• Dank der Offiziersgesellschaft Huttwil und Umgebung erstrahlt das Soldatendenkmal auf dem Huttwilberg wieder in neuem Glanz. Von links: Niklaus Schär (Vertreter Bat. 152), Thomas Anliker, André Schärer und Fritz Heiniger (Vertreter Bat. 39). · Bilder: Marion Heiniger

  • Mit drei Böllerschüssen eröffnete der Artillerieverein Huttwil die Wiedereinweihungsfeier.

29.03.2021
Huttwil

Ein Mahn- und Denkmal in neuem Glanz

Das Soldatendenkmal auf dem Huttwilberg wurde im Herbst 2020 einer dringend nötigen Sanierung unterzogen. Mit der Wiedereinweihung am letzten Freitag präsentierte Thomas Anliker, Präsident der Offiziersgesellschaft Huttwil und Umgebung, den sanierten Obelisken, der nun wieder in neuem Glanz erstrahlt.

Drei laute Böllerschüsse ertönen, dicker Rauch qualmt aus einer Kanone. Der Auftritt des Artillerievereins Huttwil «läutete» die feierliche Wiedereinweihung des Soldatendenkmals auf den Huttwilberg ein.
Aufgrund der noch immer geltenden Massnahmen durch die Corona-Pandemie mit nur einer beschränkten Anzahl Gäste. Das Denkmal beim Ahorn präsentiert sich nach der Sanierung wieder wie neu. «Wir dürfen uns stolz an diesem wunderbaren, schlichten Obelisken freuen und den damaligen Soldaten für ihren Einsatz zu Gunsten unserer Freiheit dankbar sein», sagte Oberst a. D. Thomas Anliker, Präsident der Offiziersgesellschaft Huttwil und Umgebung, während seiner Rede vor dem sanierten Denkmal. Aus den Fugen der Kalkstein-Blöcke wuchs bereits Moos. Mit der Sanierung sollte verhindert werden, dass die Steinplatten durch die Witterung Schaden nehmen. Angestossen hat das Projekt die Offiziersgesellschaft. Die Gedenkstätte drückt Dank und sichtbare Anerkennung gegenüber jenen Wehrmännern aus, welche im Aktivdienst während der Weltkriege Leben lassen mussten.
Die Offiziersgesellschaft Huttwil und Umgebung hofft zudem, dass das sanierte Denkmal nicht nur als Dankesstätte, sondern auch als Mahnmal wahrgenommen wird. «Wie ein Mahnfinger, der uns immer darauf hinweist, dass unsere Gesellschaft auch in Zukunft nur funktioniert, wenn jeder bereit ist, seinen Teil dazu beizutragen», sagt Thomas Anliker und zitiert dabei J. F. Kennedy: «Fragt nicht, was kann euer Land für euch tun – fragt, was ihr für euer Land tun könnt.»

Verbindung der Bataillone 39 und 152
Das Soldatendenkmal auf dem Huttwilberg entstand, wie das Denkmal am Kirchturm der reformierten Kirche, nach dem Ersten Weltkrieg, wiederum auf Initiative der Wehrmänner des Gebirgsfüsilier-Bataillons 39. Während des Zweiten Weltkrieges war das Gebirgsfüsilier-Bataillon 39 elf Mal mit unterschiedlichen Einsatzzeiten und Einsatzorten mit total 896 Diensttagen im Aktivdienst. Doch auf dem Denkmal ist nicht nur das Gebirgsfüsilier- Bataillon 39, sondern auch das Territorial Gebirgsfüsilier-Bataillon 152 aufgeführt. Mit der Revision der Bundesverfassung im Jahr 1874 wurde auch der Territorialdienst in der Armee geschaffen. 1886 wurde das Territorial- und Etappenwesen geordnet und ein Gesetz über den Landsturm erlassen. Die Aufgabe wurde als «Dienst hinter der Front» bezeichnet und bestand aus dem Territorialdienst (Sicherung der Transportwege, Bereitstellen der benötigten Güter, Sanitäts- und Betreuungsdienst) und dem Etappen- und Eisenbahndienst (Transport der Güter, Zu- und Rücktransport der Truppen). Mit der Truppenordnung 1938 wurde die Armee grundlegend neu organisiert und der Bestand reduziert. Mit den freiwerdenden Landsturmsoldaten wurden neu die Territorialbataillone, unter anderem auch das Bataillon 152 gebildet und dem Territorial Regiment 81 zugeteilt.
Als künftige «Hauptquellen» für den Nachwuchs dienten vor allem die Berner Auszugsinfanterie-Regimenter 15 und 16 unter anderem auch die Wehrmänner des Gebirgsfüsilier Bataillone 39. So bestand zwischen den beiden Bataillonen immer ein naher Bezug.

Leichte Kostenüberschreitung
Ende September 2020 konnte mit der Sanierung des Soldatendenkmals unter der Leitung von André Schärer, Projektleiter und Kassier der Offiziersgesellschaft, begonnen und im November 2020 abgeschlossen werden.
Da mehr Fugen als ursprünglich geplant ersetzt werden mussten, wurde der durch die Einwohnergemeinde Huttwil gesprochene Kredit von 10 490 Franken mit einer leichten Kostenüberschreitung von rund 1000 Franken abgerechnet.

Von Marion Heiniger