• Michael Elsaesser hat sein erstes Jahr als Geschäftsleiter der Bernerland Bank trotz erschwerten Bedingungen erfolgreich abgeschlossen. · Bild: zvg

29.03.2021
Emmental

Erfolgreich unter erschwerten Bedingungen

«Es war ein denkwürdiges Jahr für uns alle. Für unsere Bank war es trotz erschwerten Bedingungen aber auch ein erfolgreiches Jahr», hält Michael Elsaesser, Geschäftsführer der Bernerland Bank in Sumiswald, mit Blick auf das Geschäftsjahr 2020 fest. Die Corona-Pandemie habe alle Mitarbeitenden herausgefordert, umso positiver sei es, dass die Bernerland Bank erneut ein solides und erfreuliches Ergebnis mit einem Gewinn von 3,9 Millionen Franken präsentieren könne.

Sumiswald · Der Geschäftsführer der Bernerland Bank, Michael Elsaesser, ist überzeugt, dass das vergangene Jahr vielen Menschen unvergesslich bleiben dürfte und in die Geschichtsbücher vieler Firmen und Institutionen eingehen wird. Die Corona-Pandemie habe auch die Bernerland Bank beschäftigt und herausgefordert. Deshalb zeigte sich Michael Elsaesser bei der Präsentation des Geschäftsergebnisses 2020 erleichtert und froh darüber, dass er sein erstes Jahr als Geschäftsleiter trotz erschwerten Umständen mit einem sehr soliden und erfreulichen Ergebnis abschliessen konnte.

Im Pandemie-Jahr wurde viel gespart
Zwar hat der Gewinn der Bernerland Bank gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent auf 3,9 Millionen Franken abgenommen, der Grund liegt jedoch in erster Linie darin, dass zusätzliche Reserven für allgemeine Bankrisiken gebildet wurden. «Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind schwierig abzuschätzen», sagt Elsaesser und erwähnt: «Deshalb haben wir im Sinne des Vorsichtsprinzips Reserven gebildet.» Der Geschäftsertrag liegt um fünf Prozent unter dem Vorjahr. Hauptverantwortlich dafür ist einerseits der um zwei Prozent geringere Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft, andererseits das Handelsgeschäft, das wegen tieferen Fremdwährungskursen ebenfalls unter dem Vorjahreswert liegt. Dagegen hat aber auch der Geschäftsaufwand um drei Prozent abgenommen, was auf verschiedene positive Effekte im Personalaufwand sowie auf tiefere Abschreibungen zurückzuführen ist. Das Kundengeschäft ist insgesamt um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 2,83 Milliarden Franken gewachsen. Hauptsächlich dafür verantwortlich sind die stark angestiegenen Kundengelder. Michael Elsaesser bezeichnet die hohe Sparquote als eine bemerkenswerte Begleiterscheinung der Corona-Pandemie. «Die Kunden haben während der Pandemie deutlich mehr gespart», erläuterte der Geschäftsführer. Die Kundenausleihungen dagegen hätten erfreulicherweise um 16 Millionen Franken zugenommen. Davon machten die Hypothekargeschäfte rund zehn Millionen Franken aus, während der Rest auf Darlehen und insbesondere auf Covid-19-Kredite zurückzuführen ist. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass die Bernerland Bank insgesamt 129 Covid-19-Kredite ausgestellt hat, in der Höhe von gesamthaft 13,7 Millionen Franken. Bis Ende 2020 wurden aber lediglich 53 Prozent der gesprochenen Gelder beansprucht.
Laut Michael Elsaesser hat im letzten Jahr mit der Digitalisierung unserer Gesellschaft eine kleine Revolution stattgefunden. So hätten im Jahr 2020 bei der Bernerland Bank die Transaktionen mit der Maestro-Karte um satte 33 Prozent zugenommen und zweieinhalbmal mehr Kunden hätten das TWINT-Angebot genutzt. Im Gegenzug seien die Bargeldbezüge um 30 Prozent und Bankomatbezüge sogar um 36 Prozent zurückgegangen. Online- und Mobile-Banking seien heute deutlich besser akzeptiert als noch vor einem Jahr, stellte der Leiter der Bernerland Bank fest.

BLB will in die Spitzengruppe
Michael Elsaesser ist überzeugt, dass die Corona-Pandemie Wirtschaft und Gesellschaft weiterhin herausfordern wird. Bei der Bernerland Bank rechnet man jedoch damit, dass sich die Lage in der Schweiz voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2021 langsam entspannen wird. Deshalb entwickle man die Bank intensiv weiter, um auch in Zukunft eine starke Partnerin für die Kundschaft zu sein, betonte der BLB-Geschäftsleiter. So werde das Firmenkundengeschäft bei der Bernerland Bank mehr Gewicht erhalten. KMUs sollen künftig von einer Angebotspalette profitieren, die spezifisch auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Beraten und betreut würden sie von Spezialisten, so Elsaesser. Denn diese wüssten genau, was KMUs von ihrer Finanzpartnerin erwarteten und brauchten. Daneben beobachte man die neuen Entwicklungen in der Digitalisierung weiterhin genau und prüfe Trends, die zum Geschäftsmodell der Bernerland Bank sowie zu den Bedürfnissen der Kunden passten. «Wir wählen sorgfältig aus, welche Dienstleistungen wir anbieten möchten», erklärte der Geschäftsführer. Das Ziel sei immer, das individuelle Kundenerlebnis zu verbessern. Generell strebe man jedoch bei der Entwicklung der Digitalisierung an, mit der Bernerland Bank in der Spitzengruppe vertreten zu sein, um den Kunden auch künftig bestmögliche Bankdienstleistungen bieten zu können.

Von Walter Ryser