Edith Rentsch übergibt an Ursula Hadorn
Zur 140. Kirchlichen Bezirkssynode Oberemmental fanden sich Delegierte und Gäste in Lützelflüh ein. Die Versammlung stand im Zeichen der Wahl einer neuen Präsidentin. Ursula Hadorn-Wittwer, Schangnau, ersetzt Edith Rentsch-Eberhart, Häusernmoos. Die Nachmittagsveranstaltung bot Informationen zum Thema «Lebenslang Mitglied bleiben».
Lützelflüh · Edith Rentsch-Eberhart aus Häusernmoos, Präsidentin Kirchliche Bezirkssynode Oberemmental, hiess mit Gedanken von Hanni Schenker-Brechbühl «E nöie Tag isch am erwache» alle herzlich willkommen. Die Versammlung fand im Saal vom Gasthof Ochsen in Lützelflüh statt. Die Präsidentin freute sich, Regierungsstatthalterin Claudia Rindlisbacher sowie Gäste aus dem Nachbarbezirken zu begrüssen.
Wintergedanken mit Gott
Eindrückliche Worte der Besinnung hielt Pfarrer David Schneeberger, Lützelflüh, zum Thema «Wintergedanken». Er erinnerte daran, dass eine Schneeflocke nicht viel ausrichten kann, sind es aber viele, zwingen sie oftmals zum Stillstand. Auch die Eisblumen am Fenster thematisierte der Pfarrer. «Gott macht so grosse Sachen, und wir Menschen realisieren sie oftmals nicht», sagte David Schneeberger. Grussworte des Tagungsortes überbrachte Andreas Meister, Gemeindepräsident Lützelflüh. Er stellte eindrücklich die Gemeinde vor.
Bea Schütz, Präsidentin der Kirchgemeinde Lützelflüh, wusste ebenfalls Spannendes aus der Geschichte der ehemaligen Pfarrgemeinde von Albert Bitzius, besser bekannt als Jeremias Gotthelf, zu berichten. Aktuell zählt die Kirchgemeinde Lützelflüh 3060 Stimmberechtigte. Sie ist in die zwei Pfarrkreise Lützelflüh und Grünenmatt eingeteilt.
Seit 2004 war Edith Rentsch-Eberhart, Häusernmoos, im Vorstand der Bezirkssynode Oberemmental. Im Jahr 2006 wurde sie zur Vizepräsidentin gewählt, ab 2010 amtete sie als engagierte Präsidentin. Ihre Arbeit wurde vom Vizepräsidenten Hermann Kocher gewürdigt. «Edith Rentsch ist unter vielem anderen offen, gradlinig, pflichtbewusst, vernetzt, besitzt ein unermüdliches Engagement und einen unerschütterlichen Glauben. Sie ist eine Frau, die ihr Herz am rechten Fleck hat», sagte Hermann Kocher und dankte der scheidenden Präsidentin herzlich. Als Nachfolgerin wählte die Versammlung Ursula Hadorn-Wittwer, Schangnau, die bereits im Bezirksvorstand war. Als neues Vorstandsmitglied nimmt Käthi Gfeller, Heimisbach, Einsitz. Wiedergewählt wurden Hermann Kocher, Langnau, und Alfred Steffen, Rüegsau.
Im Tätigkeitsbericht 2017 erinnerte die Präsidentin Edith Rentsch-Eberhart nochmals an das 138. Bezirksfest in Langnau. Der Anlass war dem Thema «Unterwegs durch Zeiten und Geschichten. Langnau jubiliert besonders gerne mit Gästen» gewidmet. Hansruedi Spichiger, Präsident des Kirchgemeindeverbandes des Kantons Bern, überbrachte die Grüsse. Der Vorstand hatte sich zu fünf Sitzungen getroffen, um die Geschäfte zu beraten und als neue Eheberaterin Cornelia Weller anzustellen.
Dem Kirchlichen Bezirk Oberemmental, mit den fünfzehn Kirchgemeinden Affoltern, Eggiwil, Langnau, Lauperswil, Lützelflüh, Röthenbach, Rüderswil, Rüegsau, Schangnau, Signau, Sumiswald, Trachselwald Trub, Trubschachen und Wasen, stehen zehn Sitze in der Kirchensynode zu. Die Synodalen stellten sich an der Versammlung vor: Monika Tschanz, Hanspeter Haldemann, Ursula Hadorn, Beat Geering, Trudi Blau, Anita Meister, Hans Ramseier, Martin Sallmann, Ingo Koch und Ursula Roth. Die Berichte aus den Bereichen zeigten auf, wie vielfältig die Tätigkeiten im Kirchlichen Bezirk Oberemmental sind.
Bei der Beratungsstelle für Ehe, Partnerschaft und Familie gab Susanne Kocher bekannt, wie wichtig es für viele Menschen ist, einen geschützten Ort zum Erzählen zu haben.
«Ein Friedenskreuz zum Anfassen»
Über den Heilpädagogischen KUW in Langnau gab Esther Schöpfer Auskunft. In der geglückten Integration haben Menschen mit Behinderungen Platz und sind Teil der Kirche. Am
13. Mai 2018 werden vier Jugendliche ihre Konfirmation in der Kirche Langnau feiern. Esther Schöpfer zeigte anhand des Friedenskreuzes zum Anfassen mit den einzelnen Teilen die Arbeit im Heilpädagogischen KUW auf.
Über die Protestantische Solidarität berichtete Samuel Stalder. Der Verein konnte diverse Spenden leisten. Aus der OeME gab Pfarrer Ingo Koch bekannt, dass eine Fahrt an den Kirchentag in Berlin stattfand.
Kassier Martin Wegmüller erläuterte die Jahresrechnung. Diese schliesst mit einem Gewinn ab und wurde so genehmigt. Ebenfalls genehmigt wurde das Personal- und Spesenreglement. Edith Rentsch-Eberhart gab bekannt, dass das Bezirksfest am 28. Oktober in der Kirche Lauperswil stattfindet. Mit einem Dank an alle, die sich im Kirchlichen Bezirk Oberemmental einsetzten, konnte die Präsidentin Edith Eberhart-Rentsch die Bezirkssynode schliessen.
In der öffentlichen Nachmittagsveranstaltung gab Simon Bart, Bereich Gemeindedienste und Bildung refbejuso, zum Thema «Lebenslang Mitglied bleiben», wichtige Inputs für die Mitgliederbewirtschaftung und -werbung in den Kirchgemeinden.
Jeremias Gotthelf und der Berner Kalender
In einem genialen Vortrag zeigte Heinrich Schütz auf, was Jeremias Gotthelf (Albert Bitzius) und der «Neue Berner Kalender» verband. Albert Bitzius wirkte von 1831 bis 1854 als Pfarrer in Lützelflüh. Von 1840 bis 1845 war er ebenfalls Redaktor des Neuen Berner Kalenders, welcher auch als ein nützliches Hausbuch zur Unterhaltung und Belehrung betitelt wurde. «Gotthelf erkannte die Zeichen der Zeit und wertete sie publizistisch aus», hielt Heinrich Schütz unter vielem andern fest. Der Gotthelf Kenner unterhielt die Anwesenden ebenso mit der Geschichte «Wie man kaputtgehen kann». Aus Anlass der 140. Bezirkssynode wurde den Anwesenden im Gotthelf Zentrum zum Abschluss ein Apéro serviert.
Infos: www.kirchlicher-bezirk-oberemmental.ch
Von Barbara Heiniger