Egger und Lehmann gewinnen Heimrennen

Beim Langenthaler Stadtlauf, der nach zwei Jahren Coronapause wieder durchgeführt wurde, feierten der 33-jährige Adrian Lehmann und die 37-jährige Nicole Egger auf der 7,5 km langen Hauptstrecke Heimsiege. Auf der Kurzstrecke

verblüffte die erst 16-jährige Mia Hofer (OLV Langenthal).

22. Langenthaler Stadtlauf · Dem 22. Langenthaler Stadtlauf in der Innenstadt der Oberaargauer Metropole war nach zwei Jahren Unterbruch wegen der Corona-Pandemie ein voller Erfolg beschieden. Die organisierenden Vereine, der Stadtturnverein, der LV Langenthal, der Eisenbahner Sportclub, der Satus und der Langenthal Invaders American Football Club, konnten dabei bei schönem und trockenen Wetter auf 115 Helfer zählen. Schliesslich traten am letzten Samstag 1215 von 1346 gemeldeten Laufsportbegeisterten zum Wettkampf an. Der Platzspeaker Marcel Hammel lieferte dabei den vielen Zuschauern diverse interessante Interviews, so auch von den beiden Tagessiegern der Männer und Frauen Elite. Im 7,5 km langen Hauptrennen der Männer feierte der heimische Spitzenläufer Adrian Lehmann bereits seinen fünften Tagessieg. Damit löste er seinen LVL-Vereinskollegen Fabian Kuert, der die letzte Auflage des beliebten Langenthaler Stadtlaufs im Jahre 2019 gewonnen hatte, ab. Nach seinem souveränen Triumph vor dem seit fünf Jahren in Bern lebenden US-Amerikaner T-Roy Brown und dem Äthiopier Mekonen Tefera vom TV Länggasse meinte der grosse Sieger: «Ich griff bereits in der zweiten von sechs Runden an und war überrascht, dass mir kein Konkurrent folgen konnte. Ich bin natürlich happy, dass es mir nach der Trainingspause in meinem ersten Rennen seit der Marathon-EM im August so gut gelaufen ist. Jetzt befinde ich mich im Aufbau für 2023.» Lehmann möchte im April an der Marathon-SM in Zürich gerne die Olympianorm für Paris erfüllen. Der zweitklassierte Marathonläufer T-Roy Brown aus Bent im US-Bundesstaat Oregon, der mit einer Schweizerin verheiratet ist, war mit seinem Ehrenplatz zufrieden. «Adrian war sehr stark.» Ein starkes Rennen lieferte auch der Gewinner der Kategorie Sportler 20 (20 bis 29 Jahre), der 22-jährige Samuel Huldi von der LV Langenthal, ab, der als Gesamtfünfter des 7,5 km langen Hauptlaufes nur den drei ersten Eliteläufern und dem Gewinner der Altersklasse Sportler 35 (35 bis 39 Jahre), Sven Marti von der LA Nidwalden, den Vortritt lassen musste. Samuel Huldi siegte in der Hauptklasse vor dem bekannten Radquer-Fahrer Eric Lüthi aus Lotzwil, der als Zweiter 2:15 Minuten auf Huldi einbüsste, aber von einem gelungenen Experiment sprach. Bei den Sportlern 30 (30 bis 34 Jahre) holte sich Christof Kohler aus Wasen in 24:52 Minuten als Gesamtsiebter direkt hinter dem ehemaligen Stadtlaufsieger Jan Rüttimann die Siegesblumen. Und nur sechs Sekunden später, als Gesamtachter und Sieger bei den Sportlern 50 (50 bis 59 Jahre), überzeugte der Melchnauer Oberturner Armin Leibundgut einmal mehr. In seiner Kategorie verwies «Minu» die weiteren regionalen Läufer Isidor Christen (LR Gettnau) und Daniel Richard (Burgdorf/Ursenbach) auf die Ehrenplätze. «Es lief mir sehr gut. Ich konnte von Anfang an ein regelmässiges Tempo laufen und eine neue persönliche Bestzeit realisieren. Jetzt mache ich Ferien und eine Wettkampfpause bis im Dezember», sagte der 51-jährige Melchnauer. Wie sein Bruder Isidor Christen wurde auch der zehn Jahre ältere Hans Christen bei den Sportlern 60 (60 bis 69 Jahre) Zweiter. «Ich bin zufrieden, denn vor einer Woche habe ich ja noch – wie mein Bruder Isidor – den Luzerner Halbmarathon bestritten. Ausserdem bin ich ja Berglaufspezialist. In Langenthal verlor ich im Sprint den Kampf um den Kategoriensieg gegen den sechs Jahre jüngeren Mägenwiler Rainer Honegger um 1,5 Sekunden», lautete die Analyse des pensionierten Gettnauer Gemeindeschreibers. Als Fünfter bei den Sportlern 45 (45 bis 49 Jahre) zeigte auch der Finanzchef der LV Langenthal, der 1974 geborene Mark Bucher, eine starke Leistung.

