Die Schwierigkeit, Freiwillige zu finden
Saisonvorschau Regio Volleyteam 2019/20 – Die Volleyballmeisterschaft beginnt. Das Regio Volleyteam bestreitet sie mit sechs Teams. Die neue Vereinspräsidentin Céline Zürcher gibt über die Ziele, Veränderungen und aktuellen Probleme Auskunft.
Volleyball · Der regionale Volleyball-Grossverein, der seit 2005 existiert und aktuell über 73 Mitglieder verfügt, nimmt an der Meisterschaft 2019/20 nur noch mit sechs Teams teil. Das zweite Herrenteam (3. Liga) musste wegen Spielermangels zurückgezogen werden. «Etliche Mitglieder dieser Equipe besuchen die Trainings nach wie vor, nehmen aber nicht mehr am Meisterschaftsbetrieb teil», bestätigt Céline Zürcher, die seit Mai als Präsidentin des Regio Volleyteams amtet.
Einst eine 1. Liga-Grösse
Damit existiert nur noch das Fanionteam, welches zuletzt hartes Brot beissen musste. Über Jahre hinweg sorgte die Equipe in der 1. Liga für Schlagzeilen (ganz früher noch unter dem Namen TV Eriswil). Aus verschiedensten Gründen musste der Verein Ende der Saison 2017/18 das Herrenteam aus der 1. Liga zurückziehen, obwohl der Ligaerhalt sportlich geschafft wurde. Die Startsaison in der 2. Liga beendete das Regio Volleyteam auf dem 7. Rang. Das von Stefanie Räss trainierte Team blieb grösstenteils beisammen. «Eine Mittelfeldklassierung wurde als Saisonziel 2019/20 genannt», weiss Céline Zürcher.
Damen-Fanionteam ohne Trainer
Etwas schwieriger gestaltet sich die Situation beim ersten Damenteam. Nach der Auflösung des Solothurner Regionalverbandes – welchem das Regio Volleyteam angeschlossen war – hatten die Damen in der vergangenen Spielzeit 2018/19 erstmals im neu geschaffenen Regionalverband Bern-Solothurn anzutreten. «Und dies gestaltete sich wie erwartet schwierig, weil das Niveau im Berner Verband viel höher ist», sagt Zürcher. In einer Übergangssaison spielten gewaltige 16 Teams in der 2. Liga mit. Und wie erwartet wurde die Luft für das Regio Volleyteam (zu) dünn. Gleich alle 2. Liga-Teams aus dem ehemaligen Solothurner Verband erwischte es: Sie mussten den Abstieg in die neugeschaffene 3. Liga Pro antreten. Eben auch das Regio Volleyteam. Nun steht das Team vor der Premierensaison in dieser neuen Liga. «Die 3. Liga Pro dient als Verbindungsliga von der 2. Liga zur 3. Liga. Dies, weil der Niveauunterschied im neuen Regionalverband Bern-Solothurn so gross ist», informiert Céline Zürcher. Das Team möchte einen guten Start hinlegen und wieder erfolgreicher auftreten als in der letzten 2. Liga-Saison. Dies dürfte nicht allzu schwierig werden, denn das Regio Volleyteam verlor in der vergangenen Abstiegssaison alle 15 Partien. Als Knacknuss gestaltete sich hingegen die bisherige Trainersuche. «Es wird jedes Jahr schwieriger, für alle Teams Freiwillige zu finden, die sich als Trainer oder Teamverantwortliche zur Verfügung stellen», sagt Zürcher. «Niemand mehr will Verantwortung übernehmen und ein Ämtli ausüben. Doch mit diesem Problem kämpfen alle Vereine.» Fakt ist, dass die erste Damenequipe, die zweimal in der Woche trainiert, immer noch ohne Coach dasteht. «Falls sich jemand angesprochen fühlt, wären wir überaus glücklich, wenn er sich bei uns meldet», sagt die Vereinspräsidentin, «denn Ausschreibungen über die sozialen Netzwerke blieben erfolglos.»
Nachwuchs spielt bei den Aktiven
Sportlich gut unterwegs ist das zweite Damenteam von Regio. Nach dem Aufstieg in die 3. Liga Ende der Saison 2017/18 konnte der Ligaerhalt in der ersten Spielzeit im Oberhaus gesichert werden und die Saison auf dem guten 6. Rang beendet werden. «Wir würden gerne wieder im vorderen Mittelfeld mitspielen», verrät Teamspielerin Céline Zürcher. Das dritte Damenteam muss nach dem Abstieg diese Saison in der 5. Liga und damit in der tiefsten Liga um Punkte kämpfen. In sämtlichen drei Damenteams kommen regelmässig Nachwuchsspielerinnen der beiden Juniorinnenteams U23 und U19 zum Einsatz. Dies führt die jungen Spielerinnen an das Erwachsenen-Volleyball heran. Und damit arbeitet das Regio Volleyteam natürlich auch an der längerfristigen Existenz.
Kader 2. Liga Herren: Christoph Gerber, Milos Stojanovic, Christoph Brand, Andy Stalder, Thierry Wenger, Stephan Heinrich, Stefan Schlüchter, Simon Meister, Donat Jenzer, Fabian Bieri, Oliver Hofer, Nicolas Wüthrich, Stefanie Räss (Coach).
Kader 3. Liga Pro Damen: Denise Wirth, Anja Iff, Kaia Gränicher, Melanie Fehrenbach, Stefanie Räss, Tamara Marti, Andrea Lanz, Jana Schütz, Nicole Lüthi, Anita Breitenberger, Eveline Flückiger, Murielle Lanz.
Infos: www.regiovolleyteam.ch
Die weiteren Teams
Der Sportverein Wasen spielt mit einer Damenequipe in der 4. Liga mit. Als Aufsteiger konnte sich das Team letzte Saison in der 4. Liga behaupten. Ebenfalls in der 4. Liga – und zwar im Regionalverband Innerschweiz – spielt das Herrenteam des KTV Luthern, welches letzte Saison den 2. Rang belegte. Viele packende Regionalderbys bietet die Gruppe IV der 5. Liga. Mit dem TV Sumiswald, dem SV Dürrenroth und dem VBC Lützelflüh wurden gleich drei regionale Damenteams in die gleiche Gruppe eingeteilt. In der Plauschliga «Easy League» (ohne Lizenzen) spielen der TV Kleindietwil und die VG Gondiswil bei den Damen/Seniorinnen mit. In der Mixedliga macht der VBC Lützelflüh mit einem Team mit.
Von Stefan Leuenberger