italien, 42,57; 9. Ice Unite, Grossbritannien, 38,16; 10. Stavanger Pearls, Norwegen, 37,68; 11. Crazy Splinters, Italien, 37,62; 12. Rising Roses, Deutschland, 36,00; 13. Ice Lions Batumi, Georgien, 32,72. 

Von Pascale Pfister