Drittes Gold für Sumiswalder Janis Wisler
Der Sumiswalder Pistolenschütze Janis Wisler hat etwas Besonderes geschafft: Mit erst 19 Jahren hat er bereits zum dritten Mal den prestigeträchtigen Junioren- und Einzelfinal in Thun für sich entschieden.
Schiessen · Der Verband der Schweizerischen Schützenveteranen (VSSV) führt seit 1998 den Junioren- und Veteranen-Einzelfinal (JU+VE) durch. Diese Einzelmeisterschaft wurde ins Leben gerufen, um den Junioren und den Veteranen die Möglichkeit zu bieten, Kontakte zu knüpfen. Das Motto lautet: «Uns zur Freude – der Jugend zum Vorbild.» Die Schützinnen und Schützen können sich dezentral in ihren Vereinen für den Final qualifizieren. Teilnehmen können Jugendliche von 10 bis 16 Jahren und Junioren von 17 bis 20 Jahren – und natürlich die Veteranen. Es wird in den Disziplinen Sturmgewehr 90, Standardgewehr 300 m, Gewehr 50 m und Sportpistole Kleinkaliber geschossen.
Glänzender Janis Wisler
Wie immer fand am letzten Oktober-Samstag in der Schiessanlage Guntelsey der diesjährige JU+VE-Finaltag statt. Um die 300 Schützen und Schützinnen – 200 weniger als im Vorjahr – kämpften am Vormittag im Final darum, einen Startplatz für den Meisterfinal der Top-8 vom Nachmittag zu ergattern. Dort ging es dann um die Medaillen. Dieses Jahr wussten die Berner besonders zu überzeugen, belegten sie doch 18 von 42 Podestplätzen. Auch in die Region wanderten Medaillen. Am erfolgreichsten war der Sumiswalder Janis Wisler. Der 19-Jährige feierte trotz seines geringen Alters nach 2019 (U17), 2022 (U21) und nun 2023 (U21) bereits seinen dritten Titel mit der Sportpistole über 25 m. «Nur» mit dem sechstbesten Resultat zog Wisler am frühen Morgen in den Meisterfinal ein. Dort verblüffte er dann – einmal mehr – alle Anwesenden. In den zehn finalen Schüssen auf die 10er-Scheibe realisierte Wisler, was er bei seinen beiden vorherigen Siegen jeweils um einen Zähler verpasste: das Maximum von 100 Punkten.
In der U21-Pistolenkategorie über 25 m (18 bis 20 Jahre) ging noch eine zweite Medaille in die Region. Die ebenfalls 19-jährige Ochlenbergerin Nathalie Krieg zog mit dem viertbesten Resultat in den Meisterfinal und holte sich dort mit 96 Punkten die Bronzemedaille. Ein toller Erfolg für die Präzisionsschützin nach dem 6. Rang im Vorjahr. Für die dritte regionale Medaille sorgte der Dauer-Podestgänger Hans-Rudolf Schneider von den Pistolenschützen Hasle-Rüegsau.
Ex-Internationaler mit Bronze
Der Alt-Internationale und zweifache Olympia-Teilnehmer musste heuer aber einen leisen Dämpfer einstecken. Nach Gold mit dem Punktemaximum von 100 Punkten im Wettkampf mit den Rand- und Zentralfeuerpistolen über 25 m zog er als Zweitbester in den Meisterfinal. Dort musste sich Schneider dann mit 98 Punkten begnügen und zwei Konkurrenten passieren lassen. Aber auch Bronze ist für den 67-jährigen Erfolgsschützen ein tolles Resultat. Wie im Vorjahr hatte der 79-jährige Sumiswalder Hansruedi Wittwer etwas Pech. Als Zweiter am Vormittag fiel der Vorjahresvierte im 25-m-Wettkampf mit der Ordonnanzpistole im Meisterfinal mit 94 Punkten auf den 5. Rang zurück. Das gleiche Schicksal erlitt der 81-jährige Kleindietwiler Gewehrschütze Paul Flückiger. Im Final der Superveteranen schoss Flückiger das drittbeste Resultat und klassierte sich damit auf einem Medaillenrang. Im für die Medaillenvergabe gültigen Meisterfinal der Top-8 musste er sich dann mit dem fünftbesten Resultat zufrieden geben.
