«Disu» mit siebtem Kranzfestsieg
Der Sieger des Südwestschweizer Schwingfests 2019 in Leukerbad heisst Matthias Aeschbacher (Rüegsauschachen). Er bezwang im finalen Gang des Tages Lario Kramer (Galmiz) nach drei Sekunden mit seinem Lieblingsschwung, dem inneren Haken. Für Aeschbacher ist es der zweite grosse Sieg in diesem Jahr nach dem Erfolg am Schwarzsee-Schwinget.
Südwestschweizer Schwingfest in Leukerbad · Matthias «Disu» Aeschbacher ist in absoluter ESAF-Topform. Dies hat er bereits mit seinem Sieg am Schwarzsee-Schwinget vor drei Wochen bewiesen. Nun doppelt er gekonnt nach und sichert sich mit dem Festsieg am «Südwestschweizerischen» in Leukerbad nach. Matthias Aeschbacher darf sich nun auch Teilverbandsfestsieger nennen. Für den 27-jährigen Emmentaler ist es bereits der siebte Kranzfestsieg seiner erfolgreichen Karriere.
Unentschieden gegen Samuel Giger
Aber der Reihe nach: Im Anschwingen bezwang das Aushängeschild des Schwingklubs Sumiswald den Waadtländer Steve Duplan (Ollon). Im zweiten Gang traf «Disu» auf den «Eidgenossen» und Rückkehrer Samuel Giger (Ottoberg). Der Gang wirkte für die Zuschauerinnen und Zuschauer eher langweilig, keiner suchte im Kanton Wallis das Risiko, etwas zu bewerkstelligen. So endete das Duell nach Ablauf der Zeit mit einem Unentschieden. Noch vor dem Mittagessen fand der gelernte Maurer ein Siegesrezept gegen Fred Riedo aus Plaffeien. Am Nachmittag reihte «Disu» zwei weitere Siege aneinander. So brachte er Augustin Brodard (La Roche/FR) und Stéphane Haenni (Mézières/VD) mit dem Rücken voran ins Sägemehl. Für die Endausmachung kamen nun Lario Kramer (Galmiz), der mit Kurz/Kreuzgriff Mike Müllestein (Steinen) bezwang, Matthias Aeschbacher, der sich mit innerem Haken und Aufreissen am Boden gegen Stéphane Haenni (Mézières) durchsetzte und Patrick Räbmatter (Uerkheim), der Steve Duplan (Ollon) mit Kreuzgriff zu den Verlierern reihte. Sie alle resultierten mit 48,25 Punkten auf dem Konto, Mitfavorit Joel Wicki (Sörenberg) und Mickaël Matthey (Gingins) lagen je einen Viertelpunkt dahinter. Das Wettkampfgericht hat sich dann schlussendlich für Lario Kramer und Matthias Aeschbacher entschieden. Der «Trumpf-Buur» des Schwingklubs Sumiswald nutzte die Gunst der Stunde und gewann das Fest. Und damit seinen 55. Kranz.
Auch Klubkollege Schenk überzeugt
Vor den 4500 Zuschauerinnen und Zuschauern wusste mit Patrick Schenk (Koppigen) ein weiterer Athlet vom Schwingklub Sumiswald zu überzeugen (Rang 5b). Der 24-jährige Schenk stellte im Anschwingen mit Marc Gottofrey (Echallens). Mit Stéphane Haenni (Mézières/VD), Kilian Colò (St-Sulpice/NE) und mit Ivan Mollet (Ollon/VD) reihte Patrick Schenk gleich drei Siege aneinander. Den fünften Gang stellte er mit Benjamin Gapany (Marsens). Im sechsten Gang drückte der Emmentaler schliesslich noch Quentin Hayoz (La Roche/FR) ins Sägemehl. Mit nur einem Gestellten hätte Schenk um den Tagessieg mitgemischt. So wurde es ein Spitzenplatz – und ein weiterer Kranzgewinn. Für Patrick Schenk ist es bereits das sechste Eichenlaub in dieser Saison und der 32. Kranz insgesamt.
Auszug aus der Rangliste: 1. Matthias Aeschbacher, Rüegsauschachen, 58,25; 2. Mickaël Matthey, Gingins, Mont-sur-Rolle, 58,00; 3. Joel Wicki, Sörenberg, 57,75; 4. Benjamin Gapany, Marsens, 57,50; 5a. Lario Kramer, Galmiz, 57,00; 5b. Patrick Schenk, Koppigen/SK Sumiswald, 57,00; 5c. Samuel Giger, Ottoberg, 57,00; 5d. Patrick Räbmatter, Uerkheim, 57,00; 12b. Yannick Nager, Obersteckholz, 55,25.
Von Yanick Kurth
Interview: Stefan Leuenberger im Gespräch mit Matthias Aeschbacher, Rüegsauschachen
Schon wieder ein Festsieg. Staunen Sie nicht über sich selber?
Ach, es läuft mir einfach sehr gut. Und es passt alles. Am Sonntag hätte das Kampfgericht beispielsweise Räbmatter Patrick für den Schlussgang vorsehen können. Sie wählten aber mich. Momentan geht wirklich alles auf, was an den Gauverbandsfesten noch nicht so war.
Dieser Kranz fehlte Ihnen noch. Bereits mit 27 Jahren haben Sie die Sammlung komplettiert – beinahe. Nur noch die absolute Krönung fehlt.
Ich habe alle Kränze der Teilverbands-, Gauverbands- und Bergfeste gewonnen. Jetzt fehlt nur noch der Eidgenössische Kranz. Und diesen will ich in Zug unbedingt holen.
Mit jedem Sieg rücken Sie im ESAF-Barometer nach oben. Mittlerweile gehören Sie schon zu den erweiterten Kronfavoriten auf den Königstitel in Zug. Macht Sie dies eineinhalb Monate vorher nervös?
Nein, überhaupt nicht. Weil es mich nicht interessiert. Ich fokussiere mich immer auf das Bevorstehende. So gesehen ist die Konzentration momentan beim Weissenstein-Schwinget.
Wie sehen Ihre nächsten Ziele aus? Wie Sie erwähnen, stehen noch Wettkämpfe vor dem ganz grossen Ziel ESAF auf dem Programm.
Der Reihe nach sieht mein Programm vor dem «Eidgenössischen» wie folgt aus: Weissenstein-Schwinget, Brünig-Schwinget, Schwing- und Älplerfest Engstlenalp (mit Trainingsweekend) und das Bernisch-Kantonale Schwingfest in Münsingen.