Schiesssport · «Das 21. Emmentalische Landesschies­sen wurde unfallfrei und damit erfolgreich beendet. 4793 Schützinnen und Schützen haben ihr Programm mit zum Teil hervorragenden Resultaten absolviert», vermeldet Adrian Junker, Medienverantwortlicher im Origanisationskomitee des ELS 2019. «Das OK gratuliert allen Teilnehmern zu ihren Resultaten und dankt ihnen für ihre Teilnahme. Der Dank richtet sich aber auch an die vielen Helfer und Sponsoren für ihre Unterstützung», lobt Junker. 

Die 25-jährige Schiessjacke ersetzt

An drei Wochenenden konnten die Mitmachenden (4171 Gewehr- und 622 Pistolenschützen) aus einer Vielzahl an Stichen auswählen. Während der Grossteil der knapp 5000 Mitmachenden um die drei Stiche absolvierten, schossen die ambitionierten Sportschützen wahre Mammut-Schiessprogramme. Viele namhafte Schiesssportler traten in einem der Schiessplätze in Huttwil, Häbernbad, Affoltern, Dürrenroth, Wasen und Lützelflüh (nur Pistolenschiessen) zum Wettmessen an. Zwei Schützen aus dem «UE»-Gebiet gelang es, einen Stich über die 300-m-Distanz zu gewinnen. Seit Jahren liefert Urs Horisberger von der Schützengesellschaft Goldbach Topresultate. «Mein Ziel war es, am ELS sowohl mit dem Sturmgewehr wie auch mit der Pistole etwas zu erreichen. Dies ist mir gelungen», sagt der 55-Jährige. «Wo, dass es passt, ergibt sich immer erst am Fest. Im letzten Jahr habe ich am Bündner Kantonalschützenfest den Kunst-Stich gewonnen. Nun klappte es im Militär-

stich.» Und wie: Mit seinem Sturmgewehr 90 schoss er im 2x 3 Schuss Seriefeuer-Programm auf die A10-Scheibe das Maximum von 60 Punkten. Und auch die Tiefschüsse der beiden Serien waren mit 98 und 96 gewaltig. «Ich freue mich über diesen Sieg. Und die neue Schiessjacke kann ich gut gebrauchen. Meine ist bereits 25-jährig.» Es spielt «Gummi» – so wird Horisberger seit Kindheit von seinen Familienmitgliedern und Freunden genannt – allerdings keine Rolle, was es für Preise gibt. «Viel wichtiger ist, dass man dankbar dafür ist und dies dem Spender in einem Brief mitteilt. Etwas, was viele Schützen unterlassen oder schlicht vergessen», sagt der Single-Mann («darum habe ich genügend Zeit für den Schiesssport.»). Sein Top-resultat im Feld der 1346 Klassierten schoss der Vizepräsident der SG Goldbach im Häbernbad. «Ich mag diesen Schiessstand sehr.» 

«Gummi» doppelt erfolgreich

Urs Horisberger gelang das Kunststück, dass er auch mit der Pistole, wo er für die Pistolenschützen Lützelflüh antritt, einen Stich gewann. «Dies freut mich viel mehr. Während ich über 300 m immer wieder reüssiere, habe ich über 50 m nicht mit einem Sieg gerechnet.» Gelungen ist dieser im Militärstich (vier Schuss Einzel, vier Schuss Serie) mit 78 Punkten, geschossen im heimischen Stand in Lützelflüh. «Besonders freut mich, dass ich Schiesssportgrössen wie Andreas Kissling, Hansruedi Götti oder Hans-Rudolf Schneider bezwingen konnte.» Für diesen Sieg erhält Horisberger einen Barbetrag. «Das Geld spielt keine Rolle. Schiessen ist mein Hobby – und das darf auch etwas kosten.» Für die beiden Schiessbüchlein am ELS hat Horisberger 800 Franken ausgegeben.