Nicole Egger auf dem Weg an den Sevilla-Marathon
Im 6,25 km langen Eliterennen der Frauen liefen drei Läuferinnen der LV Langenthal in die ersten vier Plätze. Die mehrfache Schweizer Meisterin Nicole Egger (37) wiederholte dabei ihren Triumph von der letzten Auflage des Langenthaler Stadtlaufes 2019 vor der Triathletin Nora Gmür (Schenkon) und ihren beiden Teamkolleginnen Elena Eichenberger (19) und der Berglaufspezialistin Céline Aebi (26). « Das ist mega cool, dass es mir in den heimischen Gassen so gut ging. Nach meiner Corona-Erkrankung beim Meeting in Oslo in diesem Sommer bin ich nur noch den Emmenlauf in Utzenstorf gelaufen. Obwohl ich dieses Rennen gewann, habe ich dann auf den Weissenstein-Berglauf verzichtet. Jetzt fühle ich mich wieder fit und stehe im Aufbau für meinen ersten Marathon am 19. Februar im spanischen Sevilla. Als nächstes starte ich nun an der Corrida Bulloise», informierte Nicole Egger. Die drittklassierte Elena Eichenberger, die in diesem Jahr lange Zeit verletzt gewesen war, meinte: «Ich bin verhalten gestartet. Dann lief es mir immer besser und in der letzten Runde konnte ich noch einige Sekunden auf Céline Aebi herausholen.» Elena Eichenberger, die immer noch bei den Juniorinnen (U 20) startberechtigt ist, möchte sich an diesem Wochenende und Ende November in Regensdorf ZH an den beiden Selektionsläufen von Swiss Athletics für die Cross-Europameisterschaft in Turin im Dezember qualifizieren.

Eine grandiose Mia Hofer
Im Rennen über 5 km ging ebenfalls so richtig die Post ab. In diesem grossen Feld von Joggern und Junioren machte der 36-jährige Zürcher Loris Hutterli das Rennen in 15:22 Minuten. Bester Regionaler wurde als Gesamtsechster und Silbergewinner bei den Junioren Tim Owen Hofer von der OLV Langenthal in 16:26 Minuten. Eine halbe Minute langsamer unterwegs war der Heimiswiler Reto Geiser. Der jetzt in Langenthal wohnhafte Wyssacher Samuel Agyapong folgte als Gesamtzwölfter einen Wimpernschlag vor Lorenzo Disilvestro von der LV Huttwil, dem viertschnellsten Junioren. «Heute habe ich mich für meine Niederlage an einem 800 m Bahnlauf in Langenthal gegen Lorenzo revanchieren können», sagte der zufriedene Samuel Agyapong. 20 Sekunden hinter dem Duo folgte Marc Häfeli vom TV Huttwil. Bei den Läuferinnen über 5 km siegte die erst 16-jährige Juniorin Mia Hofer von der OLV Langenthal in absolut glänzenden 17:22 Minuten und gewaltigen 40 Sekunden Vorsprung vor der zweitschnellsten Läuferin Anna Jurt aus Liebefeld. Nur zehn Läufer waren schneller als Talent Hofer. Auf dem sechsten Platz folgte die Reisiswilerin Alicia Schär (LV Langenthal) und auf Rang sieben die Ex-Huttwilerin Tanja Häfeli von der Läuferriege Gettnau. Die Lehrerin in Kleindietwil holte damit bei den Joggerinnen die Silbermedaille.
In den zahlreichen Schülerrennen sorgte Noah Collioud für das Ausrufezeichen. Der für den TV Welschenrohr und das LZ Oberaargau startende diesjährige Mille Gruyère Gewinner am Schweizer Final in Genf knackte bei den Teenies Knaben mit 3:40 Minuten den 21 Jahre alten Streckenrekord.

