• Roland Ryser (links), Verwaltungsratspräsident der Landi Region Huttwil AG, zusammen mit Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung fenaco, in der Emmentaler Schaukäserei Affoltern inmitten der Giesskannen, die als Jubiläumsgeschenk an die Aktionäre abgegeben wurden. · Bild: Liselotte Jost-Zürcher

01.05.2019
Emmental

Die Landi und ihre zehnjährige Erfolgsgeschichte

Kontinuierlich sind die Zahlen der Landi Region Huttwil AG auch 2018 gestiegen. 91 anwesende Aktionäre genehmigten an der 10. Generalversammlung in der Emmentaler Schaukäserei in Affoltern ohne Gegenstimmen und diskussionslos die traktandierten Geschäfte. In ihren Reihen konnten sie mehrere Gäste begrüssen, unter anderem den Vorsitzenden der Geschäftsleitung fenaco, Martin Keller. Dessen Referat zeigte, dass das «Mutterhaus» der Schweizer Landi und Volg-Unternehmungen mit grosser Um- und Weitsicht für die Landwirte im Einsatz steht – schweiz- und europaweit.

Affoltern · Am «geschichtsträchtigen» Ort in der Emmentaler Schaukäserei eröffnete Verwaltungsratspräsident Roland Ryser die ebenfalls «geschichtsträchtige» 10. Generalversammlung der Landi Region Huttwil AG. Das «hin u här u abe u ufe» der Käsereien in Affoltern widerspiegle auch das Geschehen in der Landi, stellte er fest. Zehn Jahre sind es her, seit die regionalen Landi Affoltern-Dürrenroth und Huttwil fusioniert haben.
Ihr Mut hat sich gelohnt. Mit damals noch «kleinen», aber verantwortungsvollen Zahlen, mit der Herausforderung des Neubaus in Huttwil sowie des ausgebauten Agrarstandorts Dürrenroth und dem neuen Volg Laden in Weier hat sich die AG kontinuierlich emporgearbeitet.
Neben den grossen täglichen Herausforderungen stand 2015 die weitere Fusion mit der Landi Kleindietwil-Madiswil an – ein mutiger, aber wiederum erfolgreicher Schritt, der die Ergebnisse seither entscheidend und positiv prägt.
Auch 2018 ist der Gesamtumsatz deutlich gestiegen. Tragend waren dabei der Landi Laden, Volg Laden und TopShop sowie der Agrarhandel. Die Landi Region Huttwil AG, die «klein» angefangen hat, liegt heute bei einem stolzen Eigenkapitalanteil von 56 % des Umlauf- und Anlagevermögens von insgesamt gut 13 Millionen Franken. Der Personalaufwand ist 2018 stabil geblieben, der Betriebsaufwand gesunken. «Wir sind noch effizienter geworden», stellte Fritz Wüthrich, Mitglied der Geschäftsleitung, vor der Versammlung fest.

Motivierte Mitarbeitende
Insbesondere die grosse Motivation, das Mitdenken und die Kompetenz der Mitarbeitenden seien es, welche den Betrieb zum Erfolg führen würden, stellte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Urs Bieri, in seinem Rückblick fest. Diese Motivation zu stärken ist eine seiner wichtigsten Aufgaben. Konnte er früher noch an der Front mitarbeiten – «was ich übrigens sehr gerne tat» – ist das heute kaum mehr möglich. Unter anderem nimmt das Personalwesen viel seiner Zeit ein. Nach dem Motto auch, dem Mitdenken Raum zu geben: «Es ist schön und nicht selbstverständlich, dass wir in unseren Kreisen Leute haben, die von gewissen Ideen nicht abkommen. Zum Glück haben sich ‹dr Wetti, der Sötti, der Hätti u dr Chönnti› immer wieder getroffen. Irgendeiner von ihnen hat nicht ‹lugg› gelassen und so den andern das Vorwärtsschauen und die Visionen immer wieder schmackhaft gemacht.» Diese Haltung lohnt sich.
Mit wenigen Punkten hat dies die Ladenleiterin des Volgs Weier, Natalie Rentsch, im Geschäftsbericht auf den Punkt gebracht:
«Eines unserer wichtigsten Ziele war, die Abschreiber massiv zu reduzieren. Nach Absprache mit unserem regionalen Verkaufsleiter wurde eine Teamsitzung einberufen, um unser Vorhaben in die Tat umzusetzen und im Team nach der bestmöglichen Lösung zu suchen. Durch kundenorientiertes Denken konnten wir bei geringem Aufwand Grosses bewirken.»
Ein expliziter Dank von Urs Bieri gehörte denn auch seinen Kaderleuten und ebenso seinen Mitarbeitenden an der Front.
Das kundenorientierte Denken findet stets auch in der Geschäftsleitung und im Verwaltungsrat statt.

Sich den landwirtschaftlichen Betriebsstrukturen anpassen
Erhebliche Anstrengungen sind gemäss dem stellvertretenden Geschäftsleiter Manfred Siegenthaler im Hinblick auf die veränderten Betriebssituationen der Landwirte im Gange. In den letzten Jahren haben sich sowohl die Betriebsstrukturen als auch die Nutztierhaltung stark verändert. Nach wie vor gilt den Bedürfnissen der Landwirte, die auch die Träger der Landi sind, besondere Aufmerksamkeit. Dies verhindert allerdings nicht, dass auch kleinere Anpassungen an die Infrastrukturen geplant sind.
Die 91 anwesenden Aktionäre genehmigten ohne Gegenstimmen sämtliche traktandierten Geschäfte. Für ihr umsichtiges Wirken erhielten die Verantwortlichen der Landi Region Huttwil AG seitens der Dachorganisation fenaco Dank und Gratulationen, einerseits von Guido Keller, Vizepräsident des fenaco Verwaltungsrats, als auch höchstpersönlich vom Vorsitzenden der Geschäftsleitung fenaco, Martin Keller. Im Anschluss an die GV zeigte Martin Keller in einem spannenden Referat die umfassenden Tätigkeiten der fenaco auf. Die Genossenschaft verfolgt das Ziel, die Schweizer Landwirte bei deren wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen. Gemeinsam mit ihren LANDI bildet die fenaco eine Unternehmensgruppe, bietet den Bauern Produktionsmittel an und übernimmt deren landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Getreide, Mais, Ölsaaten, Kartoffeln, Schlachtvieh, Eier, Gemüse, Obst, Beeren und Trauben. In ihren Industriebetrieben veredelt fenaco diese Erzeugnisse zu hochwertigen Lebensmitteln und Getränken. Diese vermarktet sie an den Schweizer Detailhandel, an Restaurantketten, die Hotellerie und Gastronomie, an Spitäler und Heime – und sie beliefert auch die eigenen Verkaufskanäle LANDI, Volg, TopShop und freie Detaillisten. Rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für fenaco tätig. 2017 erwirtschaftete die Genossenschaft einen Nettoerlös von 6,26 Milliarden Franken. Sie mischt auch an Forschungen für eine nachhaltige Agrarwirtschaft mit und knüpft Netzwerke im angrenzenden Ausland mit dem Ziel, den Absatz von schweizerischen Agrarprodukten und damit das Einkommen der Schweizerbauern zu sichern.
Mit einem delikaten Nachtessen und – wer wollte – mit dem Gang durch den Königsweg der Emmentaler Schaukäserei schloss der Anlass im gemütlichen und geselligen Rahmen.
Zur Feier der 10. Jubiläums-Generalversammlung durften alle Anwesenden eine grosszügig gefüllte Giesskanne mit nach Hause nehmen.

Von Liselotte Jost-Zürcher