Junger Huttwiler erneut glänzend

Ebenfalls einen Stich über 300 m gewinnen konnte Christian Gerber von den Sportschützen Huttwil. «Ich bin mit dem Abschneiden sehr zufrieden», meint der sich im Militärdienst befindende 21-jährige Huttwiler, der an Schiesssport-Wettkämpfen immer wieder mit starken Leistungen aufwartet. «Auf die 100er-Wertung muss einfach alles passen, um zu reüssieren. Es braucht auch Glück.» Mit seinem Standardgewehr schoss Gerber im vier Einzelschuss umfassenden Militär-Sportstich 387 Punkte und damit das Bestresultat. «Die Motorsäge, welche es beim Absenden für den Sieg gibt, können meine Eltern gut gebrauchen», freut sich Gerber. «Ich schiesse aus Freude, ganz klar. Aber es ist natürlich auch schön, wenn am Ende eines Festes etwas rausschaut», meint der während des Landesschiessens seinen 21. Geburtstag feiernde Präzisionsschütze. Am ELS, für welches Gerber für seine Stiche 200 Franken hinblätterte, war dies der Fall.  

Podestplatz knapp verpasst

Weil der Huttwiler auch in anderen Stichen gut schoss, schaffte er es in der Festsieger-Konkurrenz der Kategorie Sport auf den starken 6. Rang. «Bronze wäre möglich gewesen. Im zehn Schuss umfassenden Vereins-Stich hatte ich achtmal in Serie eine 10. Die beiden letzten Schüsse der Vier-Schuss-Serie am Ende waren dann leider jeweils eine 9», erklärt Gerber. Mit zwei Punkten mehr hätte er in der Festsieger-Kategorie mit 414,00 Punkten den 3. Rang belegt – und zudem einen weiteren Stich gewonnen. «Auch in anderen Stichen verlor ich die wenigen Punkte, die am Ende in der Festsieger-Wertung für ganz nach vorne fehlten.» Trotzdem ist das Schiesssport-Talent mit seinem Heimauftritt zufrieden. «Meinen 3. Rang im Schützenkönigs-Ausstich am Schaffhauser Kantonalschützenfest stufe ich aber höher ein», sagt er. Die Preisverteilung (Absenden) des ELS 2019 findet am 23. November in der Chipfhalle in Dürrenroth statt.   

