• Erst rettete sich der Rohrbacher Dominique Aegerter im Qualifying spektakulär, um dann im Rennen ohne Eigenverschulden leer auszugehen.

  • Trost fand der 29-Jährige bei einem Känguru, dem Nationaltier Australiens. · Bilder: zvg

29.10.2019
Sport

Erst Handstand auf Töff – dann abgeschossen

Moto2-WM 2019, 17. Rennen, GP von Australien auf Phillip Island – Mit Können und einer gehörigen Portion Glück verhinderte Dominique Aegerter aus Rohrbach im Qualifying auf Phillip Island einen Highsider. Im Rennen war das Glück dann aufgebraucht. Aegerter wurde von einem anderen Fahrer abgeschossen und ging leer aus.

Motorsport · «Es war der Safe meines Lebens», kommentiert Dominique Aegerter seine aufregendste Szene vom Töffweekend in Australien. Passiert war sie während dem Qualifying am Samstag. In der zweiten Runde musste der Rohrbacher Töffpilot auf seiner MV Agusta einen Highsider «schlucken». Und wie er einen Sturz verhindern konnte, war absolut spektakulär. «Ich habe auf dem Bike quasi einen Handstand gemacht. Bei der Landung habe ich mir den Fuss angeschlagen, blieb aber im Sattel.» Der unbefriedigende 23. Startplatz rückte nach diesem Verhindern eines Sturzes und einer allfälligen schlimmen Verletzung in den Hintergrund.
Im Rennen am Sonntag hatte der Rohrbacher Töffpilot dann nicht soviel Glück. Erst kämpfte sich die Nummer 77 auf den 18. Rang nach vorne. «Ich hatte Kontakt zu den Punkterängen, als das Malheur passierte», erklärt Aegerter. Kurz nach Rennhälfte, in der 14. Runde, war es, als der Thailänder Somkiat Chantra den Schweizer abschoss. «Ich musste zu Boden. Anschliessend versuchte ich, den Töff wieder zu starten, was gelang. So konnte ich das Rennen noch beenden – aber leider nur an letzter Stelle mit einer Runde Rückstand.» Eine weitere bittere Pille für den 29-Jährigen. «Enttäuschend», meint Aegerter kurz und bündig. Dass mit der MV Agusta-Maschine durchaus etwas zu erreichen ist, bewies einmal mehr Aegerters Teamkollege Stefano Manzi aus Italien, der auf den starken 9. Rang fuhr.
Trost fand Aegerter beim Nationaltier von Australien, dem Känguru. Bereits blickt der Oberaargauer aber auf das vorletzte Saisonrennen in Malaysia vom kommenden Wochenende: «Neues Rennen, neues Glück.»

Lüthi kämpft um die WM
Das Moto2-Rennen von Australien gewann Brad Binder aus Südafrika, der bereits seinen dritten Saisonsieg feierte. Der Lindener Tom Lüthi wurde starker Dritter. Da WM-Leader Alex Marquez aus Spanien nur den 8. Platz belegte, beträgt Lüthis Rückstand als Zweiter des WM-Gesamtklassements zwei Rennen vor Schluss nur noch 28 Punkte (214:242-Punkte). Dahinter folgt mit 209 Zählern Brad Binder.

Resultate: Moto2 (27 Klassierte): 1. Brad Binder, Südafrika, 38:53,277; 2. Jorge Martin, Spanien, 38:55,245; 3. Thomas Lüthi, Schweiz/Linden, 38:59,298; 13. Jesko Raffin, Schweiz/Zürich, 39:11,818; 27. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 1 Runde zurück. – WM-Stand (17/19): 1. Alex Marquez, Spanien, 242; 2. Thomas Lüthi, Schweiz/Linden , 214; 3. Brad Binder, Südafrika, 209; 23. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 14.

Von Stefan Leuenberger