Ein Abend voll gelebtes Brauchtum
Zum 46. Mal trafen sich elf Chöre zum Rottaler Sängerfest und damit zu einem stimmungsvollen Abend mit folkloristischen Klängen und gemütlicher Stimmung.
Melchnau · Das Rottaler Sängertreffen – seit 1971 ein beliebter Anlass für elf Chöre aus den Kantonen Bern und Luzern – fand in diesem Jahr in Melchnau statt. Gastgeber des 46. Treffens war der gemischte Chor Busswil-Melchnau, präsidiert von Renate Dambach, sowie die Landi Melchnau, deren Festzelt zum 100-Jahr-Jubiläum von den Sängerinnen und Sängern genutzt werden durfte. Melchnau war nach 2002 zum zweiten Mal Austragungsort dieses traditionellen Anlasses.
Peter Stalder von der Landi Melchnau begrüsste die gut gelaunte Sängerschar. «Wir freuen uns, dass wir das Rottaler Sängertreffen hier abhalten können», so Stalder in seinen Begrüssungsworten. Er wies schmunzelnd darauf hin, dass die Luzerner am nächsten Tag (Fronleichnam) Sonntag haben und man deshalb auch eine Bar eingerichtet habe.
Musikalischer Willkommensgruss
Als Gastgeber hiess der gemischte Chor Busswil-Melchnau seine Gäste mit den Liedern «Singen» und «zäme singe» musikalisch willkommen. Monica Wermuth führte durch den Abend und gab Informationen zu den Liedervorträgen. Still wurde es jeweils im Festzelt, wenn die Lieder vorgetragen wurden. Aufmerksam lauschten die Sängerinnen und Sänger den Darbietungen der anderen Chöre.
Eine musikalische Hommage an das Bier trugen die Männerchöre Altbüron und St. Urban vor. «Wir geniessen das schäumende Nass» sangen sie mit Inbrunst. Der Männerchor Reisiswil zählt zwar nicht viele Mitglieder, dafür aber sind diese umso stimmgewaltiger. Für ihren Beitrag «Dr Winzerchor» ernteten die Sänger grossen Applaus. Für moderne Klänge sorgte der Männerchor Pfaffnau mit «Io senza te» von Peter, Sue und Marc. Musikalisch unterstützt von einem Akkordeon sang der Männerchor Ohmstal anschliessend das Stück «Drei weisse Birken».
Gäste aus dem Emmental
Auch Sängerfreunde aus dem Emmental waren in Melchnau mit drei Liedern zu Gast. Die schönen Berner Trachten der Sängerinnen wurden bewundert. Nicht von ungefähr nahmen die Emmentaler am Treffen teil. Ihre Dirigentin, Anna Leuenberger, kommt aus Melchnau und dirigiert auch den gemischten Chor Busswil-Melchnau. Begleitet von drei Akkordeon-Spielerinnen sangen die Männerchöre Zell und Grossdietwil «Rosmarie». Das Schützenchörli Fischbach hatte die Lacher auf seiner Seite. So heisst es etwa im Lied «Z’jung für mich» von Mundart-Popsänger Trauffer: «Jungi Manne brenges ned» oder «Type we de hani scho probiert, no jede esch mer kolabiert». Grosser Applaus belohnte die Fischbacher für ihre gelungene Darbietung. Ebenfalls ein Stück neueren Datums präsentierte der Gesangverein Gondiswil mit «Heimweh» von der Band Plüsch. Für den Gesangverein war es der letzte Auftritt unter ihrem Dirigenten Remo Freiburghaus, der den Verein nach 11 Jahren verlässt.
Der Männerchor Ebersecken sorgte mit «La Montanara» für einen der Höhepunkte des Abends. «Darum wollten wir euch auch zuletzt auftreten lassen», betonte Peter Stalder nach dem gefühlvollen Lied. Schliesslich versammelten sich alle Chöre auf der Bühne zu gemeinsamen Liedvorträgen unter der Leitung von Anna Leuenberger.
Premiere für den Projektchor
Den Schlusspunkt des musikalischen Abends setzte der Projektchor Grossdietwil, der zum ersten Mal auf einer Bühne stand und nach grossem Applaus gleich eine Zugabe geben musste. Gemeinsam mit dem Publikum ertönte «Luschtig sy» aus hunderten Sängerkehlen im Zelt.
In fröhlicher Runde, bei einem feinen Nachtessen von den Grünenberger-Köchen, einer Tombola und einem kühlen Drink in der Bar klang der stimmungsvolle Abend aus.