Eine vielschichtige Feuerwehrübung zum Abschluss
Der Huttwiler Einsatzzug der Feuerwehr Region Huttwil hat seine Hauptübung erfolgreich abgeschlossen. Bei einem Brand in einem Bauernhaus im Gebiet Nyffel wurde aber nicht nur ein Feuer gelöscht.
Huttwil · Bei einem Bauernhausbrand kann zeitgleich vieles schief gehen. Der Grossvater im Schopf erleidet einen Herzinfarkt, als er das Feuer sieht, eine Frau wird auf dem Balkon eingeschlossen und kann wegen dem Brand nicht mehr durch die Wohnung flüchten, eine unbeteiligte Autofahrerin verursacht einen Autounfall mit einem Traktor, weil sie das Feuer sieht, überall verunmöglicht Rauch die freie Sicht und Tiere müssen gerettet werden. Die letzte Übung in diesem Jahr des Einsatzzuges Huttwil war somit wahrlich weit umfassend, entsprechend nahmen denn auch rund 50 Personen teil. Der Ursprung des Unglücks lag indes in der Heizung, die Feuer fing und die unglückliche Ereigniskette in diesem Übungsszenario überhaupt auslöste.
Vier Verabschiedungen
Den Startschuss zur Übung erhielt die Mannschaft indes um 13 Uhr direkt vor dem Feuerwehrmagazin vom Chef Einsatzzug Huttwil, Martin Jordi. Als die Mannschaft in Reih und Glied stand, wurde die Einsatzbesprechung aber nach nur wenigen Sekunden jäh unterbrochen, weil die Ehrengäste mitsamt altem Feuerwehrauto und schriller Sirene eintrafen. Thomas Jordi, Beat und Fritz Zürcher wurden an diesem sonnigen Tag nach jahrelanger Tätigkeit in der Feuerwehr verabschiedet und mit dem ehrwürdigen Fahrzeug an die Übung chauffiert. Gemeinsam mit Thomas Schenk, der ebenfalls aus der Feuerwehr austreten wird, erlebten sie im Gebiet Nyffel eine ganz besondere letzte Feuerwehrübung. Das galt aber nicht nur für die vier Herren. Gleich mehrere Zuschauende gesellten sich dazu, als die Feuerwehrmänner beim Bauernhaus eintrafen und die Übung abhielten.
Mit Sicherheit in den Zeitvorgaben
Diese verlief indes zur Zufriedenheit der Einsatzleitung, dies sagte Christine Jordi Bärtschi als Leiterin der Übung, nach etwas weniger als einer Stunde gegenüber dem «Unter-Emmentaler». «Die Spezialisten haben heute einen sehr guten Job gemacht. Die Sicherheitsvorschriften wurden eingehalten und auch zeitlich konnten wir überzeugen», erklärte sie. Ihr einziger Kritikpunkt beziehe sich indes auf das Schlauchverlegen. Hier müsse man beim nächsten Mal darauf achten, Zufahrten nicht zu versperren, um den Weg beispielsweise für die Ambulanz frei zu halten. Letztlich konnten aber alle Personen erfolgreich – oder zur Zufriedenheit der Einsatzleitung – gerettet werden.
Gleich nach der Übung hielt die Huttwiler Feuerwehr dann auch noch die Hauptversammlung ab, an welcher auf ein interessantes Corona-Jahr zurückgeblickt wurde. Dieses wurde dann am Abend gemeinsam mit dem ereignisreichen Übungstag mit einem gemeinsamen Abendessen abgeschlossen.
Von Leroy Ryser