Auszug aus der Rangliste: Männer 7,5 m (104 Klassierte): 1. Adrian Lehmann, LV Langenthal, 21:56,9; 2. T-Roy Brown, Bern, 22:29,6; 7. Christof Kohler, Wasen, 24:52,5; 8. Armin Leibundgut, TV Melchnau, 24:58,3; 11. Adrià Alcalà, LV Langenthal, 25:53,4; 12. Christian Ackeret, LV Langenthal, 25:56,6; 14. Eric Lüthi, Lotzwil, 26:25,3; 17. Isidor Christen, LR Gettnau, 26:35,2; 20. Daniel Richard, Burgdorf/Ursenbach, 26:54,9; 21. Lukas Hügli, LV Langenthal, 27:15,4; 23. Marco Neuenschwander, Langenthal, 27:51,9; 31. Mark Bucher, LV Langenthal, 28:35,3; 37. Roland Leuthold, Thörigen, 29:04,7; 40. Daren Enz, Langenthal, 29:38,4; 41. Tobias Bracher, Langenthal, 29:57,2; 46. Samuel Schärer, Langenthal, 30:16,7; 47. Hans Christen, LR Gettnau, 30:18,1; 49. Adrian Kessler, Langenthal, 30:43,6; 54. Stefan Tschannen, Langenthal, 32:02,0; 56. Martin Berger, Affoltern, 32:12,2; 60. Diego Matroni, Lotz­wil, 32:56,8; 61. Marc Lustenberger, Ufhusen, 33:05,7. – Frauen 6,25 km (46): 1. Nicole Egger, LV Langenthal, 20:30,6; 2. Nora Gmür, Schenkon, 20:50,3; 3. Elena Eichenberger, LV Langenthal, 22:06,0; 4. Céline Aebi, LV Langenthal, 22:12,1; 15. Livia Begg, Bleienbach, 25:41,9; 16. Jasmin Krügel, LR Gettnau, 25:52,2; 24. Christine Hofer, OLV Langenthal, 27:18,9; 26. Sabine Krähenbühl, LV Langenthal, 27:34,2; 28. Christine Kurzen, OLG Huttwil, 28:05,4; 30. Marylin Ruhstaller, Langenthal, 28:16,0; 33. Ramona Schneider, Langenthal, 28:43,5; 35. Anita Blaser, Madiswil, 28:51,4; 36. Denise Grossenbacher, Thörigen, 29:43,0; 39. Simone Abt, Langenthal, 30:31,9; 41. Maja Niederhauser, Langenthal, 30:42,9; 43. Ramona Pensa, Fischbach, 31:39,5. – Männer 5 km (91): 1. Loris Hutterli, Zürich, 15:22,2; 6. Tim Owen Hofer, OLV Langenthal, 16:26,5; 10. Reto Geiser, Heimiswil, 17:03,7; 12. Samuel Agyapong, LV Langenthal, 17:42,8; 13. Lorenzo Disilvestro, LV Huttwil, 17:42,9; 15. Marc Häfeli, TV Huttwil, 18:03,3; 22. Christian Uebersax, Rütschelen, 19:55,1; 23. Linus Veltmann, Langenthal, 19:56,7; 24. Eric Sommer, Langenthal, 19:56,8; 29. Oliver Mathys, Langenthal, 20:29,7; 31. Daniel Hürlimann, LV Langenthal, 20:43,9; 33. Guido Jäggi, Gondiswil, 21:09,7; 39. Simon Lieberherr, Bleienbach, 21:47,2; 42. Blazenko Knezevic, Lotzwil, 21:51,4; 43. Andreas M. Zaugg, Wynigen, 22:14,2; 45. Raphaël Bocherens, Lotzwil, 22:22,3; 47. Marco Hess, Langenthal, 23:12,2; 50. Peter Fankhauser, Langenthal, 23:43,6; 51. Tobias Nüesch, Langenthal, 23:46,8; 54. Thomas Müller, Langenthal, 23:55,1; 59. Matthias Frei, Langenthal, 24:53,8; 61. Ernst Zimmermann, OLG Huttwil, 25:03,7. – Frauen 5 km (64): 1. Mia Hofer, OLV Langenthal, 17:22,7; 2. Anna Jurt, Liebefeld, 18:02,3; 6. Alicia Schär, LV Langenthal, 18:32,5; 7. Tanja Häfeli, LR Gettnau, 18:36,2; 23. Anita Salm, Langenthal, 23:25,4; 26. Kathrin Flück, OLV Langenthal, 23:58,2; 34. Petra Herzig, Obersteckholz, 25:43,8; 34. Michelle Meyer, Langenthal, 25:43,8 41. Verena Peyer, LV Langenthal, 26:20,1; 42. Helga Rösch, LV Langenthal, 26:38,8; 42. Sarah Geiser, Madiswil, 27:25,4; 45. Rita Leder, Rütschelen, 27:45,3; 46. Marianne Ellenberger, Rütschelen, 28:24,5.  
Die Nachwuchskategorien sind auf der Homepage zu finden: www.langenthaler-stadtlauf.ch

Von Manfred Dysli