• Ballspiele sind bei den jugendlichen Asylsuchenden im Campus Perspektiven momentan nicht möglich. Alle Jugendlichen und Betreuende sind in Quarantäne. · Archivbild 2016: Thomas Peter

28.08.2020
Huttwil

Drei «Umas» mit positivem Coronabefund

Im Zentrum für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (Umas) und Flüchtlinge in Huttwil wurden drei Jugendliche positiv auf Covid-19 getestet. Die betroffenen Personen befinden sich in Isolation. Alle 27 Jugen­dlichen der Kollektivunterkunft sowie 14 Betreuungs- und 4 Lehrpersonen wurden in Quarantäne gesetzt. Für die Geschäftsleitung ist klar: Die drei Jugendlichen sind nicht Spreader, sondern haben sich ausserhalb des Campus Perspektiven in ihrem Alltagsumfeld angesteckt.

Bei zwei der Jugendlichen wurden bereits am vergangenen Freitag erste Symptome festgestellt. Sie wurden sofort in Isolation gesetzt. Am Sonntag lagen dann die positiven Testergebnisse vor. Bei einem dritten Jugendlichen wurde der Corona-Virus am Dienstag nachgewiesen. Inzwischen befinden sich alle 27 Jugendlichen sowie 14 Betreuungs- und vier Lehrpersonen in Quarantäne. Da einer der positiv getesteten die Rudolf-Steiner-Schule in Langenthal besucht, wurde auch dessen Klasse in Quarantäne versetzt. Die Schule prüft weitere Massnahmen.

Sportevent war ohne Umas
Am letzten Samstag fand auf dem Campus-Areal ein grosser Leichtathletikevent statt, bei dem die Abstandsregeln nicht immer konsequent eingehalten werden konnten. Gemäss Gabriela Giallombardo, Mitarbeiterin Kommunikation der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion Kanton Bern, waren die jugendlichen Asylsuchenden an diesem Tag aber bereits isoliert und befanden sich während dem Sportanlass nicht auf dem Gelände. Das Contact-Tracing habe bis jetzt auch keine Ergebnisse angezeigt.

Virus kam von Aussen auf Campus
Dino Stecher, Geschäftsführer vom Campus Perspektiven, bestätigte dies gegenüber dem «Unter-Emmentaler». «Die Jugendlichen, die getestet wurden, wurden sofort isoliert. Es gab keine Durchmischung mit den Besuchern des Sportevents.»
Dino Stecher geht davon aus, dass dieser Befund auch kurzfristig keine grossen Konsequenzen für den Betrieb des Campus haben wird, auch wenn inzwischen zwei erste Absagen erfolgten. «Wir verfügen über ein weitreichendes Schutzkonzept. Jede Gruppe, die zu uns kommt, bleibt für sich separat. Es findet keine Durchmischung statt. Deshalb haben wir auch weiterhin das Restaurant geschlossen.» Auch im Eisstadion herrsche Maskenpflicht und die Abstandsregeln. Man werde aber den Befund allen Nutzern offen kommunizieren.
Für Dino Stecher ist auch klar, dass die Ansteckung von Aussen in den Campus kam. «Wir hatten in den letzten zwei Monaten vollen Betrieb. Und es ist uns kein einziger Coronafall unter all den vielen Nutzergruppen bekannt.» Deshalb schliesst er auch aus, dass sich der Virus auf dem Campus auf die jugendlichen Asylsuchenden übertragen hat.

Von Thomas Peter