Regionale Spitzenresultate: Festsieger 300 m Sport (87 Klassierte): 1. Michael Merki, Schöfflisdorf, 414,200; 2. Marco Zogg, Mogelsberg, 114,100; 3. Martin Zaugg, Kestenholz, 413,500; 6. Christian Gerber, Huttwil, 412,000; 12. Daniel Kämpfer, Ursenbach, 409,600; 16. Ulrich Gerber, Huttwil, 407,400. – Festsieger 300 m Ordonnanz (243): 1. Ralph Baumann, Aetigkofen, 433,500; 2. Jean-Marc Cottier, Blankenburg, 429,400; 3. René Chopard, Riniken, 428,000; 4. Bruno Röthlisberger, Dürrenroth, 427,600; 19. Marcel Sommer, Huttwil, 417,400; 25. Rudolf Steffen, Huttwil, 415,200; 26. Daniela Miceli, Huttwil, 415,000. – Festsieger 300 m Junioren Standardgewehr (9): 1. Sascha Rüegsegger, Hilterfingen, 285,000; 3. Patrik Schär, Thörigen, 284,000. – Festsieger 50 m (32): 1. Andreas Kissling, Oberbuchsiten, 469,900; 2. Hansruedi Götti, Marbach, 467,000; 4. Christof Gerber, Gondiswil, 461,412; 15. Urs Horisberger, PS Lützelflüh, 447,400; 16. Patrick Diss, Lützelflüh, 442,900. – Festsieger 25 m (89): 1. Hans-Rudolf Schneider, PS Hasle-Rüegsau, 541,000; 2. Duri Gerber, Wiedlisbach, 537,000; 3. Hansruedi Götti, Marbach, 534,000; 9. Christof Gerber, Gondiswil, 531,000; 13. Thomas Zaugg, Lützelflüh, 527,000. – Militär 300 m, Kat. A (345): 1. Christian Gerber, Huttwil, 387; 2. Yannick Berta, Zäziwil, 386; 3. Roger Itin, Thürnen, 386; 8. Daniel Kämpfer, Ursenbach, 382. – Serie 300 m, Kat. E (1200): 1. Michael Blaser, Grosshöchstetten, 60; 2. Rudolf Steffen, Huttwil, 59; 3. Richard Freidig, Wangen b. Olten, 59; 6. Simon Bieri, Huttwil, 59; 14. Peter Bärtschi, Lützelflüh, 58; 20. Martin Müller, Melchnau, 58. – Kranz 300 m, Kat. E (726): 1. Johannes Schluep, Lüterkofen, 60; 2. Isabel Weissbrodt, Steg, 59; 3. Daniela Miceli, Huttwil, 59; 5. Rudolf Steffen, Huttwil, 58; 6. Peter Fankhauser, Heimiswil, 58; 9. Erwin Grütter, Affoltern, 58; 16. Alexandra Hirschi, Heimiswil, 58. – Veteranen 300 m, Kat. A (183): 1. Walter Mani, Erlenbach, 481; 2. Hans Jürg Schick, Aeschi, 479; 3. Hanspeter Mathys, Huttwil, 475; 23. Kurt Eggimann, Wyssachen, 462. – Junioren 300 m, Kat. A (18): 1. Nino Bullegato, Uttigen, 77; 3. Patrik Schär, Thörigen, 77. – Militär 50 m (249): 1. Urs Horisberger, PS Lützelflüh, 78; 2. Andreas Kissling, Obrerbuchsiten, 78; 3. Christof Gerber, Gondiswil, 78. – Kunst 50 m (106): 1. Dieter Gros­sen, Full-Reuenthal, 478; 2. Daniel Lüscher, Langenthal, 474; 5. Urs Horisberger, PS Lützelflüh, 464; 12. Hansruedi Wittwer, Sumiswald, 457. – Auszahlung 50 m (295): 1. Dominic Ruchti, Thun, 60; 2. Hansruedi Wittwer, Sumiswald, 59; 4. Daniel Lüscher, Langenthal, 59; 7. Christof Gerber, Gondiswil, 59. – Nachdoppel 50 m (129): 1. Andreas Kissling, Oberbuchsiten, 983; 3. Christof Gerber, Gondiswil, 979; 14. Urs Horisberger, PS Lützelflüh, 962; 16. Patrick Diss, Lützelflüh, 959. – Huttwil 25 m (357): 1. Doris Burkhardt, PS Huttwil, 100; 2. Thomas Zaugg, Lützelflüh, 100; 3. Maria Schafroth, Bennwil, 100. – Veteranen 25 m (122): 1. Hans-Rudolf Schneider, PS Hasle-Rüegsau, 98; 2. Roland Schafroth, Hindelbank, 97; 7. Hansruedi Wittwer, Sumiswald, 93; 12. Robert Zaugg, Huttwil, 91. – Vereinskonkurrenz 300 m, Emmentaler Vereine (53): 1. SV Langnau, 96,708; 2. Sportschützen Huttwil, 95,964; 3. Sportschützen Walkringen, 94,680; 5. SG Heimisbach, 94,248; 10. SG Wyssachen, 92,832; 20. SG Grünenmatt, 92,182; 23. Feldschützen Häbernbad, 91,738; 26. Feldschützen Affoltern, 91,220; 27. SG Rüegsau, 91,189. – Vereinskonkurrenz 50 m, Emmentaler Vereine (9): 1. PS Huttwil, 94,568; 2. PS Linden, 92,970; 3. PS Hasle-Rüegsau, 91,392; 7. PS Lützelflüh, 89,355. – Vereinskonkurrenz 25 m (11): 1. PS Huttwil, 148,072; 2. PS Hasle-Rüegsau, 145,860; 6. PS Lützelflüh, 144,177; 9. Revolverclub Sumiswald, 141,777. – Gruppenwettkampf 300 m, Ordonnanz (258): 1. Steinbruch, SG Brugg, 282; 2. Bäräfall, SG Amden, 281; 3. Stuckli, Feldschützen Sattel, 281; 5. Heimisbach I, SG Heimisbach, 278. – Gruppenwettkampf 50 m (24): 1. Stadtrecht, PS Huttwil, 300; 2. Benjamin, PS Rüschegg, 296; 3. Tiefmatt, SV Oberbuchsiten, 293; 9. Holzbrücke, PS Hasle-Rüegsau, 283; 12. Brandis I, PS Lützelflüh, 281. – Gruppenwettkampf 25 m (24): 1. Tiefmatt, SV Oberbuchsiten, 376; 2. Herrenmätteli, PS Wimmis, 368; 3. Stadtrecht, PS Huttwil, 368; 15. Holzbrücke, PS Hasle-Rüegsau, 347. 

Von Stefan Leuenberger