• Die austretenden Feuerwehrmänner: (v. l.): Daniel Liechti, Hans Ruch, Hansueli Röthlisberger, Paul Heiniger, Hans Niederhauser, Markus Ruch und Martin Wüthrich. · Bild: Marion Heiniger

16.01.2019
Oberaargau

Ein starker Jahrgang scheidet aus

Wiederum konnte Kommandant Hanspeter Ruch beim traditionellen Eriswiler Feuerwehrhöck auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Interessante, praxisnahe Übungen und glücklicherweise nur kleinere Ernstfälle wurden an diesem Abend nochmals in Erinnerung gerufen. Mit der Verabschiedung von sieben Feuerwehrmännern gehen Eriswil aber auch viele Jahre an Wissen verloren.

Eriswil · Der traditionelle Höck der Feuerwehr Eriswil fand auch in diesem Jahr wieder im Mehrzweckraum der Schule statt. Schnell bildete sich vor dem Getränketisch eine lange Schlange. Plaudernd und mit gut gemeinten spottenden Bemerkungen stellten sich die Feuerwehrmänner in Zivil für ein erstes Bier an und nahmen anschliessend an einem der beiden langen Tischreihen Platz. Die regen Diskussionen wurden nur kurz durch eine Ansprache von Kommandant Hanspeter Ruch unterbrochen. Er freute sich über das zahlreiche Erscheinen und hiess alle anwesenden Feuerwehrmänner, Samariter, die Herznotfallgruppe und Gemeindevertreter herzlich willkommen. Er erklärte den Ablauf des Abends und eröffnete das Buffet. Kurz darauf standen auch schon die Ersten an der Fassstrasse und liessen sich die Teller mit einem herrlich duftenden Essen befüllen. Zubereitet wurde es abermals durch Andrea Eymann aus Schweinbrunnen und ihrer Familie.

Nur kleinere Ernstfälle
Nach dem Hauptgang liessen Kommandant Hanspeter Ruch und Vizekommandant Stefan Ruch das vergangene Jahr Revue passieren. Mit Stras-sensperrungen während des Burglind-Sturmes, einer Personenrettung oder Oelspuren reinigen mussten die Feuerwehrmänner glücklicherweise nur zu kleineren Ernstfällen ausrücken. Spannender dagegen hatten sich die vielseitigen Übungen gestaltet. Mit einer Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden, einer spektakulären Steilhang Strassenrettungsübung in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Huttwil oder einem Heizungsbrand an der Herbstübung ist wieder ein erfolgreiches Jahr zu Ende gegangen.

Viel Wissen geht verloren
Wie seit langem üblich, wird während des Feuerwehrhöcks nicht nur auf das Vergangene zurückgeblickt, sondern auch diejenigen Angehörigen der Feuerwehr verabschiedet, welche das gesetzliche Alter von 52 Jahren erreicht haben oder aus privaten Gründen ausscheiden möchten. Dieses Jahr ist es der Jahrgang 1966. Kommandant Hanspeter Ruch nannte sie das 66er-Urgestein, welches nun aus der Feuerwehr austritt und mit ihnen viel Wissen verloren geht. Insgesamt wurden sieben Männer aus der Feuerwehr entlassen, sechs davon aus Altersgründen: Hansueli Röthlisberger (32 Dienstjahre), Markus Ruch (29), Paul Heiniger (29), Hans Ruch (28), Daniel Liechti (27) und Hans Niederhauser (17). Martin Wüthrich (16) verlässt die Feuerwehr aus privaten Gründen. Somit verliessen auf einen Schlag 178 Jahre Erfahrung die Feuerwehr Eriswil und rissen ein spürbares Loch in deren Mitte.

Lücken wieder füllen
Durch Beförderungen konnten bereits einige Lücken aufgefüllt werden. Beat Röthlisberger wurde als Chef Atemschutz benannt und sein neuer Stellvertreter Urs Heiniger wurde zum Wachtmeister befördert, und André Stalder konnte in den Rang des Korporals aufrücken. Zudem wurden drei junge Männer rekrutiert: Joel Hagios, Adrian Loosli und Richard Sommer. Sie erhalten in diesem Jahr die Möglichkeit, einen Einblick in die verschiedenen Abteilungen der Eriswiler Feuerwehr zu werfen. Nachdem Vizekommandant Stefan Ruch den neuen Übungsplan in abgekürzter Form erläuterte, wurde noch auf einen aussergewöhnlichen Anlass Ende August hingewiesen. Anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums des Schweizerischen Feuerwehrverbandes findet schweizweit der Anlass «Tag/Nacht der offenen Tore» statt. So auch in Eriswil.
Der anschliessende gesellige und gemütliche Teil des Abends zog sich bis zu später Stunde hin.

Von Marion Heiniger