Entscheid über Handelsplattform erst im Juli

Die Landi Region Huttwil AG hielt ihre Generalversammlung 2020 im «kleinen» Kreis des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung im «Bären» in Madiswil ab. Die Aktionäre konnten sich im Vorfeld schriftlich zu den Traktanden äussern. Der wohl wichtigste und wegweisendste Entscheid aber wurde auf die ausserordentliche Generalversammlung am 8. Juli verschoben. Denn zum Planungskredit für die neue Agrarhandelsplattform sollen sich die Aktionäre vor Ort äussern und auch darüber diskutieren können.

Das Jubiläumsjahr 2019 verlief für die Landi Region Huttwil AG erfolgreich. Dies sei vor allem dem ganzen Team sowie der guten Führung durch das Kader und die Geschäftsleitung zu verdanken, stellt Verwaltungsratspräsident Roland Ryser fest. Das gute Ergebnis überdecke indessen nicht die Tatsache, dass der Landwirtschaft und damit auch allen Landi ein kräftiger Wind um die Ohren weht. Der VR-Präsident zeigte sich jedoch überzeugt, «dass sich die Agrarstrategie 2020 auf die kommenden Jahre vorteilhaft auswirkt.» Jede Veränderung bringe auch Chancen, «die wir positiv anpacken wollen.» Mit dieser Haltung hat sich die Landi Region Huttwil AG bisher überaus erfolgreich durchgesetzt.

Umsatz gesteigert
Der Agrarhandelsumsatz stieg 2019 gegenüber dem Vorjahr um rund 2,4 Prozent. Die erfreulichen Mengenumsätze bestärken das Team in seinem Agrarhandelskonzept und bestätigen, dass dieses den Bedürfnissen der Landwirte entspricht. Die Kundentreue konnte erneut mit einer Agrar-Rückvergütung und mit einem Jahresmengenbonus Mischfutter belohnt werden. Während das Getreide prächtig gediehen war und die Übernahme von Getreide und Ölsaaten auf stolze 4428 Tonnen gesteigert werden konnte, lagen die Erträge aus dem Most- und Brennobst auf einem sehr bescheidenen Niveau. Dagegen stieg auch die Gras- und Maiswürfelproduktion. Der Gesamtumsatz der Landi Region Huttwil AG liegt über dem Vorjahreswert. Der Bruttogewinn konnte allerdings dem harten Umfeld nicht trotzen und sank um rund 2,5 %. Das Eigenkapital konnte indessen geäuffnet werden und entspricht neu einem hervorragenden Eigenfinanzierungsgrad von 60 % (im Vorjahr 56 %). Die GV genehmigte auf dem schriftlichen Weg alle traktandierten Geschäfte, darunter den Geschäftsbericht 2019, die Gewinnverwendung sowie die Entlastung des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung.

Treue Mitarbeiter
Die Landi Region Huttwil AG zählt mit 64 Mitarbeitenden (43 Vollzeitstellen) zu einer bedeutenden Arbeitgeberin im oberen Langetental. Geschäftsleitung und Verwaltungsrat setzen sich laufend dafür ein, die Bedürfnisse der Kundschaft zu erfüllen und gleichzeitig den guten Teamgeist zu erhalten und zu fördern. «Kaum Personalwechsel und topmotivierte Mitarbeitende sind unser grösster Erfolg. Es ist mir ein riesengrosses Anliegen, diesen Stand beizubehalten und die Wertschätzung während dem ganzen Jahr hoch zu halten und dies auch spüren zu lassen», so der Vorsitzende der
Geschäftsleitung Urs Bieri. «Ich wünsche mir sehr, dass wir auch künftig offen, kritisch, ehrlich und vor allem kameradschaftlich zusammenarbeiten können.»

Abstimmung wurde vertagt
Aber eben – «äs isch nie fertig», stellt er fest. In Kleindietwil musste die Waschanlage ersetzt werden, und praktisch parallel dazu befassten sich Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und Kaderleute mit dem Umbau des Landi Ladens in Schwarzenbach. Dieser wurde ab Mitte April 2020 praktisch termingerecht und trotz der Corona-Situation während rund einem Monat vollkommen umgebaut und zeitgemäss neu eingerichtet. Wieder steht für die Landi Region Huttwil AG ein grosses Projekt vor der Türe: Eigentlich hätte an der GV die Beschlussfassung über den Planungskredit für die Planung einer neuen Agrarhandelsplattform beim Landi Silo Huttwil gefällt werden sollen. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung entschieden jedoch, am 8. Juli im Hotel Kleiner Prinz, Huttwil, für diesen zukunftsweisenden Beschluss eine aus­serordentliche Generalversammlung durchzuführen.
«Dieses wichtige Thema soll unter den Landwirten, welche die grosse Mehrheit der Aktionäre darstellen, diskutiert werden können. Ein solch wegweisender Entscheid muss im gesamten Gremium gefällt werden»,
so Urs Bieri gegenüber dem «Unter-Emmentaler».

Von Liselotte Jost-Zürcher