Die Landi-Anteilscheine werden so oder so zurückbezahlt
An einer ausserordentlichen Generalversammlung stimmten die Mitglieder der Landi Wasen-Sumiswald einer Kapitalherabsetzung zu. Dies ist Voraussetzung für die geplante Fusion mit den beiden Landis Aemme und Hasle-Oberburg.
Sumiswald · Wenn die Protokollführung einer Juristin übertragen wird, so stehen meist Geschäfte von besonderer Tragweite an. So war es auch am 2. Februar an der ausserordentlichen Generalversammlung der Landi Wasen-Sumiswald im Gasthaus zum Kreuz. Notarin Christine Lüthi überwachte und dokumentierte den juristisch einwandfreien Verlauf der Versammlung. Als Haupttraktandum stand nämlich die Rückzahlung des Anteilscheinkapitals in der Höhe von 594 000 Franken an die Mitglieder zur Debatte.
Gleiche Voraussetzungen
Letzten November stimmten die drei Landis Aemme, Hasle-Oberburg und Wasen-Sumiswald an separaten Orientierungsversammlungen einer Fusion grundsätzlich zu. Damit der Zusammenschluss rechtlich überhaupt stattfinden kann, müssen alle drei Landis gleiche Voraussetzungen erfüllen. Dies war bisher nicht der Fall, weil Wasen-Sumiswald ein Anteilscheinkapital von fast 600 000 Franken aufwies. Dieser Betrag galt buchhalterisch als Eigenkapital. Damit unter den Fusions-Partnern Gleichstellung herrscht, wurde Wasen-Sumiswald vorgängig ein Kapitalherabsetzungs-Verfahren empfohlen. Das Unternehmen verfügt, gemäss einem unabhängigen Treuhand-Institut, über genügend Mittel, um diesen Betrag den Mitgliedern zurückzubezahlen.
Einstimmig angenommen
Ohne Gegenstimme wurde die beantragte Kapitalherabsetzung von der Versammlung per Ende 2016 gutgeheis-sen. Somit muss das Geld zwingend ausbezahlt werden, auch wenn der Zusammenschluss nicht zustande käme. Die Rückzahlung bedingt ebenfalls eine Statutenänderung. Auch dieser Antrag fand erwartungsgemäss Zustimmung. Bares auf die Hand gab es an diesem Abend allerdings nicht. «Zuerst muss noch ein öffentlicher Schuldenruf erfolgen und die gesetzlichen Fristen eingehalten werden», erklärte die federführende Notarin.
Die entscheidenden Fusionsabstimmungen sollen im Mai an den drei ordentlichen Generalversammlungen erfolgen. Bei einer Annahme wäre der Zusammenschluss rückwirkend ab Anfang 2017 wirksam. Die neue Genossenschaft soll Landi Region Emme heissen und ihren Hauptsitz in Hasle-Rüegsau haben. Daniel Wüthrich ist als Vorsitzender der dreiköpfigen Geschäftsleitung vorgesehen. Alle bisherigen Angestellten könnten weiterbeschäftigt werden.
Von Ulrich Steiner