Es gibt im Winter 2023/24 Eis in Huttwil

Der Eissport in Huttwil wird auch im Winter 2023/24 möglich sein. Nach intensiven Gesprächen und Verhandlungen konnte der Campus Perspektiven Schwarzenbach/Huttwil trotz der Kostenexplosion wegen der Energiekrise grünes Licht geben.

Eishalle Campus Perspektiven, Schwarzenbach/Huttwil · «Wir mussten wirklich über die Bücher und hart kämpfen, bis ein Entscheid gefällt werden konnte», sagt Dino Stecher, Geschäftsführer im Campus Perspektiven in Schwarzenbach/Huttwil. «Umso erleichterter und zufrieden bin ich, bekannt geben zu können, dass es in Huttwil auch im Winter 2023/24 Eis geben wird.» Die Coronakrise stellte schon schwierige Anforderungen an die Campus-Führung. Doch noch existenzbedrohender sind die anstehenden Stromkosten, die explosionsartig nach oben schnellen werden. Für viele Eissportanlagen wird die Energiekrise der endgültige Knockout darstellen. In Huttwil konnte dieses Worst-Case-Szenario abgewehrt werden.

Sitzung mit den Gemeinden
«Wir haben eine Geberkonferenz durchgeführt», informiert Dino Stecher. An dieser Zusammenkunft mit der Gemeinde Huttwil und allen umliegenden Gemeinden, welche die Eissport-Möglichkeiten in der Campus-Eishalle nutzen, ging es darum, zusätzliche Unterstützung zu den bereits bestehenden finanziellen Leistungen zu generieren. «Das Ergebnis fiel – über das Ganze gesehen – positiv aus. Gleich neun Gemeinden unterstützen die Tatsache, dass das Eisangebot auch im kommenden Winter bestehen bleibt. Sie schätzen es», so Stecher. «Sie tun es einfach in ihren finanziellen Möglichkeiten.» Während der finanzielle Support von einigen Gemeinden, deren Schulklassen das Eisangebot in Huttwil jeden Winter nutzen, erfreulich ausfiel, gab es auch Kopfschütteln. «Es gab eine ganz grosse Enttäuschung.» Den Gemeindenamen wollte Stecher auf Nachhaken nicht nennen. Der Campus Perspektiven Schwarzenbach/Huttwil darf über das Gesamtergebnis aber äusserst zufrieden sein. In anderen regionalen Gemeinden sieht es bei der Unterstützung einer Sportanlage zappenduster aus. In Sumiswald beispielsweise wurde eine finanzielle Beteiligung an den Kosten für die Strategieplanung des Hallenbads Forum Sumiswald abgelehnt. Mit Ausnahme der Standortgemeinde Sumiswald lehnten alle angefragten 14 Gemeinden eine finanzielle Beteiligung an den Planungskosten ab.

Die Eismiete wird ziemlich teurer
Für die Eishalle in Huttwil reicht alleine die zusätzliche Unterstützung der Gemeinden natürlich auch nicht aus, um die Kostenexplosion im Energiebereich auffangen zu können. «Wir müssen die Zusatzkosten auch auf die Endkunden abwälzen», bestätigt Stecher. Gespräche mit den Hauptmietern der Eiszeiten – Hockey Huttwil, SC Langenthal und der Schweizerische Eishockeyverband – vor dem Grundsatzentscheid fielen erfreulich aus. «Diese Grosskunden zeigten Verständnis für die Preiserhöhungen, obwohl wir mit 25 bis 30 Prozent an die Schmerzgrenze gehen mussten. Dies freut mich sehr und stimmt mich zuversichtlich, dass die restlichen Vereine mit etwas weniger grossem Eismietevolumen nachziehen werden.» Die Vereine müssen diese Preiserhöhungen ebenfalls irgendwie stemmen können. Anhebungen der Mitgliederbeiträge dürften drohen. Um die Eishalle im Campus Perspektiven halten zu können, stehen den Verantwortlichen grosse Challenges bevor. «Auch mit den finanziellen Unterstützungen und den Preiserhöhungen sind wir stark gefordert. Wir müssen neue Kunden gewinnen und Anlässe durchführen, welche Gewinne abwerfen», so der ehemalige Eishockey-Nationaltorhüter. Ein erstes kulturelles Highlight, welches mithelfen soll, den Finanzhaushalt zu stärken, ist das Konzert der Erfolgstruppe «Heimweh» (siehe Kasten). «Wir unternehmen seit Jahren alles, um in Huttwil Eis anbieten zu können. Wir wollen Eis machen. Wir sind bei unseren Bemühungen einfach auch auf die Leute angewiesen, welche dieses Eis auch nutzen», appelliert der 58-jährige Dino Stecher. Und wie sieht es über den gesicherten Winter 2023/24 hinaus mit der Eisproduktion in Huttwil aus? «Eine weitreichende Planung über mehrere Jahre ist deshalb nicht möglich, weil niemand weiss, was in Zukunft passiert. Niemand rechnete mit einem Coronavirus. Und auch die Energiekrise war vor Jahren nicht vorausseh- und demnach finanziell planbar.»

Von Stefan Leuenberger