Ein Gewinn, wenn auch ein kleinerer
Die Aare Seeland mobil (asm) hat im vergangenen Jahr einen im Vergleich zum Vorjahr kleineren Gewinn erwirtschaftet. Das in der Höhe von 2,5 Millionen Franken positive Konzernergebnis wurde von der Versammlung ohne Gegenstimmen angenommen.
Herzogenbuchsee / Langenthal · Die regionale Transportunternehmung Aare Seeland Mobil (asm) hat im vergangenen Jahr eine ereignisreiche Zeit erlebt. Dabei wurde der Höhepunkt bis ganz am Schluss aufgespart. Im Dezember wurde der neue Busbahnhof in Herzogenbuchsee eröffnet, der immerhin 25 Millionen Franken an Investitionskosten verschlang. Der 66,7 Meter lange und 78,5 Meter breite Bau sollte aber nicht nur 35 Fahrzeugen und einer Werkstatt sowie Büroräumen Platz bieten, sondern auch als Standort für die Generalversammlung 2019 dienen. Wenig überraschend gab VR-Präsident Thomas Rufener den fast 100 Anwesenden zu Beginn der Generalversammlung allgemeine Informationen zum vergangenen Geschäftsjahr weiter. Dazu gehörte auch die Tatsache, dass das Budget für den Busbahnhof von 26 Millionen höchstwahrscheinlich nicht gänzlich ausgeschöpft werden musste. Ausserdem fand im letzten Jahr das 100-Jahr-Jubiläum der Bipperlisi-Bahn statt.
Mehr Gäste, weniger Ertrag
Der Neubau hatte verständlicherweise auch das Jahresergebnis und vor allem die flüssigen Mittel beeinflusst. Nachdem zu Beginn die Liquidität mit insgesamt rund 22 Millionen Franken zu Buche schlug, wurden Investitionen von insgesamt 18 Millionen Franken bezahlt. Der Geschäftsgang brachte zwar eine Zunahme von rund 13,6 Millionen Franken ein, letztlich nahmen die flüssigen Mittel dennoch um viereinhalb Millionen Franken ab. Auch das Betriebsergebnis konnte im Vergleich mit dem letzten Jahr nicht gänzlich überzeugen. Zwar erwirtschaftete die Aktiengesellschaft Aare Seeland Mobil AG einen erfreulichen Gewinn von 2,4 Millionen Franken, dieser erlitt im Vergleich zum Vorjahr aber ein Minus von 24 Prozent. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sich der Anteil am Einnahme-Verteilschlüssel im Libero-Tarifverbund reduziert hat. Denn zugleich konnte die asm in allen Betriebsbereichen ein Plus verzeichnen, die Bahn legte um 4 Prozent zu, der Bus um 6,8 Prozent und die Standseilbahn um 11 Prozent.
Das Konzernergebnis – die asm ist Teilhaberin weiterer Transportbetriebe sowie Muttergesellschaft einer Tourismus-Unternehmung – schnitt derweil ähnlich ab, mit einem Plus von 2,5 Millionen Franken. Lobenswert sei vor allem, dass die Aare Seeland Mobil weiterhin positive Rückmeldungen und Qualitätstests vorweisen kann; die Pünktlichkeit lag im Busbetrieb im letzten Jahr bei starken 94 Prozent, informierte Rufener. Letztlich wurden, ohne Gegenstimmen der Aktionäre, der Geschäftsbericht mit Jahresrechnung und Jahresbericht gutgeheissen, und der Gewinn wurde nach Abzug von Rückstellungen für Investitionen in der Höhe von 388 000 Franken auf die nächste Rechnung vorgetragen. Zuletzt wurde der Verwaltungsrat für vier weitere Jahre bestätigt und ergänzt.
Weil der ÖV weiterhin wachsen soll – die Verantwortlichen gehen von konstanten Zunahmen zwischen zwei und drei Prozent aus – darf sich die Aare Seeland auf erfreuliche Zeiten in punkto Umsatz einstellen. Schon im letzten Jahr wurden 6,6 Millionen Fahrgäste transportiert, entsprechend soll diese Zahl konstant weitersteigen.
Von Leroy Ryser