Einheimischer schafft einen Podestplatz

Holzsport-Wettkampf in Luthern – In Luthern wurde am vergangenen Wochenende bereits das zweite Mal ein Eurojack Europameisterschaftswettkampf ausgetragen. Am Sonntag boten unter anderen die 20 besten Holzsportler Europas packende Wettkämpfe in sechs Disziplinen – wie gewohnt vor einer grossen Zuschauerkulisse.

Sportholzfällen · Auch in diesem Jahr  hatte der Timbersportklub Luthern unter dem Präsidenten Geri Wechsler auf dem Wettkampfplatz Schwarzenbach wieder für eine tadellose Organisation gesorgt, damit Europas Holzsportlerinnen und Holzsportler beste Verhältnisse antrafen, um ihre Meisterschaft durchzuführen.

Qualifikationswettkampf am Samstag
Am Samstag konnten sich bei der Qualifikation aus der grossen Schar der angetretenen Wettkämpferinnen und Wettkämpfer noch elf Teilnehmer qualifizieren. Sie durften schliesslich am Sonntag, beim Final der 20 besten Sportler, zusammen mit den bereits gesetzten Spitzenwettkämpfern, darunter zwei Luthertaler, anzutreten. Auch viele Frauen machten mit und liessen mit ihren guten Leistungen bei einigen Disziplinen sogar einige Männer hinter sich. Ein heftiges Gewitter am späteren Nachmittag führte zwar zu einem kurzen Unterbruch, doch als dann wieder die ersten Sonnenstrahlen hervorschauten, konnte die Wettkämpfe zu Ende geführt werden. Am Abend bei den traditionellen Teamwettkämpfen gab es wieder viel zu lachen. Hier kam das Mitmachen vor dem Rang. 26 Teams, teils in wunderlichen Verkleidungen, hackten Holz, liessen die Motorsäge heulen und  kletterten am Kletterbaum. Am meisten zu lachen gab das zweimalige Überqueren des Holzstammes im Wasserbecken, das nur wenigen gelang, ohne ins Wasser zu tauchen. Von Asterix und Obelix, Musikanten in Uniform bis zum Planet der Affen der Eyertaler versuchten sich mehr oder weniger ernsthafte Wettkämpfer als Holzsportler – sehr zum Gaudi der vielen Zuschauer. Sieger wurde das Fasnachtsteam aus Fischbach vor dem Eggiwiler Rennteam.

Spektakuläre Wettkämpfe der Spitzenathleten
Am Sonntag traten dann die besten Sportler an. Und es ging ernsthafter und ehrgeiziger zu und her. Zuerst stellte Speaker René Birrer die Sportler aus den verschiedenen Nationen vor. Auch gedachte man dem vor kurzem bei einem Arbeitsunfall verunglückten deutschen Sportler, der früher immer in Luthern dabei war. In sechs Disziplinen mussten die Besten antreten. Underhand Chop, wo mit dem scharfen Beil ein 30 cm dicker Holzblock durchtrennt werden musste, den Flying Disk, wo mit der Motorsägen 20 Holzscheiben geschnitten werden mussten, dem Kletterbaum, wo auf ­
15 m Höhe eine Glocke angeschlagen werden musste,  beim Single Buck musste aus einem 40 cm dicken Holzstamm mit der 2 Meter Handsäge eine Holzscheibe abgesägt werden, dem spektakulären und auch schwierigen Springboard, wo zuerst auf dem Stamm mit dem Beil zwei Taschen für die Trittbretter geschlagen werden mussten, bis der Wettkämpfer auf dem obersten Brett stehend in einer Höhe von fast drei Metern ein Holzblock durchschlagen konnte. Bei der abschliessenden Disziplin Hot Saw galt es, mit einer frisierten 80 PS starken überlauten Spezialmotorsäge möglichst schnell drei Scheiben von einem 40 cm dicken Stamm zu schneiden. Der Routinier Christoph Geisseler aus Aigle siegte schliesslich überlegen mit einem Vorsprung von 24 Punkten vor dem Luthertaler Severin Bühler und dem Deutschen Dani Mahr. Der zweite Luthertaler David Birrer hatte etwas Pech und kam auf den 14. Platz, dies allerdings in einem Feld mit Europas besten Holzsportlern. Bei den Frauen siegt die amtierende Europameisterin, die Schweizerin Yolanda Hagmann, vor der Deutschen Silke Palmowski und der Österreicherin Gisela Paulsteiner.
Dem Timbersportklub Luthern und den vielen Helferinnen und Helfern ist es wieder gelungen, einen gelungenen und unfallfreien Anlass in einer Randsportart durchzuführen. Dieser wurde mit einem interessanten und unterhaltsamen Rahmenprogramm angereichert und lockte eine gewohnt riesige Zuschauermenge an.  Die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer aus der Schweiz, Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien und einer grossen Delegation aus Tschechien sorgten wieder für ein internationales Flair am Fuss des Napfs.

Auszug aus der Rangliste: Damenklettern: 1. Gisela Paulsteine, Österreich,  8,27; 2. Silvia Rentenberger, Österreich, 9,77; 3. Karolina Urbanova, Tschechien, 11,95. – Eurojack Final  Damen:
1. Yolanda Hagmann, Schweiz, 9; 2. Silke Palmowsk, Deutschland, 5; 3. Gisela Paulsteiner, 4. – Eurojack Final Herren: 1. Christophe Geisseler, Schweiz, 103;  2. Severin Bühler, Schweiz/Luthern, 79; 3. Danny Mahr, Deutschland, 79; 4. Josef Laier, Österreich, 77; 5. Pirmin Gnädiger, Schweiz/Ramsen, 75; 14. David Birrer, Schweiz/Luthern, 54.  – Teamwettkampf: 1. Fasnachtsteam Hinterland, Fischbach, 51,50; 2. Rennteam, Eggiwil, 55,38;  3. Linemans, Luthern, 63,71; 4. dasdach Senioren, Luthern, 65,12; 5. Holzsportverein, Risch, 67,69; 6. Stuckheuer, Weggis, 68,04; 7. Team Eurojack Czech Republic, CZ, 68,04;  10. Heitere Helden, Zell, 76,75; 12. Turnverein Ufhusen, 86,84; 13. Dachs, Hofstatt, 86,85; 14. Turnverein, Luthern, 88,22; 15. dasdach Junioren, Luthern 91,53; 16. Wechsler, Luthern, 92,76; 22. Eichhörnliteam, Hüswil, 97,75; 25. Young-Boumis, Heimiswil, 114,94; 26. Landjugend Hinterland have fun, Hofstatt, 118,16; 27. Boumis Oldis, Heimiswil, 122,12; 28. Feldmusik Luthern, 126,16; 29. Team sauffi, Auswil, 13,00; 30. Sauna Gigolo, Hofstatt, 176,09; 31. Planet der Affen (Eyertaler), 488,88.

Von Heini Erbini