Ein Leben für die Feuerwehr

An der Gesamtübung der Feuerwehr Region Huttwil standen Verabschiedungen und Beförderungen im Mittelpunkt. Als neuer Kommandant löst Daniel Loosli Christian Bärtschi ab. Mit Standing Ovations der Angehörigen der Feuerwehr wurde die grosse Arbeit beider «Chefs» gewürdigt.

Der Bestand der Feuerwehr Region Huttwil mit den Löschzügen Auswil, Gondiswil, Huttwil, Rohrbach, Rohrbachgraben und Wyssachen beträgt am 1. Januar 2020 insgesamt 199 Personen. Zum Einsatz zugelassen sind 179, ohne Rekruten und Jugendfeuerwehr. Der Mindestbestand für das Einsatzgebiet mit einer Fläche von 53,5 Quadratkilometer und rund 9270 Einwohnern sind 175 Personen, also werden die Vorgaben erfüllt, wenn auch nur knapp. Diese Zahlen erläuterte Kommandant Daniel Loosli an der Gesamtübung in der Wasserbüffelhalle in Rohrbach.

Unzählige Stunden aktiv
Zum letzten Mal machte der abtretende Kommandant Christian Bärtschi einen Rückblick auf die Ereignisse im Feuerwehrjahr 2019. Die Feuerwehr Region Huttwil musste zu 61 Einsätzen ausrücken (2018 waren es 70), inklusive Herznotfälle, aber ohne Hilfestellungen bei Wespen und Bienen, bereits am 4. Januar trug sich ein erster Fassadenbrand in Huttwil zu. Dabei waren die verschiedenen Einsätze in der Thematik sehr breit. Von diversen kleineren und grösseren Bränden, über Unfälle mit Autos und Traktoren, bis zu Ölspuren war alles vorhanden. Bei einem defekten Lift im Sunnhof, Rohrbach, waren die Feuerwehrleute auch als Traghilfen im Einsatz. «Für einmal haben wir die Personen hinein und nicht hinausgetragen», stellte Christian Bärtschi mit einem feinen Lächeln fest.
Zudem haben die Angehörigen der Feuerwehr Region Huttwil im vergangenen Jahr zahlreiche Übungen absolviert. Geübt wurde mit Kleinlöschgeräten und einer neuen Motorspritze, an Weiterbildungskursen oder -tagen und an Wettkämpfen im Oberaargau. Dabei konnte der Atemschutz sogar den ersten Rang verbuchen.

1988 bis 2020 – 32 Jahre Feuerwehr
Unter dem Titel «Weisch no» erinnerte sich Christian Bärtschi an spezielle Einsätze in seinen dreizehn Jahren als Kommandant. Die grosse, verantwortungsvolle Aufgabe übernahm er 2006 von Peter Mathys. Schon am 8. Juni 2007 war das Hochwasser in der Region Huttwil, und 2008 brannte die Meermöbel Fabrik. Eine neue Autodrehleiter konnte 2009 eingeweiht werden. Zahlreiche schlimme Unfälle und verheerende Brände, auch lehrreiche Übungen haben sich im Gedächtnis von Christian Bärtschi eingeprägt. Speziell für ihn war das Ja bei der Abstimmung zur Feuerwehr Region Huttwil. Dieser stand er als Kommandant ab 1. Oktober 2014 vor. In den dreizehn Jahren gab es für Christian Bärtschi von 2007 bis 2013 total 297 Einsätze (Durchschnitt 42), sowie von 2014 bis 2019 total 382 Einsätze (Durchschnitt 63). Es lässt sich nur erahnen, wie viele Stunden er für die Feuerwehr im Einsatz war.
Ein kleiner Teil davon wurde in der sehr persönlich, eindrücklich gestalteten Verabschiedung durch Daniel Loosli hör- und sichtbar. 1988 trat Christian Bärtschi in die Feuerwehr Huttwil, Löschzug Nyffel ein. Sein Weg führte über Rohrführer, Korporal, Maschinist, Wachtmeister, Leutnant, Hauptmann und Kommandant Feuerwehr Huttwil, zum Major und Kommandanten Feuerwehr Region Huttwil. Auf einem grossen Holz-Bild, als Dank für seine treuen Dienste, wurden alle seine Abzeichen «montiert» mitsamt einem Beil. Mit einem bleibenden Geschenk wurde ebenfalls seine Frau Ursina in den grossen Dank von Kommandant Daniel Loosli sowie Alexander Grädel, Gemeinderat Ressort Öffentliche Sicherheit, eingeschlossen. Mit Standing Ovations würdigten die Angehörigen der Feuerwehr Region Huttwil das riesengrosse Engagement zu Gunsten der ganzen Gesellschaft von Christian und Ursina Bärtschi.
Nebst dem Kommandaten verlassen weitere Männer die Feuerwehr Region Huttwil. Dies sind Daniel Hubacher, Adrian Liechti, Andreas Minder, Andreas Moser, Ruedi Morgenthaler, Kurt Baumberger, Roger Schulze, Beat Schär, Andreas Schär, Fritz Mathys, Paul Wüthrich, Peter Stalder, Marcel Schulz, Hanspeter Geissbühler, Markus Weyermann und Ruedi Bärtschi. Die Gründe sind vielfältig, dies vom Erreichen der Altersgrenze, durch Wegzug oder wegen persönlichen
Veränderungen. Sie alle haben aber ebenfalls viele Stunden zum Wohle der Allgemeinheit geleistet.

