Die neue Badi steht in den Startlöchern
Freudig warten die Huttwilerinnen und Huttwiler auf ihr neue Badi. Die Schwimmbecken sind bereits mit Wasser gefüllt. Die grosse Attraktion ist natürlich die Riesenrutsche mit einer länge von 72,3 Metern. Wann die Badi eröffnet wird, steht noch nicht definitiv fest.
Statt Fahrräder oder Personenwagen stehen momentan Kleinlaster und Vans der Handwerker auf dem Parkplatz des Freibads. Gitter sperren den Eingang ab, der gesamte Eingangs- und Garderobentrakt ist mit Plastikblachen eingepackt wie eine Raupe in ihrem Kokon. Statt Kindergeschrei und plätscherndes Wasser hört man es hämmern und das Kreischen einer Säge. Seit dem 7. September 2020 sind die Bauarbeiten in der Huttwiler Badi in vollem Gang. Die beiden letzten grossen Sanierungen des Schwimmbads Huttwil fanden in den Jahren 1975 und 1986 statt. Trotz Erneuerungen, regelmässigem Unterhalt und fachmännischer Betreuung ist das Schwimmbad in die Jahre gekommen. Am 9. Februar 2020 haben die Stimmberechtigten schliesslich einer Totalsanierung des Standorts Krummacker mit 71,27 % deutlich zugestimmt
Eine Anlage für alle Generationen
Die neue Badi bietet ein 25-Meter-Schwimmbecken mit fünf Bahnen (343m2), ein Springerbecken (104m2) mit einem 1- und 3-Meter-Sprungbrett, ein Nichtschwimmerbecken, gegliedert in ein Lehrschwimm- und Erlebnisbereich (280m2), ein Kinderplanschbereich mit Wasserspielen (68m2), eine Sonnenterrasse mit Spielbereich, einen Tischtennistisch, ein Beach-Volleyballfeld und eine grosse Rasenfläche. Die Dachterrassen sind mit grossen Sonnensegeln ausgestattet und eine Lounge lädt zum «Chillen» und Geniessen ein. «Die strikte Trennung der einzelnen Beckenbereiche haben wir aus Sicherheitsgründen so geplant und umgesetzt», sagt Architekt Urs Köpfli gegenüber dem «Unter-Emmentaler». Aus dem früheren Mehrzweckbecken wurde also je ein Schwimmer-, Springer- und Nichtschwimmerbecken. Alle Becken wurden vollständig neu gebaut und auch der Innenausbau ist auf dem neusten Stand. Das Schwimmbad Huttwil bietet für alle Bevölkerungsgruppen vom Kleinkind bis hin zum Senior eine attraktive Anlage. «Die Grundfläche des Schwimmbades ist gleichgeblieben. Vergrössert wurde die Wasserfläche um einen Drittel. «Die Gebäudeflächen wurden leicht verkleinert und den heutigen Bedürfnissen angepasst», so der Architekt weiter. Ein weiteres Highlight dürfte die Grosswasserrutsche mit einer Länge von 72,3 Meter sein.
Es wird noch fleissig gearbeitet
«Damit wir die Badi aufmachen können, muss der Eingangsbereich fertig sein», betont der neue Badi-Präsident Thomas Nyffeler. Zum Einsatz kommen beim Eingang Drehkreuze, die für einen reibungslosen Einlass sorgen. Auf der linken Seite des Eingangsbereichs wird es nicht nur eine neue Küche und das «Badi-Beizli» geben, sondern wiederum die Liegeflächen. Die privaten Kabinen befinden sich hauptsächlich auf dem Kassengebäude. In der hinteren Ecke sind die Material-, Lager-, und Technikräume zu finden. Auch die WC-Anlage, die Garderoben, die Umkleide, das Büro der Badmeister und die Chemieräume sind dort.
Auf der grossen Wiese verlegen die Gärtnerinnen und Gärtner gerade den Rollrasen, während die Baufirma an den Liegeflächen beim Schwimmbecken arbeitet. «Auf der Wiese wurde nur ein Teilbereich mit Rollrasen belegt, sodass ein Zugang zum Rasen möglich ist. Sonst hätte man durch Humus gehen müssen. Der Rest der rohen Fläche wurde mit Rasen angesät», erzählt Nyffeler. Vor wenigen Tagen wurden die drei Becken mit Wasser gefüllt. «Um diese vollständig zu befüllen, benötigten wir drei Tage», bestätigt er. «Während den Bauarbeiten ist der neue Badi-Präsident täglich auf der Baustelle anzutreffen. Kein Wunder, sein Haus grenzt direkt an die Badi und er hat stets einen guten Überblick über das aktuelle Geschehen.
Einweihungs- und Handwerkerfest erst im Sommer
Ein grosses Eröffnungsfest fällt aber wegen der Corona-Pandemie und des verspäteten Eröffnungstermins buchstäblich ins Wasser. Die Badi-Gäste erwartet aber ein bunter Strauss an Neuigkeiten und «erste Male»: Die erste Länge, der erste Sprung, der erste Rutsch, der erste Smash, der erste Kaffee oder Burger und der erste Drink in der Lounge. «Um ein grosses Fest zu organisieren, barg der unsichere Starttermin und die ganze Neuorganisation zu viele Fragezeichen», sagt Anne-Catherine Schärer vom Badi-Vorstand. Das Fest soll aber im August nachgeholt werden. «Das «Badi-Beizli» wird in diesem Jahr vom Verein selbst geführt, da wir keinen geeigneten Pächter gefunden haben», erwähnt Schärer. Der Schwimmbadverein ist aber weiterhin auf der Suche nach einem Koch oder einer Köchin. Das restliche Team wird derzeit rekrutiert. Die Gastronomie wird ein «gluschtiges» Angebot bieten.
Neue Ressorts gegründet
Der Schwimmbadverein Huttwil führt das Freibad im Auftrag der Einwohnergemeinde Huttwil. Der Verein wurde in den vergangenen Monaten umstrukturiert und erhielt Ressorts. Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Thomas Nyffeler (Präsident, Präsidiales und Technik), René Jaussi (Vize-Präsident und Öffentlichkeitsarbeit), Anne-Catherine Schärer (Gastronomie, Events und Schulvertretung), Silvia Linder (Gastronomie und Events), Sandra Lambroia (Sekretariat), Marianne Sägesser (Finanzen) und Sandro Schafroth (Gemeindevertretung). Als Betriebsleiter wird Marco Strate für die operativen Aufgaben zuständig sein, während der Vorstand für die strategischen Aufgaben verantwortlich ist.
Im Hintergrund ist der Schwimmbadverein seit Monaten mit der Planung der neuen Badi beschäftigt. So wurde beispielsweise das Material ausgesucht oder Farbkonzepte für die neue Anlage erstellt. «Der Schwimmbadverein konnte nur beim Inventar mitbestimmen. Verbaute Materialien wie Boden- oder Wandbeläge wurden durch die Spezialbaukommission bestimmt», ergänzt Thomas Nyffeler.
Gut zu wissen
Da die Badi-Saison wegen den laufenden Bauarbeiten kürzer ist als üblich, kann man bis zur Eröffnung die Saisonkarte noch zum alten Preis kaufen. Dazu muss man das Formular auf der Homepage der Badi Huttwil ausfüllen.
Von Yanick Kurth