Die Meisterschaft 2020 wankt
Die Hornusser bangen um ihre Saison 2020. In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, ob die Schweizermeisterschaft, welche normalerweise bereits seit Anfang April laufen würde, sowie die Festsaison nach den Sommerferien stattfinden können.
Eidgenössischer Hornusserverband · Die Coronavirus-Krise macht auch vor der typischen Schweizer Sportart Hornussen – die im «UE»-Gebiet sehr geliebt und oft ausgeübt wird – nicht halt. Die Schweizermeisterschaft 2020 wird, wenn überhaupt, in einem anderen Rahmen als gewohnt gespielt. «Bereit wären wir», informiert Alfred Aeschbacher, Präsident der Meisterschaftskommission. «Es haben sich 249 Mannschaften für die Meisterschaft angemeldet. Wir hatten keine Einbussen», sagt der 64-jährige Lützelflüher. In der Meisterschaft der Hornusser wird gewohnt von April bis Juli in insgesamt sieben Ligen um die Wette gespielt (NLA und NLB sowie 1. bis 5. Liga). «Die Spielpläne stehen. Was noch fehlt sind einzig die Spieldaten der verschobenen Spiele», erklärt Aeschbacher, der in seinem letzten Jahr als Präsident der Meisterschaftskommission steht.
Verschobener Start
Der Meisterschaftsstart wäre für das erste April-Wochenende (4./5.) geplant gewesen. «Alle Meisterschaftsspiele bis Ende April werden verschoben», erklärt Aeschbacher. Wie der neue Spielbetrieb genau aussehen soll, werden die Meisterschaftskommission und der Zentralvorstand nach der Information des Bundesrates an einer Besprechung beschliessen.
Komplette Absage denkbar
Drei Varianten sind denkbar. Wenn die Meisterschaft ab Mai möglich ist, werden die ersten drei Runden bis Anfang August nachgeholt. «Das Gremium wird entscheiden. Persönlich glaube ich aber nicht an diese Variante.» Wenn die Meisterschaft Mitte Mai oder später gestartet werden kann, werden die bis dahin angesetzten Runden ersatzlos gestrichen. Weil damit ein fairer Spielbetrieb nicht gewährleistet wäre, würde es diese Saison in sämtlichen Ligen keine Auf- und Absteiger geben. Und was passiert, wenn sich der Meisterschaftsstart noch weiter nach hinten schiebt? «Ab Juni ist es nicht mehr möglich, einen sinnvollen Spielbetrieb auszutragen. Die Meisterschaft 2020 würde dann komplett gestrichen», erklärt Aeschbacher. «Dies wäre natürlich bedauerlich. Doch der Corona-Pandemie muss Respekt entgegengebracht werden. Die Gesundheit und das Verständnis stehen im Vordergrund.» Falls 2020 die Meisterschaft aus zeitlichen Gründen – zu später Beginn – ausfallen würde, kann sich Alfred Aeschbacher vorstellen, dass die Mannschaften etliche der angesetzten Partien als Freundschaftsspiele austragen, um dem geliebten Sport doch etwas frönen zu können, insofern dies überhaupt gestattet ist.
Die Nachwuchsmeisterschaft, welche nur vier Runden umfasst, könnte bei einem Spielbeginn Anfang Mai problemlos ausgetragen werden.
Gondiswil und Leimiswil hoffen auf die Festsaison
Die Hornussersaison besteht aus zwei Teilen. Nach der Meisterschaft folgt im Spätsommer/Herbst die Festsaison inklusive der Gruppenmeisterschaft. «Wir sind mit den diesjährigen Festorganisatoren im Kontakt», informiert Walter König, Obmann im Eidgenössischen Hornusserverband. «Ich bin guten Mutes, dass die geplanten Feste im Herbst stattfinden können.» Allerdings ist die Situation schwierig. Weil die einzelnen Festorganisatoren planen müssen (Helfer, Preise), hat der Grundsatzentscheid bis Ende Mai zu erfolgen.
«Klar ist, dass bei einer Absage alle Interkantonalen und Verbandsfeste gestrichen würden», erklärt der siebenfache Schweizermeister mit der HG Wäseli. Bei der Absage von Kleinanlässen würde dies aus der Region die HG Gondiswil und die HG Leimiswil treffen, welche aufgrund ihres 100-jährigen Bestehens verschiedene Anlässe durchführen möchten.
«Eine Verschiebung der Zweckverbandsfeste sowie der Interkantonalen Feste um ein Jahr wäre nicht möglich», sagt Walter König. Einerseits, weil im kommenden Jahr das Eidgenössische Hornusserfest in Thörigen/Bleienbach stattfindet und anderseits, weil die Zweckverbände noch Festivitäten geplant haben.
Von Stefan Leuenberger