• Michael Braun freut sich über die Erfolge seines Schweizer Dreifarben-Kleinschecke (links) und des Zwergwidders Havanna. · Bild: Andrea Graber

  • Über 1600 Tiere konnten im Campus Perspektiven bewundert werden. · Bild: Andrea Graber

  • Heinrich Offner und Gabi Maurer stellten die Sieger bei den Chinchilla-Kaninchen. · Bild: Andrea Graber

  • Zwergwidder Königsmantelschecke gelb-schwarz. · Bild: Andrea Graber

  • Ein Hahn wird bewertet. · Bild: Andrea Graber

06.01.2022
Huttwil

Die «Vrenelis» und «Uelis» zogen Blicke auf sich

Im Unteren Emmental gesellten sich zu der traditionellen Wyssacher «Vreneli und Ueli»-Schau auch drei Schweizerische Rassekaninchen Klubs. Somit war in der Altjahrswoche das Mekka der Kaninchenzüchter der Campus Perspektiven in Huttwil.

Huttwil · Die beiden wohl berühmtesten Romanfiguren «Vreneli» und «Ueli» des Schweizer Schriftstellers und Pfarrers Jeremias Gotthelf sind auf der ganzen Welt bekannt. Sie verkörpern Heimat und Brauchtum, sind aber auch Botschafter für das Emmental. Der Kaninchenzüchterverein Wyssachen weist viele Parallelen auf. Seine «Vreneli und Ueli-Schau» fand grossen Anklang beim Publikum. Veranstaltungsort war jedoch nicht die aus Büchern und Filmen bekannte «Glungge» sondern der Campus Perspektiven in Huttwil.

154 Zibben und 13 Rammler
Was vor einem Vierteljahrhundert mit der ersten «Vreneli-Schau» als reine Zibbenschau in Wyssachen begann, hat sich erfolgreich weiterentwickelt: In der Altjahrswoche erfuhr die Schau ihre achte und die Rammlerschau ihre zweite Auflage. Im Gegensatz zu den 154 Zibben wurden die 13 Rammler nicht nach dem Schweizer Rassekaninchen-Standard sondern nach dem Europastandard bewertet. Aus diesem Grunde waren auch Aussteller aus dem Europaraum dabei. Die drei schönsten Zibben wurden mit einem – wie könnte es anders sein – «Goldvreneli» ausgezeichnet; der schönste Rammler erhielt eine kleine Glocke.

Über 1600 Tiere
Nebst diesen beiden Schauen, in welchen fast alle 44 Schweizer Kaninchenrassen vom Zwerg- bis zum Riesenkaninchen und einige aus dem Europastandard vertreten waren, fanden auch drei nationale Schauen von Rasseklubs mit Deilenaar, Rhön, Chinchilla und Rexkaninchen statt. Angeschlossen war auch die Vereinsausstellung des KZV Wyssachen sowie diejenige des LTV Oberaargau Aare Langete. Insgesamt gaben sich 1580 Kaninchen und 57 Geflügel ein Stelldichein.
Die nach der Bewertung durch 22 Kaninchen-Experten folgenden beiden Schautage lockten viel Publikum aus nah und fern an. Die Wyssacher Kaninchenzüchter präsentierten unter strengsten Corona-Schutzmassnahmen eine mustergültige und tierschutzkonforme Schau. Dass die Geselligkeit und die Freundschaft aber auch die Sympathie gegenüber dem KZV Wyssachen im Mittelpunkt standen, zeigte sich am gut besuchten Racletteabend. Von Seiten des Vereins geschätzt wurde die Unterstützung von zusätzlichen Helfern, unter anderem von der Musikgesellschaft Wyssachen. Ohne «fremde Hilfe» hätte dieser grosse Anlass nicht durchgeführt werden können.
Der OK- und Vereinspräsident Urs Wüthrich zeigte sich zufrieden und lobte die vielen Helferinnen und Helfer. Zudem gab die Schau vielen etwas Trost und einen Lichtblick in der durch Corona geprägten Zeit. Nach der Schau ist vor der Schau: Die nächste Auflage der «Vreneli und Ueli»-Schau in vier Jahren ist bereits in Planung. Die Wyssacher Rassekaninchenzüchter sind innovativ und der Altersmix im Verein ist gut. Die jüngeren Mitglieder ergänzen die Erfahrung der älteren mit neuen Ideen. Heimat und Brauchtum sind Werte, die sich in diesem Hobby widerspiegeln und in Zeiten der Pandemie immer mehr an Bedeutung gewinnen. Ihre Kombination mit der Moderne und dem Blick über die Landesgrenze hinweg werden in Zukunft einen noch höheren Stellenwert erhalten. «Vreneli» und «Ueli» machen es vor!

Von Andrea Graber