Eine Fusion sorgt auf der Bühne für Zündstoff
Die vier Abschlussklassen aus Huttwil boten kurz vor Ende des Schuljahres mit dem Musical «2Get together» ein unvergessliches Erlebnis und lösten beim Publikum einen Sturm der Begeisterung aus. Die Akteure überzeugten mit grosser Leistung.
Seit etwa zwei Monaten beschäftigten sich die vier 9. Klassen des Oberstufenschulhauses Huttwil und damit 72 Schülerinnen und Schüler mit dem eigens für Schulklassen geschriebenen Musical «2Get together». Noch vor den Frühlingsferien wurden in den Klassen die Texte gelesen. Nach den Ferien ging es um die Rollenverteilungen. Sehr viel Zeit nahmen die Proben in Anspruch. Anfangs dreimal die Woche, zum Schluss täglich. «Wir haben während der Proben viel diskutiert» sagte Lehrerin Christine Eggenschwiler «und einige Ideen der Schülerinnen und Schüler wurden danach auch umgesetzt.»
Das Musical greift ein reales Thema auf und zeigt direkt wie Ansichten und Meinungen von Generation zu Generation weitergegeben werden, aber auch unterschiedliche Ansichten der Jugendlichen und der Erwachsenen. Es geht um Eifersucht, Intrigen und dem obligaten Happy End.
Duell der Chöre
Die beiden Gemeinden Oberwil und Niederwil, die unterschiedlicher nicht sein könnten, wollen zu einer Gemeinde «Wil» fusionieren. Im Zentrum des Musicals stehen die konkurrenzierenden Chöre der beiden Gemeinden. Die jährliche Teilnahme am «Swiss Choir Contest» wird nun durch die Bedingung getrübt, dass nur ein Chor pro politische Gemeinde am Wettbewerb teilnehmen kann. Anfangs scheint ein Zusammenschluss der beiden Chöre nicht möglich. Die beiden Hauptfiguren Bastian aus Oberwil und Anna aus Niederwil versuchen die Chöre zusammenzubringen, was jedoch anfangs zu scheitern droht. Luzia, die Solosängerin der Oberwiler, die bis anhin mit Bastian zusammen sang, sieht in Anna – die immer öfter mit Bastian gesehen wird – eine Bedrohung und versucht die anbahnende Beziehung zu hintertreiben.
Meisterhafte Leistungen
Die investierte Zeit in die zahlreichen Proben hat sich gelohnt. Mit schauspielerisch ausgezeichneten Leistungen, passend ausgewählten Liedern, die sich hervorragend in die immer wieder wechselnden Szenen einfügten und das perfekte Zusammenspiel der Schülerband und der Chöre wurde vom Publikum gebührend honoriert. Als sich zum Schluss sämtliche mitwirkenden Jugendlichen auf der Bühne versammelten, gaben sie beim letzten Lied «079» nochmals richtig Gas und wickelten die Besucher in ihre Begeisterung ein. Die witzige Idee, durch einen Animator mit «Applaus»- und «Jubel»-Tafeln die richtige Stimmung im Saal herzustellen, wäre eigentlich nicht nötig gewesen. Das Publikum klatschte und jubelte bei einer solch grossen Leistung der Abschlussklassen freiwillig und spontan.
Von Marion Heiniger