«Es ist eine dankbare Aufgabe, sich für ältere Menschen einzusetzen»
Bereits vor seiner Wirkungszeit im Seniorenpark Sonnegg in Huttwil gab es einige Marchsteine und anschliessende Begegnungen, die dazu beigetragen haben, dass Beat Lanz der Kommission 1994 beigetreten ist. Sein Amt als Präsident übte er 23 Jahre aus. So stand Beat Lanz über 27 Jahre im Dienste für die alten Menschen im Seniorenpark Sonnegg.
Huttwil · Der erste Kontakt mit dem Altersheim Sonnegg fand bereits 1979 im Rahmen einer Rettungsübung der Feuerwehr statt, welche er als Offizier geleitet hatte, weitere Übungen folgten. Im Frühling 1994 wurde er von Hansulrich Mathys für die Altersheimkommission angefragt. «Ohne lang zu überlegen habe ich ihm spontan zugesagt. Ich kannte den Betrieb ja schon und ich war der Überzeugung, dass dies eine gute Sache ist», erzählt Beat Lanz.
Vier Jahren später, 1998, hatte er bereits das Präsidium von seinem Vorgänger übernommen.
«Im 2004 bekamen wir von der Gesundheitsdirektion einen Brief, dass wir im alten Haus den Anforderungen vom Kanton nicht mehr entsprechen würden und sie gaben uns zehn Jahre Zeit, das Haus an die neuen Vorschriften anzupassen», erzählt er weiter. Das war keine leichte Aufgabe, viele Jahre vergingen und die Finanzierung stand mehrere Male auf der Kippe.
Schlussendlich kaufte die Burgergemeinde und die Herdgemeinde der Stiftung Sonnegg die Altliegenschaft vorübergehend ab. Sie wollten nach dem Umzug der Bewohner in den Neubau die Altliegenschaft für Seniorenwohnungen umbauen. Damit war das Finanzierungsproblem der Stiftung Sonnegg für den Neubau gelöst. «Wir waren sehr dankbar für die gute Lösung», erzählt Beat Lanz. Am 5. März 2013 fand der Spatenstich für das 16-Millionen- Projekt statt.
Am 9. Dezember 2014 konnte der Neubau bezogen werden. Die Huttwilerin Marie Jost ist als erste Bewohnerin vom alten Heim in den neuen Seniorenpark eingezogen.
«Wir haben heute im Seniorenpark Sonnegg ein einzigartiges Vorzeige-Projekt mit dem Pflegeheim und den Seniorenwohnungen und natürlich auch mit der grossen Parkanlage, mit dem neuen Glashaus und dem Stöckli, und der eigenen Brücke über die Langete», erzählt Beat Lanz.
Ziel erreicht
«Ich setze mir im Leben immer Ziele für Veränderungen. Im Seniorenpark war mein Ziel, dass irgendeinmal wieder alles der Stiftung Sonnegg gehört. Dies konnten wir im letzten Jahr auf den 1. Juli nach sechs Jahren bereits realisieren. Die Stiftung Sonnegg konnte von der Burger- und der Herdgemeinde alles für 7,5 Millionen wieder zurückkaufen. Jetzt ist die Stiftung Sonnegg wieder der alleinige Besitzer der ganzen Anlage vom Seniorenpark. Somit habe ich mein gesetztes Ziel erreicht und ich konnte mein Amt als Stiftungsrats-Präsident auf Ende Dezember 2021 demissionieren. Damit kann ich jetzt meinem Nachfolger den Seniorenpark als gesamte Einheit übergeben», berichtet Beat Lanz. Auch wolle er die ganze Verantwortung an jüngere Hände abgeben.
Insgesamt wurden in den letzten Jahren in der Stiftung Sonnegg über 22 Millionen Franken investiert. «Damit ist die Sonnegg sicher für die nächsten 25 Jahre gewappnet, hier haben wir etwas Schönes geschaffen, das andere so nicht haben», erzählt er erfreut.
Viele schöne Momente
«Ich hatte immer wieder schöne Begegnungen und Gespräche mit unseren Bewohnern und deren Angehörigen, an öffentlichen Anlässen wie zum Beispiel beim Buurezmorge, beim Sommer-Grillfest, beim Weihnachtsfest oder beim Neujahrs-Apéro. Ältere Personen wissen viel zu erzählen von früher, und dies war für mich immer interessant. Generell war das für mich immer eine dankbare Aufgabe, sich für die alten Menschen einzusetzen», erzählt er weiter. Einmal habe ihm eine ehemalige 99-jährige Bewohnerin gesagt: «Mi sött lang chönne läbe, aber nid aut wärde derbi.»
In den Jahren der Bauzeit sei die Belastung schon sehr intensiv gewesen, bei der normalen Tätigkeit möchte er dies nicht in Prozenten festlegen, mal mehr, mal weniger. Seine Frau und die Familie habe ihn immer unterstützt, wenn es ums Altersheim ging. Die ganze Verantwortung, vor allem während dem Bau des Seniorenparks, habe ihn doch einiges an Substanz gekostet.
Neben den Aufgaben im Altersheim war er beruflich 43 Jahre und 4 Monate in der Firma Afag als Konstrukteur tätig, die letzten zwölf Jahre als technischer Redakteur und Messe-Verantwortlicher. Zudem war er 36 Jahre Präsident vom Fotoclub Huttwil, 28 Jahre im Burgerrat, und beim Verschönerungsverein Huttwil war er 19 Jahre als Präsident tätig.
Alles Gute dem Seniorenpark Sonnegg
Dank dem stets guten Verhältnis, dem gegenseitige Vertrauen mit den guten Geschäftsführerinnen, (Erika Huber 1996 bis 2009, Iris Schenker ab 2009) und der Pflegedienstleitung sowie allen Angestellten in den verschiedenen Abteilungen, den Stiftungsratskolleginnen und Kollegen, habe er das Amt so lange ausführen können. «Mit rund 70 Angestellten und 48 Bewohnerinnen und Bewohnern und den 14 Senioren-Wohnungsmieter sind wir in Huttwil schon ein Mittelständiges Unternehmen», berichtet er.
«Ich bin guter Hoffnung, dass sich mein Nachfolger Ruedi Fiechter für den Seniorenpark Sonnegg einsetzen wird, er ist ebenfalls ein währschafter ‹Huttuburger›. Ich wünsche ihm alles Gute zu seiner neuen Herausforderung im Dienste für die alten Menschen und dem Seniorenpark Sonnegg als solches», sagt Beat Lanz.
Keine Fremdverpflichtungen mehr
Als Ausgleich zu der Arbeit im Altersheim hatte er seine Familie mit den zwei erwachsenen Söhnen, den Grosskindern, dem Garten und seinem grossen Hobby, das Fotografieren. «Ich stehe jetzt im 74. Altersjahr, damit habe ich genug für die Öffentlichkeitsarbeit von Huttwil getan», bekräftigt er seinen Entscheid zu demissionieren. An erster Stelle liege nun die Gesundheit und die Freiheit, dass er jetzt selber entscheiden und machen könne, was ihm und seiner Frau Freude mache. «Ich befasse mich seit meiner Kindheit mit Huttwil und dessen Geschichte. So entstanden die vier Fotobücher «Huttwil, wie es einmal war». «Diese Arbeiten verfolge ich auch weiterhin», sagt er. «Mein Ziel war auch, dass ich irgendeinmal keine Fremd-Verpflichtungen mehr habe. Das trifft nun ab Januar 2022 für mich so ein. In diesem Sinne werde ich meine Zukunft in Angriff nehmen», erzählt Bat Lanz zum Abschluss.
Von Marianne Ruch