• Pierre Masson wird drei Monate früher als geplant aus dem Gemeinderat austreten. Er bleibt der Stadt aber erhalten. · Bild: Leroy Ryser

11.06.2020
Huttwil

Ein verfrühter Abgang für Pierre Masson

Gemeinderat Pierre Masson (SP) wird auf Ende September hin verfrüht aus dem Gremium austreten. Der Langenthaler wird per 1. Oktober die Stelle als Leiter des umorganisierten Fachbereichs Tiefbau und Umwelt bei der Stadtverwaltung antreten.

 

Ende Jahr hätte die zweite Legislatur von Pierre Masson enden sollen. Wegen der Amtszeitbeschränkung hätte seine Zeit im Langenthaler Gemeinderat damit ebenso geendet. Wie die Stadt Langenthal nun aber vermeldet hat, wird Pierre Masson bereits drei Monate früher aus dem Amt ausscheiden – aus beruflichen Gründen. Masson soll nämlich die Stelle als Leiter des umorganisierten Fachbereichs Tiefbau und Umwelt bei der Stadt Langenthal annehmen. Der Gemeinderat freue sich, schreibt er in seiner Mitteilung, dass der SP-Politiker der Stadt auf eine andere Weise erhalten bleibe. «Dieser Fachbereich wurde im Zuge einer Überprüfung der Aufbauorganisation des Stadtbauamtes umorganisiert und neu mit der Fachstelle Umwelt und Energie (bisher Fachbereich Stadtentwicklung) ergänzt und umbenannt», schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung. Wie es im Gemeinderat weitergehen soll, wird sich in den nächsten Tagen klären. Bei der Wahl von Pierre Masson war Bernhard Marti (SP) auf dem ersten Ersatzplatz. Er könnte für Masson nachrutschen und bei den kommenden Wahlen im Herbst sogleich als Bisheriger antreten. Denkbar wäre aber auch, dass die Vakanz für diese drei Monate bestehen bleibt, damit eine frisch gewählte Person diesen Platz einnehmen kann.

Eine nicht alltägliche Möglichkeit
Dass Masson diese drei Monate zeitgleich mit seinem neuen Job bestreiten würde, kam indes nicht in Frage. Dies ist reglementarisch gar nicht erst möglich. «Wir haben das überprüft. Und weil die Verwaltung im Stadtbauamt einen dringenden Personalbedarf hat, haben wir uns entschieden, dass ich früher aus dem Gemeinderat ausscheide», erklärt Masson weiter. Dies sei ein Karriereschritt für ihn, eine interessante Stelle und optimale Chance, die nicht oft wiederkehren würde und die er packen wollte. «Deshalb konnte es nicht sein, dass man dann drei Monate auf den Herrn Masson warten muss wegen einem Gemeinderatsamt», hängt er scherzend an. «Solche Möglichkeiten erhält man nicht täglich, deshalb war mir klar, dass ich sie auch wahrnehmen möchte.»
Bisher arbeitete Masson bei einem Ingenieurbüro im Raum Bern in der Abteilung Umwelt, im Gemeinderat vertrat er das Ressort Versorgung und Entsorgung, Energie und Umweltschutz. «Auch in meinem neuen Job beschäftige ich mich mit dem Tiefbau und der Umwelt, also mit Dingen, die mich faszinieren», sagt er erfreut. Aus-serdem könne er an wichtigen Projekten wie beispielsweise dem Agglomerationsprogramm oder dem ESP-Bahnhof mitarbeiten. «Darauf freue ich mich. Generell ist es schön, dass ich weiterhin helfen kann, die Stadt weiterzuentwickeln – einfach in einer anderen Form.»

Politische Pause
In seinen acht Jahren als Gemeinderat hat Masson bereits einiges beigetragen, so ist unter seiner Ägide beispielsweise der Mobilitätstag entstanden, als ein weiteres Highlight nannte er zudem das verbesserte Angebot an E-Tankstellen. «Viele Projekte, die ich betreut habe, sind unter dem Boden, weshalb man sie nicht sehen kann. Dennoch denke ich, dass ich mit meiner Zeit als Gemeinderat zufrieden sein kann», erklärt der 41-Jährige. Allgemein habe sich die Stadt in diesen acht Jahren stark weiterentwickelt, was auf eine gute Gesamtleistung des Gemeinderates hindeute. «Ich habe stets sehr gerne in diesem Gremium gearbeitet – in beiden Legislaturen», betont Masson. Hier habe man zumeist überparteiliche Lösungen angestrebt, was ihm besonders zusagte.
Politisch gesehen wird Pierre Masson nun eine Pause einlegen, neue Ämter habe er deshalb zuletzt abgelehnt. Eine Rückkehr in die Politik wolle er nicht ausschliessen, aber zumindest auf unbestimmte Zeit verschieben.

Von Leroy Ryser