• In beiden Rennen in Navarro brachte der Rohrbacher Dominique Aegerter seine Yamaha-Maschine vor dem WM-Hauptrivalen Steven Odendaal aus Südafrika (Nummer 4) ins Ziel. In beiden Rennen wurde Luca Bernardi aus San Marino (Nummer 29) Dritter. · Bilder: zvg

  • Das perfekte Supersport-WM-Wochenende für Dominique Aegerter: Doppelsieg in Navarro und klare Führung in der WM-Gesamtwertung.

24.08.2021
Sport

Doppelsieg – und klarer WM-Titelfavorit

Supersport-WM 2021, 10./11. Rennen, GP von Navarro – Bei Halbzeit der 24 Rennen umfassenden Supersport-WM 2021 liegt der Rohrbacher Töffpilot Dominique Aegerter souverän an der Ranglistenspitze. Mit seinem souveränen Doppelsieg am Rennwochenende in Navarra im Norden von Spanien hat er sich zum Titelkandidat Nummer 1 gemausert.

Motorsport · Seit vielen Jahren prägen Tom Lüthi (Linden) und Dominique Aegerter (Rohrbach) den Schweizer Töffzirkus. Während Lüthi am Wochenende seinen Rücktritt auf Ende dieser Saison erklärte, feierte Aegerter im Doppelrennen im spanischen Navarra einen Zweifach-Sieg in der Supersport-WM. «Es war superheiss, dauerhaft über 30 Grad. Es war nicht einfach, zu fahren. Umso glücklicher bin ich über dieses perfekte Wochenende», bilanzierte der Rohrbacher Töffpilot. «Ich konnte den Vorsprung in der WM-Wertung auf 47 Punkte ausbauen. Dies ist wichtig, weil ich bei zwei Supersport-WM-Rennen in Katalonien Mitte September fehlen werde, weil ich zeitgleich am MotoE-Weltcuprennen in San Marino im Einsatz stehen werde. Darum ist das Polster so wichtig», erklärt der Oberaargauer.

Eine Demonstration
Bereits bei der Ermittlung der Startposition klappte alles. Aegerter startete am Samstag aus der Pole-Position in die 20 Runden. Nach verhältnismässig schwachem Start und dem Rückfall auf die sechste Position nach der Startrunde packte Aegerter seine Kämpfernatur aus – ganz gemäss seinem Übernamen «Domifighter». Die Nummer 77 mit dem auffälligen Schweizer Kreuz auf dem Helm lieferte Rennsport vom Feinsten. In der elften Runde war es dann soweit. Aegerter schnappte sich im zweiten Anlauf den Führenden Steven Odendaal aus Südafrika – inklusive Berührung mit seinem Rivalen. Das restliche Rennen war dann eine Demonstration des Schweizers. Bis ins Ziel holte er auf den grössten WM-Titel-Rivalen Odendaal einen Vorsprung von viereinhalb Sekunden heraus.  
 
Top-Leistung und perfektes Timing
Wiederholung der Geschehnisse im Sonntagsrennen: Aegerters Start glückte wieder nicht. Nach zwei Runden lag Aegerter an fünfter Stelle, schonte dafür seine Reifen. Und wieder kämpfte sich der 30-Jährige zurück. Als der Rohrbacher die zweite Position übernahm, war Odendaal vorne bereits zwei Sekunden weggefahren. Blitzartig verkürzte er diesen Rückstand. Nach neun Rennrunden war er bereits wieder am Südafrikaner dran und lieferte sich mit ihm heisse Positionskämpfe. Und wenn es läuft, dann kommt auch das Glück hinzu. In der 14. Runde schnappte sich Aegerter seinen Supersport-Dauerrivalen. Zwei Minuten später wurde das Rennen wegen eines schweren Sturzes des Spaniers Borja Gomez abgebrochen und der aktuelle Rennstand gewertet. Damit holte sich Aegerter den zweiten Sieg an diesem Rennwochenende. «Der Rennabbruch kam überraschend. Gut, war ich bei der roten Flagge vorne.» Jetzt freut sich der Rohrbacher Töffpilot auf ein bisschen Ruhe. «Nach drei harten Rennwochen mit viel Erfolg, aber auch mit viel Reisestress und auch Leistungsdruck,  freue ich mich darauf, endlich wieder ein paar Tage daheim in Rohrbach zu verbringen.» Als aktueller Supersport-WM-Leader und nunmehr achtfachem Saisonsieger lässt es sich gut ausruhen.

Resultate: Rennen Samstag (24 Klassierte): 1. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 34:10,281; 2. Steven Odendaal, Südafrika, 34:14,716; 3. Luca Bernardi, San Marino, 34:15,365. – Rennen Sonntag (22): 1. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 24:13,557; 2. Steven Odendaal, Südafrika, 0,294 zurück; 3. Luca Bernardi, San Marino, 2,264. – WM-Zwischenstand (12/24): 1. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 257 Punkte; 2. Steven Odendaal, Südafrika, 210; 3. Philipp Öttl, Deutschland, 156; 4. Luca Bernardi, San Marino, 150; 5. Jules Cluzel, Frankreich, 124.

Von Stefan Leuenberger