• Die Lichtsignalanlage bei der Turnhallenstrasse bleibt erhalten. Dieser mehrheitlichen Forderung der Bevölkerung ist der Kanton Bern nach dem ersten Mitwirkungsverfahren zur Sanierung der Ringstrasse in Langenthal nachgekommen. · Bild: Walter Ryser

19.02.2024
Langenthal

Die Sanierung der Ringstrasse rückt näher

Die Ringstrasse ist eine der Hauptverkehrsachsen der Stadt Langenthal. Sie ist in einem baulich schlechten Zustand und muss in den nächsten Jahren saniert werden. Der Kanton Bern hat letzten Sommer ein Mitwirkungsverfahren lanciert, das rege genutzt wurde. Dabei wurden diverse Eingaben in die Planung aufgenommen. Bis zum 23. Februar läuft nun ein weiteres Mitwirkungsverfahren. Die Sanierung der Ringstrasse soll in den Jahren 2026/27 erfolgen.

Die Ringstrasse in Langenthal ist ein wichtiger Kantonsstrassenabschnitt, der auf der Zubringerachse aus dem Langetental hin zum Autobahnabschnitt Niederbipp liegt. Die Ringstrasse ist zudem eine der Hauptverkehrsachsen der Stadt Langenthal. Doch die Ringstrasse ist marode und weist Mängel hinsichtlich der Verkehrssicherheit und Leistungsfähigkeit auf. Entsprechend ist das Projekt «Sanierung Ringstrasse» sowohl im Strassennetzplan, dem regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) wie auch im Agglomerationsprogramm der Stadt Langenthal aufgeführt.

Verkehrssicherheit erhöhen
Dabei ist vorgesehen, die Strasse vom Knoten Bützbergstrasse/Ringstrasse bis zum Knoten Bleienbachstrasse/Ringstrasse auf einer Länge von 950 Metern zu sanieren und den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmenden anzupassen. Die Ringstrasse wird mit einem durchgehenden, beidseitigen Trottoir von 2 Metern, einem Mehrzweckstreifen von 2,20 Metern und einer Fahrstreifenbreite von 3,15 Metern projektiert. Nicht zuletzt der Mehrzweckstreifen soll das Linksabbiegen erleichtern und das Überholen von Velofahrenden besser ermöglichen und dadurch die Verkehrssicherheit und den Verkehrsfluss erhöhen. Die Kosten für die Sanierung der Ringstrasse sind auf 7,2 Millionen Franken veranschlagt. Im Rahmen des «Agglomerationsprogramms Lan-genthal Dritte Generation» wird der Bund 1,4 Millionen Franken an das Projekt beisteuern.
Das Vorprojekt wurde letzten Sommer der Öffentlichkeit zur Mitwirkung aufgelegt. Diese Möglichkeit wurde rege genutzt. Gemäss Kreisoberingenieur Patrick Maurer vom Tiefbauamt des Kantons Bern betraf ein Grossteil der Mitwirkungseingaben die Lichtsignalanlage bei der Turnhallenstrasse, die in erster Linie dazu dient, dass Schulkinder die Ringstrasse vom und zum Schulzentrum Elzmatte gefahrlos queren können. Hier war vorgesehen, diese Anlage zu entfernen und durch einen normalen Fussgängerstreifen mit Mittelinseln zu ersetzen. «Aufgrund mehrerer Eingaben von Seiten der Schule sowie dem Elternrat haben wir uns entschieden, die Lichtsignalanlage wieder in die Planung zu integrieren», erwähnt Patrick Maurer.

Zweites Mitwirkungsverfahren
Kritisiert wurde bei der ersten Mitwirkung auch die Versetzung der Strasse zwischen der Thunstetten- und Schorenstrasse um bis zu 2,0 Meter nach Osten. Gemäss Patrick Maurer hätten viele Mitwirkenden diese neue Linienführung als sehr einschneidend für die angrenzenden Liegenschaftsbesitzer empfunden. Deshalb habe man die Anpassung der Linienführung nun auf der gegenüberliegenden Strassenseite vorgesehen, weil hier weniger Häuser direkt betroffen seien, sondern in erster Linie die Vorgärten der angrenzenden Liegenschaften.
Aufgrund diverser Anpassungen hat sich der Kanton Bern entschieden, ein zweites Mitwirkungsverfahren durchzuführen, das bis zum 23. Februar dauert. Entsprechende Eingaben werde man gegebenenfalls in die Planung einbeziehen, betonte Patrick Maurer, der in Aussicht stellte, dass im Verlaufe des Sommers das Strassenplanverfahren eingeleitet werden soll. Die eigentliche Sanierung soll dann in den Jahren 2026/27 erfolgen und dauert voraussichtlich rund 18 Monate. Die Sanierung soll eng mit der Stadt Langenthal abgestimmt werden, «weil es sich hier um eine Hauptverkehrsachse handelt und es daher unerlässlich ist, dass eine gewisse Leistungsfähigkeit erhalten bleibt und entsprechende Verkehrslenkungsmassnahmen mit der Stadt Lan­genthal koordiniert werden», erwähnt der Kreisoberingenieur.
Pierre Masson, Leiter Tiefbau und Umwelt bei der Stadt Langenthal, bestätigt die Aussage des Kreisoberingenieurs. «Die Sanierung der Ringstrasse wird verkehrstechnisch zweifellos eine Herausforderung bilden, weil dadurch mit einer zusätzlichen Mehrbelastung auf den anderen Verkehrsachsen zu rechnen ist.» Diesbezüglich sei eine gute Planung sowie eine frühzeitige Kommunikation erforderlich, fügt Masson hinzu. Der Leiter Tiefbau und Umwelt ist aber froh, dass die Sanierung der Ringstrasse in Sichtweite ist. «Von der sanierten Ringstrasse werden alle Verkehrsteilnehmer, aber auch die Anstösser profitieren», ist Pierre Masson überzeugt. Nicht zuletzt glaubt er auch an eine Entlastung des Stadtzentrums vom Durchgangsverkehr, wenn sich die städtischen Hauptverkehrsachsen nach erfolgter Sanierung in einem qualitativ besseren Zustand befinden.

Von Walter Ryser