• Markus Leuenberger mit seinen Schützen-Preisen und einem Teil der Wiehnachtsmärit- Tassen. · Bild: Marianne Ruch

  • Heidi Bärtschi verabschiedet Markus Leuen­berger. · Bild: Walter Rohrbach

  • Ein goldiges Geschenk für Markus Leuen­berger. · Bildr: Walter Rohrbach

14.02.2022
Huttwil

«Es ist Zeit, Platz zu machen»

Markus Leuenberger war schon 1996 bei der Gründung der PRO REGIO HUTTWIL mit dabei. Über 20 Jahre war er Mitglied beim SubOK Wiehnachts­märit und 14 Jahre Präsident der PRO REGIO HUTTWIL. Er hat so einiges erlebt in all den Jahren und einiges hat sich verändert. Inzwischen hat er beide Ämter abgegeben. Eine schöne Zeit – doch nun sei es an Jüngeren.

Huttwil · 1996, nach einer Hochzeitsausstellung in Huttwil, bei der Markus Leuenberger mit seiner Generalagentur der Schweizerischen Mobiliar anwesend war, hatte Walter Rohrbach die Idee, einen Weihnachtsmärit zu veranstalten. Trägerschaft konnte keine gefunden werden und so gründeten sie kurzerhand den Verein PRO REGIO HUTTWIL. Im Laufe der Zeit kamen die verschiedenen SubOKs (Wiehnachtsmärit, Käsemärit, Frühlingserwachen und Historischer Handwerkermarkt) dazu. Markus Leuenberger war hauptsächlich im SubOK vom Wiehnachtsmärit tätig, ab dem Jahre 2000 bis Ende 2021 hatte er die Finanzen der Raclette-Stube und der Glühweinhäuschen unter sich. «Damals haben wir am 4. September 1996 die erste Sitzung des SubOK Wiehnachtsmärit gehabt und Ende November fand bereits der erste Wiehnachtsmärit statt. Alles hat geklappt und alle haben mitgeholfen. Das ist schon beeindruckend», erinnert sich Markus Leuenberger. «Das Konzept, das wir im 1996 ausgearbeitet haben, hat sich bewährt – bis heute», sagt er mit einem gewissen Stolz.

Im Laufe der Jahre
Der erste Wiehnachtsmärit fand auf dem Brunnenplatz und vom Stadthaus bis zum Restaurant Sonne mit 42 Häuschen statt. Heute sind es rund 120 Häuschen. «Im Laufe der Jahre haben wir immer wieder etwas Neues gemacht und uns weiterentwickelt», erzählt Markus Leuenberger.
Im Vorfeld besuchten sie als SubOK jeweils andere Weihnachtsmärkte, um dort Ideen zu sammeln. «Einmal haben wir Abfallkübel gesehen, die zusammenfaltbar sind. Da haben wir dann in den frühen Morgenstunden so einen Kübel auseinander genommen, um zu sehen, wie sie funktionieren – unter Argusaugen der Polizei», berichtet er lachend. Von Anfang an waren die bekannten und beliebten Weihnachtstassen Teil des Märits. «Da haben wir pro Jahr rund 10 000 Tassen machen lassen.» Selbstverständlich hat er selber von jedem Jahr eine Tasse bei sich zu Hause. «1998 sind bei einem Brand am 6. Oktober fast alle unsere Häuschen verbrannt. Wir standen vor dem Nichts», erzählt der heute 72-Jährige. Mit zwei Schrei­nern und Arbeitslosen haben wir dann neue Häuschen gebaut und der Wieh-nachtsmärit fand statt, als wäre nie etwas gewesen», erzählt er weiter.
Auch die Corona-Pandemie ging nicht spurlos an ihnen vorbei. 2020 fand der Märit nicht statt und im 2021 mussten sie Umsatzeinbussen von 30 Prozent beim Glühwein und 50 Prozent beim Raclette hinnehmen. Im Nachhinein hätten sie viele positive Reaktionen erhalten, dass sie den Wiehnachts­märit trotz allem durchgeführt haben. «Viele freuten sich, dass endlich wieder einmal ein Anlass stattfand und wir den Mut hatten, ihn durchzuführen», berichtet Markus Leuen­berger. «Dank all unseren Helfern ist es überhaupt möglich, einen so grossen Anlass durchzuführen – all ihnen gebührt ein ganz grosser Dank», sagt Markus Leuenberger dankbar.

Jüngere sollen Übernehmen
«Es ist nie gut, wenn ein Präsident zu lange im Amt ist», sagt Markus Leuen­berger bestimmt. Man müsse Jüngeren Platz machen und Aufgaben übergeben, sonst würden diese eines Tages nicht mehr mithelfen. Und so hat er das Präsidentenamt der PRO REGIO HUTTWIL eigentlich schon 2019 abgegeben – steht aber noch beratend zur Seite. Beim SubOK vom Wieh­nachts­märit hat er die Kasse Ende 2021 abgegeben: «Ich habe immer gesagt, wenn ich 100 Wiehnachtsmärit­tage erreicht habe, höre ich auf. Und jetzt sind es 101 Tage – also habe ich mein Ziel erreicht», erzählt er zufrieden. Es sei eine wunderbare Zeit gewesen, der Zusammenhalt von den 32 Mitgliedern stets in gutem Einvernehmen. Zeit habe er viel investiert. «Ich habe das immer gerne gemacht und es waren wunderbare Jahre», sagt er bestimmt. «Leider bin ich seit 2018 gesundheitlich ziemlich angeschlagen, auch das ist ein Grund, dass ich meine Ämter nun abgegeben habe», erklärt Markus Leuenberger

Viele Ämter
Ganz alle Ämter hat er aber noch nicht abgeben können: In den SubOKs vom Käsemärit und Frühlingserwachen hilft er immer noch mit, möchte aber auch diese Aufgaben abgeben können. Bei den Schützenveteranen vom Kanton Bern amtet er als Kassier, bei den Schützenveteranen Emmental ist er im Vorstand tätig. Diverse Rechnungsrevisoren-Ämter gehören ebenfalls dazu wie seine Funktion Obmann beim Oberwald Schiessen. «Auch bei all diesen Ämtern wäre ich froh, wenn ich sie langsam, aber sicher abgeben könnte», sagt Markus Leuen­berger. All die Jahre in den verschiedenen Aufgaben war sein Motto stets: «Ich helfe gerne, wo ich helfen kann.»

Plakat-Sammlung
Markus Leuenberger sammelt seit Jahren Zirkus-Plakate, vorwiegend vom Zirkus Knie. Sein Traum wäre es, mit ihnen eine Ausstellung zu machen. «Schauen wir mal, ob es irgendwann noch klappt», hofft er.
Seine Leidenschaft für das Reisen habe er wohl in seiner fünfjährigen Arbeit bei einem Reisebüro entwickelt. Ansonsten ist er seit Jahren begeisterter Schütze, wandert gerne in der Natur und macht Distanzmärsche. «Ich bin aber schon ruhiger geworden», sagt er lächelnd. Nun geniesst er die Zeit mit seinen drei erwachsenen Kindern, dem Enkelkind und natürlich mit seiner Frau Therese Leuenberger, die zwölf Jahre die Dekoration des Wiehnachtsmärit unter sich hatte.

Von Marianne Ruch