Ein Mehrwert für Huttwils Besucher
Auf dem Huttwiler Brunnenplatz entsteht eine Begegnungszone, welche das Areal beleben und attraktivieren soll. Erste Events sind bereits geplant, das Finden von möglichen Partnern stellt sich aber als besonders schwierig heraus.
Die Attraktivierung des Brunnenplatzes kommt mit einem ersten Versuch ins Rollen. Ab dem 15. Juli wird dafür die Verkehrsregelung verändert (siehe Kasten unten) und eine frische Gestaltung des Huttwiler Zentrums ausgeführt. Ziel ist es, das Huttwiler Zentrum zu beleben, die Besucher anzulocken und damit auch die Frequenz in den Huttwiler Läden zu verbessern. Vorerst gilt diese Einführung aber nur als mehrmonatiger Versuch.
Die dafür beauftragte Pro Regio hat mittlerweile die Planung so gut wie abgeschlossen und blickt nun gespannt nach vorne. «Wir hoffen auf ein grosses Interesse und werden diese Phase auch deshalb mit einem speziellen Event-Tag einläuten», sagt Helen Wegmüller von der Pro Regio Huttwil. Zurzeit erarbeitet sie noch die letzten Programmpunkte, lose geplant ist aber bereits jetzt ein Eröffnungsakt am 15. Juli gegen 11 Uhr sowie ein Festakt mit Musik gegen den Abend. «Der Inhalt ist noch nicht ganz genau definiert», sagt Helen Wegmüller, Ideen seien aber zahlreiche vorhanden.
Auf der Suche nach Partnern
Das galt indes auch für die generelle Attraktivierung des Brunnenplatzes. Vorschläge gab es viele, Möglichkeiten ebenso, gefehlt haben aber oftmals die Partner zur Durchführung. Auch aktuell seien noch Verhandlungen ausstehend, gesucht werden beispielsweise noch Personen, welche Brunches durchführen. «Thomas Schenk von der Bäckerei Lienhart führt einen Brunch am 16. Juli und einen am 13. August durch. Wir würden das aber gerne noch mehrere Male durchführen», erklärt Helen Wegmüller. Ebenso stehen noch Verhandlungen aus, um den Frischmarkt ein zusätzliches Mal am Samstag zwischen 8.30 und 12.30 Uhr auf dem Brunnenplatz durchzuführen. «Eigentlich würden wir gerne noch einen Metzger begrüssen, der vielleicht sogar vor Ort grillieren könnte», verrät Helen Wegmüller, auch hier verlief die Suche bisher aber im Sand. Durchgeführt werden diese Märkte indes von den Land- und Marktfrauen, die bereits die Frischmärkte am Mittwoch leiten. Für Helen Wegmüller ein idealer Event, denn, «wer am Mittwoch frische Waren braucht, wird sie auch am Samstag brauchen.» Ebenso ist am 23. Juli ein ökumenischer Gottesdienst geplant, die Pfarrer von Huttwil werden diesen unter dem Motto «zäme si» leiten.
«Garten»-Wirtschaft und Leseecke
Den wichtigsten Teil der Attraktivierung des Brunnenplatzes werden Tische und Stühle bilden. In der Begegnungszone sollen Huttwils Besucher zum Verweilen eingeladen werden. «In dieser permanenten Begegnungszone werden wir eine Gastwirtschaft aufstellen, die 40 Sitzplätze bietet», verrät Helen Wegmüller. Betrieben wird diese von den umliegenden Gastrobetrieben, dazu dürften unter anderem die Lienhart-Bäckerei sowie das Pizza-Kebap-Haus gehören. «Auf diesem Platz herrscht Selbstbedienung. Das heisst, die Besucher können sich ihren Einkaufsort aussuchen, nehmen dort Platz, konsumieren und räumen dann ihr Geschirr und den Abfall selbst ab.» Das Bewirtschaften und Sauberhalten der Tische haben sich die vier bis fünf Gastrobetriebe aufgeteilt, dazu gehört auch das morgendliche Auf- und das abendliche Abbauen der «Brunnenplatz-Gartenwirtschaft». Ebenfalls installiert wird eine Leseecke. Auf einem Holzsofa mit Kissen sollen Menschen Zeitungen oder Bücher lesen, dafür wird eine Kiste mit Bibliotheksbüchern hingestellt sowie die neusten Zeitungsausgaben der Region. «Menschen sollen dort kurze und lange Geschichten lesen können, sich ein bisschen ausruhen und die Zeit geniessen», erklärt Helen Wegmüller. Nicht zuletzt werden auch Events, die nichts mit der Versuchsphase zu tun haben, zur Attraktivierung beitragen. Dazu gehören laut Helen Wegmüller der slowUp oder die Kadettentage sowie der Spaghetti-Plausch der Stadtmusik.
Wird als Versuch durchgeführt
Definitiv und permanent sind die Änderungen aber noch nicht. Wegen diversen Vorbehalten unter den Geschäften hat der Gemeinderat entschieden, eine «Versuchsphase Brun-
nenplatz» zu lancieren, welche bis am 1. Oktober dauern wird. Danach können sich die Beteiligten äussern, sodass die Versuchsphase analysiert werden kann. «Das Programm ist nicht pompös, das muss es aber auch nicht sein», findet Helen Wegmüller. «So haben wir noch Raum für Ideen, welche nach dem Start entstehen.» Letztlich soll der Brunnenplatz wieder stärken leben, sodass die Verantwortlichen auf enstprechendes Interesse hoffen. Die «Versuchsphase Brunnenplatz» verspricht Potenzial zur Attraktivitätssteigerung, benötigt aber weitere Events und Partner, um das Ziel tatsächlich zu erreichen. Die Frage nach dem Huhn und dem Ei stellt sich dabei nicht: Erst wenn ein passendes Angebot vorhanden ist, kann eine verbesserte Nachfrage generiert werden. Und alleine davon ist eine Attraktivierung des Huttwiler Zentrums abhängig.
Von Leroy Ryser