Ein Dankeschön für den Grosseinsatz

Ein Zeichen des Dankes für den Grosseinsatz während der Corona-Pandemie überbrachten die Frauen des Inner Wheel Clubs Langenthal den Pflegenden im Spital SRO, im Impfzentrum Oberaargau, im Alterszentrum Haslibrunnen und im Lindenhof. «Die Pflegenden haben sich über unsere Aktion extrem gefreut», zeigt sich auch Caroline Leu, Präsidentin des Inner Wheel Clubs, erfreut über die gelungene Aktion.

Sie standen und stehen zum Teil noch immer mitten im Sturm der Corona-Pandemie, die Pflegenden in den Gesundheitseinrichtungen weltweit. In der ersten Corona-Welle erhielten sie Applaus aus der Bevölkerung, aber bislang keine politische Unterstützung für eine Besserstellung ihrer beruflichen Situation. Und auch der Applaus ist inzwischen abgeklungen, wie Bernadette Eichmüller, Heimleiterin im Lindenhof in Langenthal bestätigt: «In der ersten Phase der Pandemie kamen etliche Gruppierungen und Institutionen bei uns vorbei und boten ihre Hilfe beim Einkaufen und der Betreuung an. Auch kam es immer wieder spontan zu Gesangsdarbietungen von Vereinen. Das haben wir sehr geschätzt.» Doch mit Beginn der zweiten Corona-Welle habe dieser öffentliche Zuspruch deutlich abgenommen.
Diese Entwicklung ist auch den Frauen des Inner Wheel Clubs Langenthal (Rotary-Frauen) aufgefallen, wie Franziska Zaugg, Vorstandsmitglied des Clubs erwähnt: «Dem enormen Einsatz, den die Pflegenden in dieser Zeit geleistet haben und immer noch leisten, gebührt Dank und Wertschätzung, immer wieder», findet die 49-jährige Langenthaler FDP-Stadträtin und vierfache Mutter. Dieser Meinung sind auch die übrigen Vorstandsmitglieder. Somit entstand die Idee, allen Pflegenden in Langenthal als Zeichen des Dankes für ihren Grosseinsatz ein kleines Präsent (ein spezielles Güetzi mit dem Logo des Clubs) zu überreichen.

Werte weitervermitteln
Und so besuchten die Inner-Wheel-Frauen in Langenthal das Spital SRO, das Impfzentrum Oberaargau in der Alten Mühle und die Alterszentren Haslibrunnen und Lindenhof und überreichten allen Pflegenden dieses Präsent, verbunden mit einem riesigen Dankeschön für ihren Grosseinsatz zugunsten der Allgemeinheit. «Bei dieser Aktion geht es auch darum, gewisse Werte weiter zu vermitteln, die uns als Klub auszeichnen», betont die 42-jährige, bald dreifache Mutter Caroline Leu, Präsidentin des Service-Clubs, der 2005 gegründet wurde und rund 30 Frauen umfasst.
Freundschaften und Beziehungen pflegen, Dankbarkeit und Wertschätzung zeigen und sich gegenseitig unterstützen, das seien Kernanliegen der Inner-Wheel-Frauen, betonen Leu und Zaugg. Die beiden weisen darauf hin, dass sich der Langenthaler Klub aus diesem Grunde stark bei sozial-kulturellen Projekten engagiere (Ferienpass, Tischlein deck dich, Theaterprojekt Bühne frei oder bei ToKJO), aber auch Familien, die unverschuldet in Not geraten sind, finanziell unterstützt.
Dieses Mal waren nun die Pflegenden in Langenthal an der Reihe, «weil es uns ein Anliegen ist, dass diese Arbeit, die hier in den letzten 12 Monaten geleistet wurde, gewürdigt wird. Die meisten dieser Menschen waren oder sind noch immer einer extremen physischen und psychischen Belastung ausgesetzt», erwähnt «Fränzi» Zaugg, die im Verlaufe dieses Jahres das Präsidium der Inner-Wheel-Frauen Schweiz übernehmen wird.

Mehr als nur Applaus verdient
Bernadette Eichmüller bestätigt Zauggs Aussage. Die Belastung für die Mitarbeitenden sei enorm hoch, nicht nur am Arbeitsplatz. «Alle Mitarbeitenden tragen eine grosse Verantwortung, müssen sie sich doch auch im Privaten sehr einschränken und strikte Vorsichtsmassnahmen einhalten, damit das Virus nicht in den Lindenhof gelangt.» Deshalb freue man sich über die Anerkennung und Wertschätzung der Langenthaler Inner-Wheel-Frauen ganz besonders, erwähnt die Heimleiterin, die im Sommer pensioniert wird und ihren Abschluss nach 18 Jahren Leitertätigkeit gerne noch mit einem erfreulichen Highlight, einem Sommerfest für die Bewohner, abschliessen würde.
Auch Caroline Leu und Franziska Zaugg verlassen den Lindenhof mit grosser Genugtuung. «Das Echo auf unsere Aktion war extrem gut», erwähnen die beiden, die erfreut zur Kenntnis nehmen, dass die Pflegenden das Zeichen des Dankes sehr geschätzt haben. «Vor allem haben wir gespürt, dass viele Pflegende gerührt waren, weil jemand da draussen an sie denkt und ihre Leistung würdigt», bemerkt Caroline Leu. Stadträtin Franziska Zaugg verfolgt mit dieser Aktion
aber noch ein anderes Ziel: «Es geht darum, der Öffentlichkeit bewusst zu machen, was diese Leute für unsere Gesellschaft leisten. Nur wenn wir immer wieder hartnäckig darauf hinweisen, besteht die Möglichkeit, dass die Arbeit der Pflegenden in der Schweiz auch auf politischer Ebene anerkannt wird und diese Berufsgruppe künftig mehr als nur Applaus und Präsente erhält.»

Von Walter Ryser