Beförderungen und Jugendfeuerwehr
Die Feuerwehr Region Huttwil mit den Einsatzzügen Auswil, Gondiswil, Huttwil, Rohrbach, Rohrbachgraben und Wyssachen konnten danach Beförderungen vornehmen. Materialwart in Auswil wird Stefan Roth und in Wyssachen Christof Zehnder. Gruppenführer werden Hansueli Sommer und Herbert Hafner, Wachtmeister Matthias Uhlmann. Zum Leutnant ernannt sind Christine Jordi Bärtschi, Verantwortliche Jugend-Feuerwehr, und Christoph Speidel, Chef Atemschutz. Ebenso im Grad des Leutnants sind Matthias Zaugg, Chef EZ Wyssachen, Bruno Sommer, Chef EZ Rohrbachgraben und Simon Flückiger, Chef EZ Rohrbach. Ins Kommando kommt Oberleutnant Martin Jordi und Vizekommandant wird Werner Moser. Als Major steht Daniel Loosli ab 2020 der Feuerwehr Region Huttwil vor. Mit Applaus wurde er durch die Anwesenden in seinem Amt willkommen geheissen. «Ich danke euch für das Vertrauen und weiss, dass es mit motivierten Feuerwehrleuten klappen wird», sagte Daniel Loosli. Er dankte auch für die Unterstützung, speziell von seiner Frau Manuela, dem Kader, den Behörden und jedem einzelnen Mitglied der Feuerwehr.
Die Jugendfeuerwehr bilden Anna Meier, Mischa Jordi, Jael Ingold, Larissa Ruch und Elena Bärtschi. In der Feuerwehr Region Huttwil sind neu aus Auswil: Simon Aeschlimann, Christian Graber; Huttwil: Simon Beyeler, Jeremy Nyfeler; Wyssachen: Mathias Heiniger; Rohrbach: Silas Haudenschild; Gondiswil: Marco Aeschlimann, Yves Baldiger, Michael Jordi, Lukas Schär; Rohrbachgraben: Rolf Buri, Matthias Jerlo, Mathias Rentsch.
Im Ausblick auf 2020 erinnerte Kommandant Daniel Loosli die Angehörigen der Feuerwehr an ihre eigene Sicherheit und das Tragen der kompletten Brandschutzausrüstung im Übungs- und Ernstfall. Gesucht werden in der Feuerwehr Region Huttwil Spezialisten und Leute, welche sich als First Responder einsetzen möchten. Letzteres Angebot wird neu in den Gemeinden organisiert. Alexander Grädel, Gemeinderat und Ressortverantwortlicher Öffentliche Sicherheit, dankte allen Angehörigen der Feuerwehr für die Einsatzbereitschaft. Speziell auch dem Kader für die gute Zusammenarbeit.

Von Barbara Heiniger