• Hans Röthlisberger aus Wasen (SG Heimisbach) erzielte als einziger Emmentaler das Maximum von 72 Punkten.

15.06.2017
Sport

«Es hat einfach gepasst»

Hans Röthlisberger, SG Heimisbach – Der 46-jährige Hans Röthlisberger aus Wasen schoss am Feldschiessen 2017 als einziger der 3623 Emmentaler Absolventen das Maximumresultat von 72 Punkten. Das klare Karrierenhighlight des Mitglieds der HG Heimisbach.

 

Schiessen · «Mein bisher schönster Schützenerfolg, kein Zweifel», meint Hans Röthlisberger nach seinem fehlerfreien Feldschiess-Programm 2017. 3623 Schützen absolvierten im Landesteil Emmental über 300 m das traditionelle und äusserst prestigeträchtige Schiessen. Doch nur gerade der 46-jährige Röthlisberger schoss das Maximum von 72 Punkten. «Noch nie in der Geschichte der SG Heimisbach hatten wir einen Maximumschützen am Feldschiessen. Bis jetzt. Wir haben den Erfolg im Schützenhaus gebührend gefeiert. Doppelt schön ist, dass es sich beim Maximumschützen um meinen Bruder handelt», sagt der Dürrenrother Bruno Röthlisberger, Präsident der SG Heimisbach.

Scheibe im Schatten
«Es hat eifach gepasst.» Der in Wasen wohnende Aussendienstmitarbeiter der Rotkreuzer Firma Renggli Laboratory Systems schoss sein Meisterstück am Samstag, um 18.30 Uhr, im Stand der Schützengesellschaft Heimisbach. «Zu diesem Zeitpunkt waren die Scheiben im Schatten und der Schiessstand an der Sonne. Diese Verhältnisse habe ich gerne.» Prompt leistete sich Röthlisberger mit seinem Sturmgewehr 57/03 keinen einzigen Fehlschuss.  «Seit zwei Jahren schiesse ich mit dem alten Sturmgewehr mit Matchlauf. Es ist eine ausgezeichnete Waffe und kommt einem Standardgewehr sehr nahe», erklärt der Tell-Schütze.
Durch seinen Götti, der ihn mit in den Schiessstand genommen hat, ist Hans Röthlisberger zum Schiesssport gekommen. Seit dem Jungschützenalter gehört er der SG Heimisbach an, wo er heute im Vorstand als erster Schützenmeister amtet. An bislang 31 Feldschiessen hat er 31 Mal den Kranz geholt.  Das Spitzenresultat 2017 hat sich bei Röthlisberger, der in Heimisbach aufwuchs und 1997 in den Wasen zügelte, schleichend «angemeldet».

Im Vorjahr 71 Punkte
Im letzten Jahr schoss er am Feldschiessen bereits 71 Punkte, am Feldstich (gleiches Programm) dann sogar das Maximum von 72 Punkten. Aus-serdem gewann er die Jahresmeisterschaft der SG Heimisbach. 2017 sorgte er im April für den ersten grossen Knaller. An der ersten Hauptrunde
der Schweizer Sektionsmeisterschaft schoss Röthlisberger das Maximum von 100 Punkten. «An diesem Gruppenwettkampf würde ich gerne einmal einen grossen Erfolg feiern», meint Röthlisberger. Was strebt der Single-Mann sonst noch für Schiessziele an? «Es wäre sehr schön, wenn ich einmal an einem grossen Schützenfest einen Stich gewinnen könnte. Die nächsten Möglichkeiten dazu bieten sich mir am Berner oder Glarner Kantonalschützenfest.»

Eishockey und Töfffahren
Wenn Hans Röthlisberger nicht gerade mit dem Schiessen seine Freizeit ausfüllt, sitzt er auf seinem Töff oder auf dem Bike. Den Winter hindurch amtet Röthlisberger als Coach der Eishockeymannschaft des Sportvereins Heimisbach, bei der er zuvor während vielen Jahren als Torhüter im Einsatz stand. Ein weiteres Hobby neben dem Eishockey ist das Jassen.  

Neue Motivation
Dass Hans Röthlisberger wieder so genau schiesst und vor allem am Schiesssport wieder grosse Freude hat, ist seinem Vorstandskollegen Martin Caviezel zu verdanken. «Martin motivierte mich, als ich das Schiessen etwas zur Seite legte. Er zeichnet verantwortlich, dass ich seit sechs Jahren wieder mit totaler Hingabe schiesse.» Seither setzt sich Röthlisberger sogar dafür ein, dem florierenden Nachwuchs der SG Heimisbach die Freude am Schies-sen zu vermitteln.
Und mit der Freude sind auch die Erfolge zurückgekehrt. Am Feldschies-sen 2017 hatte Hans Röthlisberger gleich doppelten Grund zum Feiern. Einerseits waren da die phänomenalen 72 Punkte. Anderseits aber auch der Sieg am erstmals in Heimisbach ausgetragenen Schützenkönigsausstich. Im Final der acht besten Schützen schoss Röthlisberger in einem weiteren 18-Schuss-Programm auf die B-Scheibe 67 Punkte und gewann damit den goldenen Lorbeerkranz.

Von Stefan Leuenberger