• Unter freiem Himmel hat Beat Vonmoos eine kleine Fitness-Wohlfühloase geschaffen.

  • Das Schmuckstück der «Andy’s Gym»-Freiluft-Fitnessanlage von Beat Vonmoos ist das selbstgebaute Holz-Fitnesskonstrukt mit fünf Trainingsstationen. · Bilder: Stefan Leuenberger, Yanick Kurth

27.11.2020
Sport

Fitnessarena und Wohlfühloase zugleich

Beat Vonmoos, Fitnessstudio «Andy’s-Gym», Huttwil Beat Vonmoos zeigt auf, dass auch während der Pandemie nicht auf das Fitnesstraining verzichtet werden muss. Der Betreiber von «Andy’s-Gym» in Huttwil hat neben seinem Studio eine Freiluft-Fitnessarena errichtet. «Gerade jetzt ist es wichtig, dass die Leute fit bleiben.»

 

Fitness · «Ich habe diese ständige Schwarzmalerei und Negativberichterstattung der Medien satt», verschafft sich Beat Vonmoos Luft. «Bei allem Respekt: Wir dürfen doch die Freude am Leben nicht einfach aufgeben», appelliert der immer optimistisch eingestellte Unternehmer. Seine zuversichtliche Einstellung hilft ihm dabei. «Die Situation ist herausfordernd – aber auch lehrreich. «Ich stemme mich nicht gegen die momentane Veränderung. Ich nehme sie an und mache einfach das Bestmögliche daraus. Mir geht es gut.»

Menschen fit halten
Der Luzerner Hinterländer rückt immer lieber das Helle als das Dunkle in den Fokus. «Wir werden im Leben immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Nur wer flexibel, beweglich bleibt und die Selbstverantwortung übernimmt, findet Lösungen und fühlt sich frei.» Gesagt getan. «Meine Berufung ist, Menschen zu bewegen, sie fit, gesund und schmerzfrei zu halten. Es gibt keinen Grund, den Körper, den Geist und die Seele in dieser Zeit nicht zu trainieren. Gerade jetzt ist es umso wichtiger, sein eigenes Immunsystem zu stärken», ist Vonmoos überzeugt. Auf Sport und Ernährung sei nun besonders zu achten, um der Pandemie die Stirn zu bieten. «Der Fitnesssport steht für Gesundheit, für Prävention und Rehabilitation», gibt Vonmoos zu bedenken.

Falschinformationen sind verwirrend
Die Auflagen, um derzeit im Kanton Bern ein Fitnesscenter zu betreiben, sind happig. «Ich erfülle sie alle und begegne allen Vorgaben mit Respekt», versichert Vonmoos. «Darum finde ich es doppelt schade, wenn Medien berichten, dass alle Fitnesscenter geschlossen haben. Dies ist eine Falschaussage. Genau solch verwirrende Informationen verschaffen den Leuten grosse Unsicherheiten», erwidert der ehemalige Spitzenseilzieher, der mit dem Ebersecker Club fünf WM-, vier EM- und zehn Schweizermeistertitel gewonnen hat. «Andy’s-Gym hat ganz normal geöffnet. Es sind aber nie mehr als 15 Personen gleichzeitig in meinem Fitnessstudio», versichert der Fischbacher. «Mit einem Online-Anmeldesystem kann eine Fitnesslektion gebucht werden. Dies ist natürlich auch telefonisch möglich.»

Eigene Freiluft-Fitnessarena
Beat Vonmoos, der seit 2015 Inhaber von «Andy’s-Gym» ist, hat sich bewegt, um auch in der Situation 2020 eine Daseinsberechtigung zu haben. «Es ist wichtig, eine Gewohnheit loszulassen, um etwas Neues auszuprobieren», erklärt der 39-Jährige. «Du musst raus aus der Komfortzone.» Gesagt, getan. Der Familienvater hat direkt neben seinem Fitnessstudio – etwas unterhalb der reformierten Kirche von Huttwil auf einem ebenen Kiesplatz auf dem Dach der Tiefgarage – eine Freiluft-Fitnessanlage errichtet. In dieser Arena ist das gemeinsame Trainieren an der frischen Luft möglich. «Es macht richtig Spass. Natürlich sind auch beim Outdoortraining nie mehr als 15 Personen anwesend – und der nötige Abstand wird eingehalten», garantiert Vonmoos.
An verschiedenen Stationen kann unter seiner Anleitung geschwitzt werden. Dabei profitieren die Mitmachenden vom grossen Wissen des diplomierten Fitness-Instruktors. «Es ist erwiesen, dass Muskeln das Immunsystem stärken. Krafttrainings sind darum effektiv.» Das Team-Trainingserlebnis im Freien soll neben dem Körper auch den Geist beleben. Vonmoos hat alles unternommen, um auf dem Fitnessplatz eine kleine Wohlfühloase zu schaffen. Dazu bei trägt vor allem das im Zentrum der Anlage brennende Feuer sowie die Beleuchtung.

Holz-Fitnesskonstrukt im Zentrum
Schmuckstück der Freiluft-Fitnessanlage ist ein 1,5 Tonnen schweres Konstrukt aus Holz, welches Beat Vonmoos selber entwickelt und gebaut hat (der «UE» berichtete). Aus dem Stamm einer Douglasie entstand ein beeindruckendes Fitnessgerät-Unikat mit fünf Trainingsstationen. Das Naturfeeling macht das Training an diesem speziellen Gerät so besonders. Die Anlage ist sogar transportierbar. «Das Gerät kann vermietet werden. Momentan ist es aber so beliebt, dass ich es selber brauche», lacht Vonmoos. Montags, dienstags und donnerstags finden spezielle Gruppenlektionen statt (siehe Kasten). Besonders ist die «Vereins-Chal­lenge» am Donnerstag. «Viele Vereine können momentan keine Trainings durchführen. Ich wollte für diese Sportvereine etwas anbieten», verrät Vonmoos. Mit dem kombinierten Kraft- und Ausdauertraining wird eine Alternative für die ausgefallenen Vereinstrainings angeboten. Und eine Teilnahme kann sich für einen Verein sogar noch auszahlen. «Die an der Donnerstags-Lektion erzielten Trainingsstunden werden dem jeweiligen Verein gutgeschrieben. Jener Verein, welcher bis Ende Jahr die meisten Trainingsstunden sammelt, erhält von mir einen Zustupf von 500 Franken in die Vereinskasse», erklärt Geschäftsführer Vonmoos die «Vereins-Challenge». Dies dient als zusätzliche Motivation, etwas für die Gesundheit zu tun. «Da unser Alltag aktuell fast ausschliesslich drinnen stattfindet, ist Bewegung besonders wichtig», mahnt Beat Vonmoos abschliessend.

Von Stefan Leuenberger