Eine Wegbereiterin für Gottes Wort
Mit einem eindrücklichen, festlichen Gottesdienst wurde Claudia Laager-Schüpbach als neue Pfarrerin von Eriswil in ihr Amt eingesetzt. Pfarrer John Weber gab seiner Amtskollegin in ihre neue Aufgabe viele gute, treffende Worte mit. Die Mitglieder des Kirchgemeinderates setzten prägende Akzente und wunderbare musikalische Einlagen rundeten den schönen Anlass ab. Zum zweiten Teil traf sich die Festgemeinde beim Apéro.
Eriswil · Es war der ganz besondere Tag für Claudia Laager-Schüpbach, viele Menschen kamen in die Kirche in Eriswil, um mit ihr zu feiern. Ihre Amtseinsetzung wurde durch Pfarrer John Weber vollzogen, der sich mit treffenden Gedanken an seine Kollegin und die Gemeinde wandte.
Ein neuer Abschnitt des kirchlichen Zusammenlebens
Nach dem Eingangsspiel von Dori Bill an der Orgel zeigte John Weber mit Worten aus dem 1. Korinther, wie das Zusammenspiel sein sollte. «Ein Körper besteht nicht aus einem einzigen Teil, es gibt viele Körperteile und alle gehören zum einzigen Leib», hielt der Pfarrer fest. Dabei erinnerte er auch an Stärken und Schwächen, genauso ,wie es manchmal auch gilt, alte Zöpfe abzuschneiden.
So wurden die abgeschnittenen Haare von Claudia Laager-Schüpbach ebenso die gemeinsame Verbindung im Schweizerischen evangelischen Pfarrverein kurz angesprochen. Die musikalische Vielfalt im Einsetzungs-Gottesdienst wurde bereits beim ersten Zwischenstück durch Dori Bill, Orgel, mit Johann Riedtwyl, Posaune deutlich. Wunderbare Klänge waren ebenfalls von Roswitha Schlatter, Klavier und Gesang sowie Annette Schwerin, Flöte, zu hören. Nach dem Lied «Sollt ich meinem Gott nicht singen», zeigte John Weber im Gebet auf, dass ein neuer Abschnitt des kirchlichen Zusammenlebens beginnt. Dies wurde im Lied «Du bist ein Gott, der mich anschaut», noch verdeutlicht.
Aus dem Psalm 121 las Kirchgemeinderätin Christa Vogel.
Die berndeutsche Übersetzung von Lukas (10, 25 – 37) als Predigttext wurde von Kirchgemeinderätin Christina Meyer gelesen. Darin wurde die Geschichte vom ausgeraubten Mann am Strassenrand, der Hilfe durch einen Samaritaner erhielt, erzählt. Dieses Gleichnis nahm John Weber in einer leicht aktualisierten Form in der Predigt auf. «Ein Mann lief von Eriswil nach Huttwil und wurde von Räubern überfallen und lag am Wegesrand. Sowohl der Pfarrer wie auch die Synodalrätin gingen an ihm vorbei», sagte John Weber. Er wusste dann aber, dass einer mit einem Rucksack dem Mann die nötige Hilfe bot. «Dies war ein ganz gewöhnlicher Eriswiler. Die Crux an der Geschichte: Nicht die Studierten machten, was Gott will, sondern die einfachen Leute», hielt der Pfarrer fest.
Miteinander unterwegs sein
«Willkommen liebe Claudia, du wirst in Eriswil immer jemanden finden und das ist es, was zählt unter den Menschen», hielt John Weber fest. Er gab der Gemeinde aber auch zu bedenken, dass die Pfarrerin nicht immer präsent sein kann und dass es auch Enttäuschungen geben kann. In diesem Zusammenhang wurde auch deutlich, wie gross das Arbeitsfeld der Pfarrpersonen ist. John Weber stellte dabei auch das Wort «Eigenverantwortung» in den Raum. Um den langen Atem zu behalten, riet der Pfarrer Claudia Laager-Schüpbach, gut zu sich selber zu schauen und unterstrich dies mit dem Gedicht von Dorothea Sölle «Du sollst dich selber unterbrechen».
Feierlich war die Amtseinsetzung mit dem Kirchgemeinderat und der neuen Pfarrerin, welche mit dem «Ja, mit Gottes Hilfe» die Zusammenarbeit bestätigt wurde. Kirchgemeindepräsidentin Heidi Schmied gab ihrer Freude Ausdruck, fortan mit Claudia Laager-Schüpbach den Weg in der Kirchgemeinde Eriswil gemeinsam zu gehen und gute, nachhaltige Kirchengeschichte zu schreiben. Sie und der ganze Kirchgemeinderat seien überzeugt, den richtigen Entscheid getroffen zu haben. Mit einem Geschenk, das Sachen enthält, die der Pfarrerin wichtig sind, wünschte Heidi Schmied im Namen aller viel Freude und Kraft im neuen Amt.
Jesus Christus ist unser Anker
«Ich will euch Mitmensch sein und eine Wegbereiterin für Gottes Wort», sagte Claudia Laager-Schüpbach zur Festgemeinde. Bereits vor anderthalb Jahren hatte ihre Geschichte mit Eriswil angefangen und für sie ist die Pfarrstelle wie ein Heimkommen in die Heimat. Nach Jahren im Baselbiet ist sie nun in der weiteren Region vom Bernerland, wo ihre Grosseltern waren, sie ihr Studium machte und die erste Arbeitsstelle hatte.
Als symbolhafte Verbindung schenkte sie dem Kirchgemeinderat und den Mitarbeitenden ein «Nastüechli», das für Freud und Leid dienen kann. «Ich hoffe auf einen guten Weg zusammen», sagte die Pfarrerin, die seit dem 1. August bereits in Eriswil tätig ist.
Ihr ist darum der Wandspruch in der Eriswiler Kirche «Jesus Christus gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit», bereits sehr wichtig. «Jesus Christus ist unser Anker» und diese Aussage wurde im gewünschten Lied «Anker in der Zeit» von Claudia Laager-Schüpbach deutlich. Die Kollekte des Festgottesdienstes ging je zur Hälfte an «Verband Kind und Kirche», sowie «Kind und Solidarität». Die Kinder in der Kirche sind Claudia Laager-Schüpbach sehr wichtig.
Von Barbara Heiniger