• «Der Indianer an der Glaswand zeigt es eindeutig: Hier ist unsere Heimstätte», sagt Präsident Benno Eiholzer. · Bild: Leroy Ryser

14.07.2020
Sport

Ein gesundes Wachstum wird angestrebt

Seit mittlerweile einem Jahr hat der UHC Black Creek Schwarzenbach mit Benno Eiholzer einen neuen Präsidenten. Dieser erlebte einen turbulenten Abschluss einer bis dahin sportlich erfolgreichen Saison. Trotz überzeugender Spielzeit wollen die Verantwortlichen den Aufstieg aber weiterhin noch nicht zum offiziellen Ziel erklären.

UHC Black Creek Schwarzenbach · Benno Eiholzer weiss es selbst: «Es lag ein bisschen auf der Hand, dass ich angefragt werde.» Damit meint er, dass er letztes Jahr nicht überraschend zum Präsidenten des UHC Black Creek Schwarzenbach gewählt wurde. Mittlerweile ist der Grossdietwiler seit 20 Jahren im Verein integriert, begonnen hat er seine Black-Creek-Karriere mit einem Jahr bei den Junioren, ehe 17 Jahre in der ersten Mannschaft der Herren folgten. Er kennt den Verein bestens und zudem arbeitete er vor ein paar Jahren bereits einmal als TK-Chef im Vorstand mit. Und: «Ein Vorstandsmandat liegt mir eher, als ein Trainer- oder Schiedsrichterjob. Ich arbeite gerne im Team, die Arbeiten in einem Vorstand interessieren mich», so der 35-Jährige. Ausserdem sei es nicht von der Hand zu weisen, dass er gerne und schon mehrmals Verantwortung übernommen hat, auch im Geschäft, bildet er als gelernter Elektriker Lernende aus. Es scheint daher nur logisch, dass er sich nun Präsident nennen darf.

Das nicht offizielle Ziel
Als dieser hat er sogleich ein turbulentes erstes Jahr erlebt. Sportlich gesehen lief es den Huttwilern überzeugend. Unter dem neuen Trainer Patrick Lanz hatte die erste Mannschaft der Herren zwar noch Startschwierigkeiten, es sollten aber 14 Siege in Serie und als Qualifikationserster die Teilnahme am Playoff-Final folgen. In diesem führten die Indianer mit 1:0, ein weiterer Sieg hätte sie zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen berechtigt – aber dann kam Corona. «Die Enttäuschung war für uns enorm gross. Und ja, ich habe mir mein erstes Jahr als Präsident zweifellos anders vorgestellt», sagt Benno Eiholzer. Die Pandemie habe eine spannende, intensive, ja gar stressige Zeit mit sich gebracht, zugleich sei sie aber auch lehrreich gewesen. «Vieles war unvorhergesehen, hin und wieder mussten wir improvisieren.» Immerhin passierte dies zumeist mit Erfolg, und obwohl abgesagte Anlässe auch im Budget schwer wiegen, ist der Unihockeyclub finanziell gesehen weiterhin gesund unterwegs. Da scheint es, als sollte die Herrenmannschaft jetzt erst recht zum Aufstiegskampf antreten, oder? «Wir wollen das Wort Aufstieg nicht als offizielles Ziel nennen», sagt Benno Eiholzer. Intern spreche man schon länger darüber, dass man irgendwann eine Liga höher spielen will, man kenne aber die Hürden, weshalb es nicht hilft, dieses durchaus hohe Ziel unnötig zu forcieren.

Zuversicht für eine erfolgreiche Saison
Und trotzdem: auch in Punkto Kader sind die Schwarzenbacher eher besser als schwächer einzuschätzen, obwohl ein Spieler aus verletzungstechnischen Gründen seinen Rücktritt verkünden musste. Neben Junioren wurde das Kader mit vier erfahrenen Spielern verbessert, und auch Trainer Patrick Lanz geniesst nach der letzten erfolgreichen Saison viele Vorschusslorbeeren. Benno Eiholzer tritt, damit konfrontiert, aber ein weiteres Mal auf die Bremse: «Je nach dem wie weit wir im Cup vordringen, drohen Doppelrunden. Diese Belastung kann sich auswirken, auch Verletzungen würden uns hart treffen.» Im zweiten Anlauf gibt dann aber auch der Präsident zu: «Die Zuversicht ist vorhanden.» Schliesslich habe man ein gutes Team, einen starken Trainer und weiterhin eine Infrastruktur, die ihresgleichen sucht. Die Vorbereitung sei zwar weit kürzer gewesen, aber auch hier hätten die Sportler einzeln gut gearbeitet, damit man für die Saison gut vorbereitet ist.

Alle Juniorenkategorien abgedeckt
Gut aufgestellt ist der UHC Black Creek aber nicht nur beim Herrenteam, sondern auch bei den Junioren. «Es ist wahnsinnig, was bei den Kids alles läuft», sagt Benno Eiholzer stolz. Das Interesse am Unihockeyspielen sei gross, entsprechend zahlreich auch die mitmachenden Kinder. Das führt dazu, dass die Schwarzenbacher in der kommenden Saison erstmals auf allen U-Stufen (U16, U18 und U21) Teams stellen können. Auch ist es ein Ziel, möglichst bald C-Juniorinnen zu stellen, damit das U21-Team breiter abgestützt werden kann. Dafür soll das Unihockeyspielen bei Mädchen zwischen 10 und 14 Jahren gezielt gefördert werden. «Unser Ziel muss es sein, dass wir in allen Kategorien Teams haben, ausserdem wollen wir den Junioren auf allen Aktiv-Stufen ein leistungsgerechtes Team anbieten können», sagt Eiholzer. Dafür ist man mittlerweile auf einem guten Weg.
Diesen will der Präsident konstant weitergehen, dieses Ziel würde er gerne in seiner Präsidentschaftszeit erreichen. «Wir brauchen kein überrissenes Wachstum. Und ausserdem wollen wir ein Ausbildungsclub bleiben. Aber irgendwann mit den Damen und den Herren zeitgleich in der ersten Liga spielen und alle Juniorenkategorien abdecken zu können – das wäre toll.» Daneben würde er dereinst gerne einen Grossanlass in Huttwil durchführen, um Werbung für das Unihockey zu machen. «Vielleicht bin ich ein bisschen grössenwahnsinnig», sagt Eiholzer lachend, «aber eine U19-WM oder eine Euro-Floorball-Tour in Huttwil wäre eine sehr spannende Sache.»

Von Leroy Ryser