Eva Hürlimann glänzt bei Tortour-Test
Gigathlon 2017 – Am Wochenende haben sich 3200 Gigathleten auf dem Velo, im Wasser und zu Fuss durch Stadt und Kanton Zürich gekämpft. Total 362 Kilometer waren zu bezwingen. Eva Hürlimann aus Hasle wurde bei den Single-Frauen ausgezeichnete Zweite.
Polysport · Das Motto des Gigathlon Switzerland 2017 lautete «The Reformotion» – eine Kombination der drei Begriffe «Reformation», «Emotion» und «Motion». Die Kraft der Erneuerung, gepaart mit der Kraft der Bewegung, ergibt die ungezähmte Energie unvergleichlicher Empfindungen. Ein Grossteil des Gigathlons Switzerland 2017 fand am Samstag und Sonntag an zwei Renntagen in und um die Stadt Zürich statt.
Ohne Inline-Skaten
Im Unterschied zu den vergangenen Austragungen absolvieren die Gigathleten dieses Jahr neben den herkömmlichen Disziplinen Schwimmen, Biken, Rennradfahren und Laufen erstmals die Disziplin City Trailrun anstelle von Inline-Skaten. Über diese Änderung erfreuten sich im Lager der Single-Athleten vor allem die Lauf-sportler unter den Mitmachenden. Sie konnten ihre bevorzugte Sportart damit gleich zweimal pro Tag ausüben. An beiden Tagen mussten insgesamt 362 Kilometer und 5320 Höhenmeter absolviert werden.
Starke Eva Hürlimann
21 Frauen schafften die zweitägige Konditionsreise im Kanton Zürich alleine. Nina Brenn aus Flims-Waldhaus feierte ihren siebten Sieg seit 2007. Letztmals hatte die Zürcherin 2015 gewonnen. Sie erreichte das Ziel nach 18:19:34 Stunden. «Miss Gigathlon» setzte sich überaus deutlich durch. Es dauerte im Ziel weit über eineinhalb Stunden, ehe die Zweitklassierte eintraf. Und dies war die beste regionale Athletin. Vorjahressiegerin Eva Hürlimann aus Hasle – damals schafften es allerdings nur vier Frauen unter die Finisherinnen – glänzte mit einer erneut starken Leistung. «Ein Podestplatz war mein Ziel. Ich habe diesen erreicht und bin zufrieden», sagte die 1983 geborene Polysportlerin. «Es ist für mich wie ein Sieg. Dieses Jahr war der Gigathlon lauflastig. Insgesamt 62 Kilometer waren zu Fuss zu absolvieren. Die Radstrecken waren etwas zu wenig hart, damit ich genügend Zeit hätte herausholen können», bilanzierte die Silbergewinnerin. «Darum freut es mich nun, dass ich die laufstarke Diana Müller bezwingen konnte», sagte Hürlimann.
Als Test für die Tortour
Die Mutter dreier Kinder lobte ihren Staff: «Ohne Betreuer wäre dieser Gigathlon-Start gar nicht möglich. Es ist eine Materialschlacht. Und die Verpflegung muss auch klappen.» Die stärksten Momente hatte Eva Hürlimann erwartungsgemäss auf den Radstrecken. Kein Wunder. Den Gigathlon nutzte sie nämlich als Test für ihr gros-ses Saisonhighlight. «Ich bestreite die Tortour», bestätigte Hürlimann. Die Tortour ist der grösste, mehrtägige Nonstop-Ultracycling-Event der Welt. Das Rennen mit Start und Ziel in Schaffhausen fordert Radsportlern und ihrer Crew alles ab: In nur zwei Tagen ist eine 1000 Kilometer lange Nonstop-Rennstrecke über mehrere Alpenpässe rund um die Schweiz zu meistern – Tag und Nacht. Insgesamt 13 000 Höhenmeter wird Hürlimann am 18./19. August in Angriff nehmen.
Silber für Regionale bei den Gruppen
Der im solothurnischen Büsserach lebende Berner Gabriel Lombriser setzte sich im Männerrennen durch. Lombriser, dessen bisher bestes Resultat am Gigathlon ein 2. Rang im Jahr 2012 gewesen war, legte die Strecke in 17:13:47 Stunden zurück. Der 35-jährige Software-Entwickler verwies Sämi Götz aus Lengnau mit einem Vorsprung von fast 39 Minuten auf Platz 2. Unter den 110 Finishern befand sich kein Athlet aus der Region. Dafür kämpfte eine regionale Equipe bei den Fünferteams um den Gigathlon-Sieg. Die Formation «MaxFit Langenthal» holte sich schliesslich von 408 Formationen den ausgezeichneten 2. Rang. Nur knapp fünf Minuten fehlten nach den knapp 15 Rennstunden zum totalen Triumph. Besonders zu glänzen vermochte im Silberteam der Langenthaler Eliteläufer Fabian Kuert, der an beiden Tagen die Laufbestzeiten aufstellte. Ebenfalls überragend war der Biker Andreas Moser aus Madiswil. Am Samstag stellte er die Tagesbestzeit auf. Am Sonntag erreichte er 23 Sekunden hinter dem Tagesschnellsten die zweitbeste Zeit. Im Wasser glänzte Nicole Landolt vom Schwimmklub Langenthal. Und die Trailrunning-Abschnitte übernahm die Wyniger Läuferin Céline Aebi.
Auszug aus der Rangliste: Frauen (21 Klassierte): 1. Nina Brenn, Flims, 18:19:34; 2. Eva Hürlimann, Hasle, 20:00:41; 3. Diana Müller, Erlinsbach, 20:24:56. – Männer (110): 1. Gabriel Lombriser, Büsserach, 17:13:47; 2. Sämi Götz, Lengnau, 17:52:28; 3. Stefan Rey, Gränichen, 17:53:34. – Team of five (408): 1. Eitzinger Sports, Rapperswil, 14:46:28; 2. MaxFit Langenthal (mit Céline Aebi, Nicole Landolt, Lukas Winterberg, Fabien Kuert, Andreas Moser), 14:51:25; 3. Team Sponsor Sport Food, Giswil, 15:34:05; 31. CS E&E-Jet, Wettswil (mit Lukas Salvisberg), 17:57:11; 69. Velo-Galerie Langenthal, 18:47:44; 240. Und es lebt doch, Rüegsbach, 20:43:39; 328. Machs zusammen, machs Rivella, Lotzwil, 22:04:51; 347. Ämmitauer haubhert, Wasen, 22:31:13; 356. Iron-Ässät, Huttwil (mit Regula May), 22:37:09; 385. Dirty Dynamite, Hasle, 23:38:04.
Von Stefan Leuenberger