• Vor fünf Jahren wurde der Hornbachgraben von einem folgenschweren Unwetter heimgesucht. Das Archivbild ist von der Höchschwendialp. · Bild: Ulrich Steiner

24.06.2019
Emmental

Die neue Inertstoffdeponie hat die vorletzte Hürde genommen

Die Sumiswalder Gemeindeversammlung genehmigte die positive Jahresrechnung und stimmte einer neuen Inertstoffdeponie zu. Letztere muss noch vom kantonalen Amt für Gemeinden und Raumordnung bewilligt werden. Für die Unwetterschäden im Hornbach vom Juli 2014 musste die Gemeinde gut 150 000 Franken aufwenden.

Sumiswald · Gemeindepräsident Fritz Kohler mochte die geringe Beteiligung von 1,29 Prozent an der Gemeindeversammlung vom vergangenen Mittwoch nicht kommentieren. Gerade mal 50 Stimmberechtigte fanden den Weg in die Sumiswalder Schulhaus-Aula. In der Hoffnung, dass sich das politische Desinteresse in Zukunft bessern werde, genoss die hiesige 9. Sekundar-/Real-Klasse vor Ort eine Live-Lektion Staatskundeunterricht.

Ein tolles Ergebnis
Die vom zuständigen Ressortleiter Rolf Ryser erläuterte Jahresrechnung weist ein unerwartet erfreuliches Ergebnis aus. Bei einem Aufwand von 18,7 Millionen Franken und einem Ertrag von 19,3 Millionen Franken, resultierte im Gesamthaushalt ein Gewinn von rund 790 000 Franken. Dies ist eine Besserstellung gegenüber dem Budget von 677 000 Franken. Ryser begründete das tolle Finanzergebnis 2018 primär mit nicht planbaren buchhalterischen Aufwertungsgewinnen und mit deutlich höheren Fiskalerträgen.
Nicht erfreulich ist laut dem kommunalen Infoblatt «Di Schwarzi Spinnele» ein Forderungsverlust von knapp einer Viertelmillion Franken durch ein paar wenige säumige Steuerpflichtige. Finanzverwalter Charles Steiner antwortete dazu einem Votanten, dass eine Schuldeintreibung in diesen Fällen leider chancenlos sei. Hernach wurde die vorliegende Rechnung einstimmig genehmigt.

Die Lastwagen gaben zu reden
Ende Jahr ist die seit 2004 bestehende  Inertstoffdeponie im Tannenbad voll. Nun soll im Gebiet Horn – anderthalb Kilometer entfernt – eine neue Bauschuttablage für das Mittlere Emmental in Betrieb genommen werden. Aus diesem Grund hatte der Souverän über eine diesbezügliche Überbauungsordnung (Deponie Typ B) mit den entsprechenden Vorschriften und integriertem Baugesuch zu befinden. Vorgängig wurde allerdings intensiv über die Sicherheit der Schulkinder auf der schmalen Zufahrtsstrasse debattiert.
Ein besorgter Anwohner möchte aus diesem Grund die Strasse verbreitern oder eine 30er-Zone einführen. Ein Baufachmann entgegnete, dass auf breiteren Strassen tendenziell schneller gefahren werde. Die drei geplanten Ausweichstellen seien idealer. Gemeindepräsident Kohler versicherte bezüglich der Tempolimite, dass die Chauffeure von den Betreibern mittels Hinweisschildern zu vorsichtiger Fahrweise aufgefordert würden.
Schliesslich wurde das geplante Projekt mit 37 Ja- und fünf Gegenstimmen gutgeheissen.

Unwetter 2014
Der hintere Teil des Hornbachgrabens ist Ende Juli 2014 von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht worden. Als Folge davon traten Bäche über die Ufer, und es kam zu zahlreichen Hangrutschen, welche Hofzufahrten und Kulturland verschütteten. Ausserdem wurden diverse Keller mit Wasser und Schlamm gefüllt. Wegen der unterbrochenen Stromversorgung stand ein Helikopter im Einsatz. Glücklicherweise gab es bei dieser lokalen Naturkatastrophe keine Personen- oder Tierschäden zu beklagen.
Von den Bruttokosten in der Höhe von 887 000 Franken verbleiben der Gemeinde noch Restkosten von gut 150 000 Franken. Dieser Kreditbetrag wurde zur Kenntnis genommen.
Nach einer Stunde schloss der Vorsitzende die Gemeindeversammlung mit der herzlichen Einladung zur kommenden, gemeinsamen 1.-August-Wanderung in der luzernischen Nachbargemeinde Luthern.

Von Ulrich Steiner