• Wie die Zukunft des Eissportes in Langenthal aussehen soll, darüber kann das Stimmvolk voraussichtlich am 15. März 2020 abstimmen. · Bild: Leroy Ryser

29.10.2019
Langenthal

Die Zukunft des Eissports kommt früher

Der Langenthaler Gemeinderat hat entschieden, das Projekt «Zukunft Eissport Langenthal» früher dem Stimmbürger zur Abstimmung zu unterbreiten als ursprünglich vorgesehen. Läuft alles nach Plan, stimmen die Langenthaler am 15. März 2020 über das Vorhaben ab.

Rückblick: Am 16. September schickte der Langenthaler Stadtrat die Vorlage «Zukunft Eissport Langenthal» in die Verlängerung oder anders ausgedrückt, in eine zweite Lesung (der «Unter-Emmentaler» berichtete). Damit erhielt das Vorhaben eine weitere Verzögerung, lag doch auf der Hand, dass dadurch der vorgesehene Termin für eine Volksabstimmung Mitte Dezember kaum einzuhalten war. Doch der Gemeinderat ist sich der Wichtigkeit der Vorlage und der Dringlichkeit bewusst, wie Stadtpräsident Reto Müller an einer Pressekonferenz vor zahlreichen Medienvertretern bestätigte: «Es war und ist uns ein Anliegen, das Projekt so rasch wie möglich dem Stimmbürger zur Abstimmung zu unterbreiten, weil dieses Thema die Öffentlichkeit bewegt.»
Der Gemeinderat hat deshalb einen Terminplan erarbeitet. Dieser sieht in einer ersten Phase vor, im Hinblick auf die zweite Lesung im Stadtrat ein Hearing für den Stadtrat und die Kommissionen (Baukommission, Finanzkommission, Sportkommission) zu veranstalten (20. November). Dieses Hearing habe den Vorteil, dass im Hinblick auf die zweite Lesung im Stadtrat alle Argumente, Bedenken und Einwände auf dem Tisch liegen würden, betonte Stadtschreiber Daniel Steiner. «Dadurch ist die Gefahr gering, dass man bei der Stadtratssitzung mit Überraschungen rechnen muss, die erneut zu einer Verzögerung des Projekts führen könnten», fügte er hinzu, wohlwissend, dass dies dennoch möglich ist, je nachdem, was und wie der Stadtrat entscheiden wird.

Gemeinderat priorisiert Eissport
Mit dem Hearing und der zweiten Lesung erhalte man zudem Gewähr, dass eine technisch gute Vorlage erarbeitet und dem Stimmbürger zur Abstimmung vorgelegt werde, erläuterte Steiner weiter. Der Stadtrat wird dann am 3. Februar 2020 zum zweiten Mal über die Vorlage beraten. Vorausgesetzt, dass das Projekt alle Hürden einwandfrei überspringt, wird die Vorlage am 15. März dem Stimmvolk zur Abstimmung vorgelegt.
Das ist rund zweieinhalb Monate früher als ursprünglich vorgesehen. «Dieses Vorgehen zeigt auch, dass der Gemeinderat dem Geschäft eine sehr hohe Priorität beimisst», erläuterte Stadtschreiber Daniel Steiner.

Abstimmung Referendum im Februar?
Abgestimmt wird an diesem 15. März aber eigentlich über drei und nicht bloss ein Projekt. Der Stimmbürger entscheidet über das Planungsverfahren für den Neubau einer Eissportarena im Gebiet Hard mit einem entsprechenden Kredit von 965 000 Franken, den es zu genehmigen gilt.
In einem zweiten Teil geht es darum, Finanzierungs- und Organisationsmodelle zu erarbeiten. Für die Erarbeitung dieser Modelle ist ein Kredit in der Höhe von 300 000 Franken erforderlich. Und letztendlich gilt es, die bestehende Eishalle in Schoren bis zum Bezug einer neuen Eissportarena swiss-league-tauglich zu halten, wozu ein weiterer Kredit von 771 000 Franken – für kurzfristige Sanierungsarbeiten – erforderlich ist.
Bereits einen Monat früher, im Februar 2020, wird das Langenthaler Stimmvolk vermutlich über die Erhöhung des Unterstützungsbeitrages für die Eismiete des SCL-Nachwuchses befinden können. Bekanntlich ist gegen den Beschluss des Stadtrates, den Beitrag an die Kunsteisbahn von 125 000 Franken auf 250 000 Franken zu erhöhen, erfolgreich das Referendum ergriffen worden, weshalb eine Volksabstimmung nötig wird.
Sollten die Langenthaler am 15. März 2020 dem Projekt «Zukunft Eissport Langenthal» zustimmen, sieht der nachfolgende Zeitplan gemäss Stadtpräsident Reto Müller vor, dass die drei Teilprojekte unverzüglich in Angriff genommen werden. Für die vorgängige Testplanung rechne man mit rund 12 bis 18 Monaten. Diese legt die Rahmenbedingungen fest, was auf dem Areal überhaupt möglich ist, gebaut werden kann und darf. Anschlies-send erfolgt die Erarbeitung der ZPP (Zone mit Planungs-Pflicht) sowie einer ÜO (Überbauungsordnung), wofür erneut rund anderthalb Jahre eingerechnet werden. Im besten Fall könnte es also ab Sommer 2023 ans «Eingemachte» oder an die Realisierung der neuen Eissportarena gehen.

Von Walter Ryser