Ein ausgeglichener neuer Gemeinderat
Sumiswald hat seinen Gemeinderat für die nächste Legislatur. Die vier neu Gewählten heissen Christine Beer (SVP), Fritz Lehmann (SVP), Rolf Ryser (Freie Wähler Sumiswald) und Karin Bryner (SP). Das weitaus beste Resultat erzielte der Bisherige Simon Bärtschi (SVP). Aber auch Barbara Maurer (EDU) darf sich auf die nächste Legislatur freuen. Grosser Verlierer ist die FDP, deren bisheriger Gemeinderat Christoph Ritter nicht wiedergewählt wurde.
Sumiswald · Die SP Sumiswald hat ihr Ziel erreicht: Sie hat nach vier Jahren Unterbruch mit Karin Bryner (1966) wieder Einsitz in den Gemeinderat genommen. Freude und Erleichterung auch bei der SVP: Obwohl der Gemeinderat von neun auf sieben Sitze verkleinert wird, konnte die Volkspartei drei ihrer bisherigen vier Sitze behalten. «Das freut uns sehr und gewährleistet uns nun auch die Sitze in den Kommissionen», strahlte Niklaus Schütz, Präsident der SVP Sektion Sumiswald-Wasen, nach der Präsentation der Wahlresultate. «Mit nur noch zwei Sitzen wäre dies schwierig geworden.» Bei den Wahlresultaten hat der Bisherige Simon Bärtschi (1959) mit 1082 Stimmen das mit Abstand beste Resultat aller Kandidierenden erreicht. Mit 702 Stimmen, respektive 599 Stimmen, erreichten auch die beiden Neuen Christine Beer (1960) und Fritz Lehmann (1956) sehr gute Resultate.
Engagierte Kraft wiedergewählt
Aufatmen durfte auch die EDU: Mit einem ebenfalls sehr guten Resultat wurde Barbara Maurer (1970) für eine weitere Amtszeit bestätigt. Der kurze Wirbel, den es nach der Wahl von ihrem ehemaligen Parteikollegen Fritz Kohler zum Gemeindepräsidenten gegeben hat, hat ihre Wiederwahl offensichtlich nicht in Frage gestellt. Denn nachdem Fritz Kohler als neuer Gemeindepräsident vorgeschlagen war, trat er aus der EDU aus, um Barbara Maurers Sitz im Gemeinderat zu sichern. Eine «IG Gemeindepräsidium» unter der Leitung des ehemaligen Grossrats Martin Friedli (EDU) hatte daraufhin vehement versucht, den designierten neuen Gemeindepräsidenten als parteilos zu positionieren. Doch Fritz Kohler bekleidet sowohl in der Partei als auch kommunal und sogar national Mandate.
Der aktuelle Sumiswalder Gemeinderat entschied in der Folge, Fritz Kohler auch nach seinem Parteiaustritt als EDU-Vertreter anzusehen. Umso mehr freut sich die Partei, dass aus ihren Reihen mit Barbara Maurer eine engagierte, erfahrene Kraft wiedergewählt worden ist. Mit Rolf Ryser (1974) blieb auch den Freien Wählern Sumiswald einer ihrer bisherigen zwei Sitze erhalten.
Schwerer Stand für die FDP
Für die FDP endeten die Gemeinderatswahlen dagegen mit einer grossen Enttäuschung. Christoph Ritter (1961) verpasste die Wiederwahl. Auf der Liste der FDP war Christoph Ritter der einzige Kandidat, und sein Name war auf der Liste nur einmal aufgeführt. Trotzdem verzichtete die Partei darauf, eine Listenverbindung mit der SVP einzugehen.
Mit diesen denkbar schlechten Voraussetzungen hatte Christoph Ritter trotz einem guten Stimmenresultat und noch etwas mehr Wähleran-teilen als 2012 keine Chance auf die Wiederwahl in den Gemeinderat. Damit ist seine Partei im Rat nicht mehr vertreten.
Die noch sehr junge EVP – sie wurde vor einem Jahr im Hinblick auf die Wahlen gegründet– konnte keinen Gemeinderatssitz erobern.
Nach diesen Wahlen darf die Gemeinde Sumiswald mit verheissungsvollen Voraussetzungen in die nächste Le-gislatur 2017 bis 2021 starten. Der neue Gemeinderat konnte dank 21 Kandidierenden demokratisch gewählt werden und zeichnet sich durch eine gute berufliche Durchmischung der Ratsmitglieder aus. Auch sind wiederum alle drei Ortsteile im Gemeinderat vertreten.
Der aktuelle Gemeindepräsident Christian Waber war bei der Verkündigung der Wahlresultate im Wahlbüro anwesend. Er gratulierte den Gewählten persönlich und wünschte ihnen für ihre Amtstätigkeit alles Gute. Gleichzeitig dankte er den Nicht-
Gewählten für die Bereitschaft und ermutigte sie dazu, politisch am Ball zu bleiben und sich weiterhin für das Wohl der Gemeinde Sumiswald zu engagieren.
Auch dieses Mal war die Wahlbeteiligung nicht gerade rosig. Mit 37,14 % der Stimmberechtigten waren es aber immerhin noch mehr als 2012, als nur gerade 28,06 % ihre Stimmen abgaben. Zum Vergleich: 1992 lag die Wahlbeteiligung in Sumiswald bei 75 %.
So treffen die Worte von Christian Waber auch diesmal zu, welche er vor rund einem Monat gegenüber dem «Unter-Emmentaler» äusserte: «Das politische Interesse in Sumiswald hat merklich abgenommen. Die Stimmbeteiligung ist generell tief, tiefer noch als der Durchschnitt im Kanton Bern.» Auf kantonaler Ebene gingen an diesem Wochenende 43,2 % der Stimmberechtigten an die Urne.
Von Liselotte Jost-Zürcher