Festsieg und 60. Kranzgewinn für «Disu»

Seeländisches Schwingfest in Täuffelen – Der 29-jährige Matthias Aeschbacher gewinnt zehn Jahre nach seiner Kranzpremiere sein 60. Eichenlaub der Karriere. Und «Disu» zelebriert dieses Jubiläum mit dem Festsieg am Seeländischen Schwingfest in Täuffelen.

Schwingen · «Eine Woche vorher am Stoos-Schwinget hat es nicht geklappt. Nun am ‹Seeländischen› schon. Mit Freude war ich an beiden Wettkämpfen dabei – und damit geht das Schwingen viel einfacher», meinte der nun neunfache Kranzfestsieger nach seinem Erfolg in Täuffelen gegenüber den Medien. Das «Seeländische» musste ohne Zuschauer stattfinden. «Das war natürlich sehr schade. Wir dürfen aber optimistisch sein, dass an einem grossen Schwingfest bald mehr als ein, zwei Bankreihen gefüllt sind.»

Auftakt-Remis gegen den König
Das «Seeländische» begann mit dem «Knaller» Aeschbacher gegen Stucki. Dieses Duell der Giganten hielt aber nicht, was es versprach. Nach ereignislosen sechs Minuten erhielten beide Schwinger die Note 8,75. In der Folge gewannen sowohl der beste regionale Schwinger wie auch der amtierende Schwingerkönig die weiteren vier Gänge. Weil Stucki bei seinen Siegen «nur» zweimal die Maximalnote 10,00 («Disu» dreimal) erhielt, fehlte ihm nach fünf Gängen das bekannte «Vierteli», um den Schlussgang zu erreichen. Stattdessen trat dort der Meikircher Dominik Roth an, der wie Aeschbacher auf 48,50 Punkte kam. Der bisher 21-fache Kranzgewinner konnte sich gegen die Wucht des Rüegsau­schachers nicht wehren. Aeschbacher legte den 24-Jährigen nach dem vierten Zusammengreifen mit einem inneren Haken gültig auf den Rücken. Für den 29-jährigen Familienvater war der neunte Kranzfestsieg ein besonderer Erfolg. Es war das 60. Eichenlaub, welches sich das Aushängeschild des Schwingklubs Sumiswald aufsetzen liess. Vor gut zehn Jahren – am «Emmentalischen» 2011 – feierte Aeschbacher im Rang 6d seine Kranzpremiere.

Gustav Steffen verpasst Spitzenrang
Die Rangliste nach fünf Gängen präsentierte einen weiteren regionalen Schwinger ganz vorne. Gustav Steffen vom Schwingklub Sumiswald rangierte nach vier Siegen und einem Gestellten im gleichen Rang wie König Stucki. Im sechsten Gang unterlag Steffen gegen Lorenz Berger aus Niederscherli und vergab damit einen absoluten Spitzenrang. Rang 7c reichte immerhin noch zum 13. Kranzgewinn. Etwas weiter vorne (Rang 5d) holte sich der Neo-Ufhuser Dominik Zangger vom Schwingklub Langenthal sein achtes Eichenlaub. Highlight war ganz klar der Sieg über den «Eidgenossen» Thomas Sempach (Heimenschwand). Im vierten Gang unterlag Zangger dem Festsieger. «Eidgenosse» Patrick Schenk vom Schwingklub Sumiswald holte sich im Rang 8b ebenfalls den Kranz – den 35. seiner Karriere. Stark präsentierten sich die 2003 geborenen Nachwuchsleute Adrian Aebersold und Remo Hiltbrunner (beide Schwingklub Sumiswald), welche sich nur wenig hinter den Kranzauszeichnungen klassierten. Genesungswünsche verdient der Heimisbacher Philipp Gehrig, der das Fest nach fünf Gängen verletzt aufgeben musste.

Auszug aus der Rangliste: 1. Matthias Aeschbacher, SK Sumiswald, 58,50; 2. Christian Stucki, Lyss, 58,25; 3a. Fabian Staudenmann, Guggisberg, 57,75; 3b. Lorenz Berger, Niederscherli, 57,75; 4. Patrick Gobeli, Oey, 57,50; 5d. Dominik Zangger, Ufhusen, 57,25; 7c. Gustav Steffen, SK Sumiswald, 56,75; 8b. Patrick Schenk, SK Sumiswald, 56,50; 10a. Konrad Steffen, SK Sumiswald, 56,00; 10d. Adrian Aebersold, SK Sumiswald, 56,00; 10e. Florian Weyermann, Lotzwil, 56,00; 10f. Roman Sommer ,SK Sumiswald, 56,00; 10h. Remo Hiltbrunner, SK Sumiswald, 56,00; 14c. Loris Steffen, SK Sumiswald, 55,00; 16d. Thomas Kropf, Rüegsauschachen, 54,50; 16g. Dario De Fusco, Ursenbach, 54,50; 17d. David Aebersold, SK Sumiswald, 54,25; 17h. Jonas Hodel, SK Huttwil, 54,25; 18c. Michael Zingg, SK Huttwil, 54,00; 18g. Christian Widmer, Obersteckholz, 54,00; 18i. Simon Röthlisberger, Melchnau, 54,00; 19b. Nicolas Wicki, St. Urban, 53,75; 19f. Lukas Jakob, Obersteckholz, 53,75; 20b. Bruno Ulrich, SK Huttwil, 53,50.

Von Stefan Leuenberger