• Das Fasnachts-Fischen der Gemeinderäte lockte Tausende von Besuchenden zum Markthallen-Areal. · Bild: Leroy Ryser

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08.03.2022
Langenthal

Ein grandioses Fasnachts-Spektakel

Darauf haben die Fasnächtler lange warten müssen, am letzten Wochenende war es endlich wieder so weit: Die Langenthaler Fasnacht wurde nach zwei Jahren Pause mit «Plan B» durchgeführt und wurde zum grandiosen Fasnachts-Spektakel mit Tausenden von Fasnächtlern auf dem Markthallen-Areal.

Langenthal · Was für ein Befreiungsschlag für die Langenthaler Fasnacht: Die als «Plan B» titulierte Fasnacht 2022 war mehr als eine Notlösung, im Gegenteil, die «abgespeckte» Version entpuppte sich als grandiose Fasnachts-Party, die Tausende Fasnächtler auf das Markthallen-Areal lockte und bei den Teilnehmern für grosse Begeisterung sorgte. Einen grossen Anteil am gelungenen Fasnachts-Spektakel hatte zweifellos auch das Wetter, das sich zwar teilweise recht kühl, aber auch vier Tage lang mit strahlendem Sonnenschein präsentierte und die Fasnächtler damit für ihr Warten entschädigte. Denn die beiden letzten Langenthaler Fasnachts-Veranstaltungen 2020 und 2021 mussten aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Die rote Valérie dominiert
Doch am letzten Wochenende herrschte Fasnachtsstimmung pur auf dem Markthallen-Areal in Langenthal. Ausgelassen, überschwänglich, fröhlich, voller Enthusiasmus, aber stets friedlich wurden die Fasnachts-Tage gefeiert und zelebriert. Dafür scheute die Fasnachtsgesellschaft keinen Aufwand, erstellte zusammen mit den Cliquen auf dem Areal nicht bloss ein grosses Festzelt, auch zahlreiche Bars, Fasnachts-Sujets und Bühnen für den Auftritt der Guggenmusiken wurden aufgestellt und boten den Fasnächtlern reichlich Spielraum für ihr fasnächtliches Treiben.
Dieses wurde traditionsgemäss mit der Veröffentlichung der Fasnachtszeitung «Päng» lanciert. Einmal mehr wurden hier auf witzig-humorvolle, oft auch auf ironisch-sarkastische Weise die Langenthaler «Stadtgrössen» in Szene gesetzt. Dabei diente die neue Generalagentin der Mobiliar Langenthal, Valérie Bodenmüller, im wahrsten Sinne des Wortes als Roter Faden für die Fasnachtszeitung. Unzählige Male wurde die im roten Kleid posierende, gebürtige Walliserin, im 16-seitigen Blatt platziert, mal unter dem Titel «Tschugger isch güet, Valérie isch Wilder» oder mit der Bemerkung «Und ig ha gmeint, der Tüüfel chöm im Füür und nid im rote Chleid!». Und auf einer grossen Grafik wurde endlich einmal allen Langenthalern aufgezeigt, wer die Stadt als (un)heimliche Gemeinderäte wirklich regiert: Stadtschreiber Daniel Steiner und Stadtrat Pascal Dietrich, an denen in Langenthal einfach kein Weg vorbeiführt …

Abkühlung im Whirlpool
So richtig lanciert wurde dann die Langenthaler Fasnacht mit dem Fasnachts-Fischen der Gemeinderäte. Und hier zeigte sich dann unmissverständlich, wer in dieser Stadt ganz zuoberst steht und das Sagen hat, zeigte sich doch «Stapi» Reto Müller einmal mehr als eifrigster Sammler der lustigen Plüsch-Fische, die anschliessend unter dem Publikum verteilt wurden und hier – vorab bei den kleinsten Fasnächtlern – nach wie vor äusserst beliebt sind. Dann gehörte das Areal definitiv den Fasnächtlern, die in der Folge aus dem «Plan B» ein grandioses Fasnachts-Spektakel machten. Dabei boten die verschiedenen Bars und Festzelte nicht nur Abwechslung,
sondern auch reichlich Gelegenheit für vielfältiges Fasnachtstreiben. So konnten sich beispielsweise überhitzte Fasnächtler auf dem Aussichtsturm der «Füürtüüfel» kurzerhand in einen Whirlpool setzen, etwas abkühlen
und von oben herab dem Fasnachtstreiben auf dem Markthallen-Areal zuschauen. Getreu dem Fasnachtsmotto «üs chasch nid lösche» wurde weder das Treiben noch das Licht auf dem Areal während vier Tagen gelöscht. Doch mit dem «Charivari», dem traditionellen Fasnachts-Abschluss am Montagabend, wurde dann die spezielle Langenthaler Fasnacht 2022 letztendlich doch noch definitiv gelöscht.

Von Walter Ryser