• Monika Gfeller möchte, dass sich das Rad der Kulturmühle Lützelflüh auch nach Corona weiterdreht. Mit Hilfe eines Crowdfundings wird nun Geld gesammelt. · Archivbild: Thomas Peter

20.07.2020
Emmental

Die Kulturmühle hofft auf Spendengelder

Die Corona-Krise hat die Kulturmühle Lützelflüh stark getroffen, doch nun kehrt in die heimeligen Räume langsam wieder Leben ein. Verluste durch die Einnahmenausfälle können aber nur teilweise aufgefangen werden. Unter dem Motto «Lassen wir das Mühlenrad der Kulturmühle weiterdrehen» sammelt die Stiftung Kulturmühle nun mittels Crowdfunding Geld.

Lützelflüh · Im liebevoll restaurierten zweistöckigen Mühleraum der Kulturmühle Lützelflüh laufen bereits Vorbereitungen für das erste Hochzeitsfest nach dem Lockdown. Wie alle anderen kulturellen Anbieter wurde auch die Kulturmühle Lützelflüh stark von der Corona-Krise getroffen. Eine Ausstellung, drei Konzerte sowie der Schweizer Mühlentag konnten nicht stattfinden. Anlässe, welche für die Monate März, April und Mai bereits fix auf dem Veranstaltungskalender standen. Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und Schullager wurden verschoben oder ganz abgesagt.
Zwar konnte Monika Gfeller, Geschäftsführerin der Stiftung Kulturmühle Lützelflüh, bereits wieder erste Anmeldungen entgegennehmen, aber sie kommen nur zögerlich. «Im Herbst sind die meisten Wochenenden für private Anlässe bereits wieder gebucht», freut sich Monika Gfeller. Doch noch ist die Unsicherheit und die Angst, mit dem Coronavirus angesteckt zu werden, gross. Besonders bei Gruppen mit älteren Personen und bei den Schullagern. «Im Vergleich zu den Vorjahren sind bisher im Herbst wesentlich weniger Buchungen für die Gruppenunterkunft eingegangen», verrät Monika Gfeller.

Kurzarbeit
Durch die Einnahmenausfälle werden dem Verein und der Stiftung Kulturmühle Lützelflüh bis Ende Juni, so schätzt Monika Gfeller, rund 35 000 Franken verloren gehen. «Obwohl wir bei Strom und Heizkosten einiges einsparen konnten, laufen die Kosten für den dringendsten Unterhalt weiter», erklärt Monika Gfeller.
Für sie und die Hauswartin wurde deshalb Kurzarbeit angemeldet und für die Einnahmeausfälle ein Ausfallgesuch gestellt. Es soll die fehlenden Mieteinnahmen für die Stiftung und die entgangenen Einnahmen durch Anlässe beim Verein wenigstens teilweise decken können. Ein Sofortkredit der Kulturförderung musste nicht beantragt werden, da noch ein kleines finanzielles Polster vorhanden sei.
In der Zwischenzeit sass die Stiftung aber nicht untätig herum. Unter dem Motto «Lassen wir das Mühlenrad der Kulturmühle weiterdrehen» haben sie beschlossen, über das Crowdfunding von lokalhelden.ch die Bevölkerung und Sympathisanten der Kulturmühle um Unterstützung anzufragen. Auch wurden die Vereinsmitglieder der Kulturmühle um finanzielle Hilfe durch eine zeitweise Erhöhung der Mitgliederbeiträge gebeten. Nun sind die ersten Ausstellungen bereits wieder im September geplant. Doch trotz aller Bemühungen, dass auch weiterhin Begegnungen im einmaligen Mühlengebäude stattfinden können, beschäftigen den Verein und die Stiftung doch noch einige Unsicherheiten. Kommen überhaupt Leute an die Konzerte? Werden noch Kunstgegenstände gekauft? Kommt eine zweite Welle oder haben wir das Schlimmste überstanden? Fragen, die zum jetzigen Zeitpunkt niemand beantworten kann. Doch Monika Gfeller ist zuversichtlich: «Wir hoffen fest, dass sich die Situation bessert, das Geplante auch durchgeführt werden kann und nicht wieder Einschränkungen verordnet werden müssen.»

Von Marion Heiniger