Nur ein Finalist über 300 m
Über die 300-m-Distanz konnte sich einzig Kurt Guggisberg für den Meisterfinal qualifizieren. Der 70-Jährige aus Aarwangen zog in der Kategorie E der Veteranen (Sturmgewehr 90, Karabiner, Langgewehr, Sturmgewehr 57/02) mit dem sechstbesten Resultat in den Meisterfinal ein. Dort reichte es dem Mitglied der Pistolenschützen Ursenbach zum 8. Rang.
Auszug aus der Rangliste: Rand- und Zentralfeuerpistole Veteranen, 25 m, Meisterfinal (8 Klassierte): 1. Renato Kissling, Niederhasli, 100; 2. Robert Zemp, Sempach-Station, 99; 3. Hans-Rudolf Schneider, Pistolenschützen Hasle-Rüegsau, 98. – Final (8): 1. Robert Zemp, Sempach-Station, 198; 2. Hans-Rudolf Schneider, Pistolenschützen Hasle-Rüegsau, 198. – Ordonnanzpistole Veteranen, 25 m, Meisterfinal (8): 1. Alfred Hostettler, Lanzenhäusern, 99; 2. Flavio Bezzola, Biel, 96; 5. Hansruedi Wittwer, Sumiswald, 94. – Final (10): 1. Alfred Hostettler, Lanzenhäusern,197; 2. Hansruedi Wittwer, Sumiswald, 194. – Rand- und Zentralfeuerpistole U21, 25 m, Meisterfinal (8): 1. Janis Wisler, Sumiswald, 100; 2. Fiona Ferrari, Liddes, 97; 3. Nathalie Krieg, Ochlenberg, 96. – Final (18): 1. Esther Elisabeth Wälti, Riedstätt, 194; 4. Nathalie Krieg, Ochlenberg, 190; 6. Janis Wisler, Sumiswald, 189. – Gewehr Superveteranen, 50 m, Meisterfinal (8): 1. Armin Mani, Tamins, 102,7; 2. Josef Müller, Hünenberg, 102,6; 5. Paul Flückiger, Kleindietwil, 100,3. – Final (12): 1. Josef Müller, Hünenberg, 206,8; 2. Werner Pfund, Zweisimmen, 204,2; 3. Paul Flückiger, Kleindietwil, 203,3. – Gewehr Veteranen, 50 m, Meisterfinal (8): 1. Anton Küchler, Sachseln, 103,6. – Final (13): 1. Martin Zahler, Zweisimmen, 204,9; 10. Ruffin Gasser, Rüegsau, 199,2. – Stgw 90, Karabiner, Langgewehr, Stgw 57/03, Veteranen, 300 m, Meisterfinal (8): 1. Peter Aeschbach, Herzogenbuchsee, 97,8; 8. Kurt Guggisberg, Pistolenschützen Ursenbach, 85,0. – Final (32): 1. Kurt Weber, Wiedlisbach, 198,4; 21. Beat Muster, Huttwil, 181,8; 31. Heinz Nydegger, Lotzwil, 167,8. – Stgw 90, U21, 300 m, Meisterfinal (8): 1. Matthias von Gunten, Schwanden, 95,8. – Final (136): 1. Tanja Hurschler, Melide, 200,2; 16. Gavin Bättig, Altbüron, 189,5; 34. Lukas Köchli, Huttwil, 186,2; 35. Levin Jaeggi, Altbüron, 186,0; 86. Chantal Wyss, Altbüron, 179,8; 98. Joel Immanuel Bernhard, Häusernmoos, 178,6; 133. Matias Schär, Altbüron, 161,6. – Stgw, U21, 300 m, Meistertitel (8): 1. Moritz Bennet, Seewen, 102,4. – Final (29): 1. Vivien Jäggi, Niederbuchsiten, 204,1; 15. Ilya Politov, Madiswil, 192,5; 16. Jael Sommerhalder, Huttwil, 192,1; 25. Nico Foster, Altbüron, 186,6; 28. Laurin Nyffeler, Huttwil, 178,4.
Von Stefan Leuenberger