Elin hat die Ehrung verschlafen
Die magische Marke ist geknackt: Huttwil zählt mehr als 5000 Einwohner. Der 5000. Einwohner im «Städtli» wurde in einer kleinen Feier vom Gemeinderat geehrt. Elin Lanz allerdings hat davon nichts mitbekommen, die zwei Monate alte Tochter von Christine und Thomas Lanz hat den Festakt schlafend verbracht.
Darauf hat man in Huttwil lange und mit Spannung gewartet: Endlich zählt das «Städtli» im oberen Langetental mehr als 5000 Einwohner. Die magische Grenze wurde am 18. September erreicht, als Elin Lanz, Tochter von Christine und Thomas Lanz, das Licht der Welt erblickte und damit gleichzeitig 5000. Gemeindebürgerin von Huttwil wurde. In einer kleinen Feier im Stadthaus wurde die kleine Erdenbürgerin mit einem Präsent geehrt. Elin Lanz verbrachte allerdings den Festakt schlafend, stellvertretend nahmen ihre Eltern den schmucken Holzstuhl mit Widmung in Empfang.
Starker Anstieg seit 2015
Mutter Christine Lanz ist eine gebürtige Huttwilerin, ihr Ehemann Thomas Lanz stammt aus Melchnau, zusammen wohnen sie seit 2013 in Huttwil, mit ihrem Sohn Tobias und neu auch mit Tochter Elin. Gemeindepräsident Walter Rohrbach nahm den Festakt zum Anlass, einen Blick auf die Einwohner-Entwicklung der Gemeinde Huttwil zu werfen.
Er erwähnte dabei, dass Huttwil im 18. Jahrhundert 1700 Einwohner zählte. Bereits im 19. Jahrhundert wuchs das «Städtli» auf 3000 Einwohner an und 1930 zählte man bereits 4000 Einwohner. Doch seither ging es nur noch in kleinen Schritten vorwärts. Im Jahr 2000 registrierte man den vorläufigen Höhepunkt an Einwohnern, mit 4825 Personen. Danach setzte sogar wieder ein leichter Rückgang ein, bevor dann ab 2015 die Einwohnerzahl wieder stark anstieg.
Dieser Trend hat sich auch nach der Registrierung des 5000. Einwohners fortgesetzt, wie Rohrbach verlauten liess. So zählt Huttwil aktuell nun sogar 5022 Gemeindebürger. Sollte diese Entwicklung weiter anhalten, könnte Huttwil gemäss dem Gemeindepräsidenten beim 20. Geburtstag von Elin gleichzeitig den 6000. Einwohner ehren. «Das wäre zweifellos eine rasante Entwicklung, sollte diese wie prognostiziert eintreffen», bemerkte Walter Rohrbach.
Leerwohnungsbestand sei Dank
Der in Huttwil vorhandene Wohnraum würde eine solche Entwicklung jedoch ermöglichen, fügte Rohrbach hinzu. Über den vorhandenen Wohnraum, oder besser gesagt den Leerwohnungsbestand, wurde in den letzten Wochen viel gesagt und geschrieben. Huttwil wurde dadurch national bekannt. Für Rohrbach allerdings ein Umstand, der nicht bloss negativ behaftet ist. «Es lässt sich nicht abstreiten, dass in Huttwil eine Zeitlang über Bedarf gebaut wurde, aber gerade der vorhandene Wohnraum in unserer Gemeinde hat mitgeholfen, die jüngste Entwicklung zu ermöglichen», gibt er zu verstehen.
Durch die ständigen Meldungen über den Leerwohnungsbestand in Huttwil sei nämlich auch das Interesse von Personen geweckt worden, die auf der Suche nach geeignetem Wohnraum seien. «Dabei haben einige zweifellos feststellen können, dass in Huttwil attraktiver Wohnraum zu interessanten finanziellen Konditionen vorhanden ist.» Zudem sei generell ein Trend spürbar, dass die Leute wieder vermehrt das Wohnen im ländlichen Raum bevorzugen würden.
Diesbezüglich sei Huttwil ein idealer Standort, ist Walter Rohrbach überzeugt und erwähnt dabei das Naherholungsgebiet in unmittelbarer Nähe, die komfortable Lage in einer nebelfreien Zone, die guten Einkaufsmöglichkeiten und schulischen Angebote sowie das breite kulturelle und sportliche Angebot.
Von Walter Ryser