Ein Dorf im Fasnachtsfieber
Im Dorfzentrum von Wasen ging am vergangenen Samstagnachmittag die Post ab. Der Wasener Fasnachtsumzug zog Hunderte
in das Emmentaler Dorf und begeisterte die Zuschauerinnen und Zuschauer. Wegen zu wenig Guggenmusik-Mitgliedern war es heuer aber vorerst die letzte Fasnacht.
Wasen · So zog der zwanzigminütige Umzug in Wasen am vergangenen Samstagnachmittag bei schönstem Wetter die Massen an, die Trottoirs waren voll von Fasnachtsfans von Jung bis Alt. Die meisten trugen eine Verkleidung, in den Händen oftmals ein Sack voller Konfetti. Die heimische Guggenmusik «Hoegerschnooger» führte den Umzug zusammen mit der Guggenmusik «s'Zähni» aus Thun an. Mit ihren türkisfarbenen Kostümen sorgten sie für einen ersten Farbtupfer. Die heissen und rhythmischen Klänge animierten die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Mitwippen. Die Mitglieder der Jugi Wasen mussten am Umzug nicht selbst laufen, sondern sie wurden mit Traktor und Wagen durch das Dorf chauffiert. Mit der Konfetti-Kanone schossen sie unzählige Male in Richtung der mit Menschen gefüllter Trottoirs. Die Antwort der Zuschauerinnen und Zuschauer erfolgte nach dem Konfetti-Angriff meist schnell. Doch die Konfetti-Würfe – mit den blossen Händen geworfen – landeten nicht immer auf dem hohen Wagen der Jugi. Zu guter Letzt brachten die «Dürrgraben Trychler» aus Heimisbach heimelige Klänge in die Gassen. Nun drehte der Umzug und zog aus der anderen Richtung erneut durch Wasen im Emmental. Nach bereits drei Nummern war Schluss und die Menge folgte dem Umzugstross in die Dorfmitte, wo weitergefeiert wurde. Ein Dorf ausser Rand und Band.
Guggenmusik kämpft um Mitglieder
Organisiert wird die Fasnacht im Wasen jeweils von der Guggenmusik «Hoegerschnooger». Heuer feiert die kleine Truppe ihr 20-jähriges Bestehen. Da die Guggenmusik in letzter Zeit mit zu wenig Mitgliedern zu kämpfen hat, hat sich die bunte Fasnachtstruppe Unterstützung von der Thuner Guggenmusik «s'Zähni» geholt. Ohne ihre Mithilfe wäre die Fasnacht im Dorf nicht durchführbar gewesen. Dies ist auch der Grund, warum es vorerst die letzte Fasnacht im Wasen war, wie die Guggenmusik-Präsidentin Daniela Radovanovic gegenüber dem «Unter-Emmentaler» sagte. «Für uns als kleine Guggenmusik ist es jeweils eine Herkulesaufgabe, die Fasnacht und den Umzug zu organisieren.» Aufgeben kommt für sie aber nicht in Frage und wer weiss, vielleicht hat die Guggenmusik in ein paar Jahren auch wieder mehr Mitglieder und es lässt sich wieder prima eine Fasnacht organisieren.
Von Yanick Kurth