Flugzeug für humanitäre Einsätze auf dem Flugplatz Bleienbach
In Entwicklungsländern kommt die Hilfe oft mit dem Flugzeug. MAF, ein christliches, humanitäres Flugunternehmen, betreibt in 26 Ländern eine Flotte von rund 130 Maschinen. Eine davon war am letzen Montag auf dem Flugplatz Bleienbach zu besichtigen.
Bleienbach · Weite Distanzen, schlechte Strassen und hohe Dringlichkeiten machen in zahlreichen Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens Lufttransporte notwendig. Eine neu erworbene Cessna Caravan von Mission Aviation Fellowship (MAF) befindet sich derzeit auf der Durchreise von den USA in den Südsudan, wo sie die bestehende Flotte ergänzen wird. Das 14-plätzige Flugzeug mit rund 1,2 Tonnen Nutzlast und 13 Metern Länge wurde am Montagnachmittag, 4. November, auf dem Flugplatz Bleienbach der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Anschluss fand für die Anwesenden in den Räumlichkeiten des Flugplatzes eine Präsentation über die Arbeit der MAF statt.
Die robuste Maschine ist dafür ausgelegt, auf kurzen unbefestigten Pisten zu starten und zu landen. Da sich die politische Lage im Südsudan etwas stabilisiert hat, ist die Aktivität von Hilfswerken stark angestiegen und somit auch der Bedarf an Lufttransporten.
Schweizer Pilot im Südsudan stationiert
Raphael Flach ist Pilot bei MAF und seit eineinhalb Jahren im Südsudan stationiert, wo er mit seiner Frau Priska und seinem knapp zweijährigen Sohn lebt. Kürzlich flog er ein junges Mädchen, das nach schweren Verbrennungen beide Füsse verloren hatte, von der Ortschaft Torit in die Hauptstadt Juba, wo sie dank der Unterstützung des Roten Kreuzes Prothesen erhielt.
Raphaels Aufgabe kann teils recht abenteuerlich sein: Immer wieder kommt es vor, dass er Anfragen erhält, um an Orte zu fliegen, wo noch nie ein Flugzeug gelandet war.
«Beispielsweise teilt man uns dann mit, dass 400 Meter Gras gemäht wurden und die Landung möglich sei. Dann muss ich zuerst die Piste aus der Luft inspizieren. Solche Einsätze machen es für mich als Pilot interessant», so Raphael.
Grösste Flüchtlingskrise in Afrika
Insgesamt leben vier Millionen Südsudanesen in Flüchtlingslagern, dies aufgrund der brutalen bewaffneten Konflikte im 2011 neu gegründeten Staat. Tutapona, eine amerikanische Organisation, fliegt mit MAF regelmässig in solche Flüchtlingslager, um mit den Bewohnern Traumabewältigung durchzuführen. Der lange und teils gefährliche Landweg wäre für die Mitarbeitenden eine grosse Herausforderung.
Schweizer Zweigstelle: Umzug nach Langenthal
Obschon Personentransporte für Non-Profit-Organisationen den grösseren Teil der MAF-Transporte ausmachen, finden auch Frachtflüge statt.
Die Schweizer Hilfsorganisation Medair beispielsweise sorgt mit ihren Aktivitäten im Brunnenbau dafür, dass Menschen langfristig sauberes Trinkwasser haben.
Die notwendigen Geräte werden immer wieder mit den MAF-Flugzeugen an ihre Destinationen gebracht. Per Ende November zieht MAF Schweiz von Aarau nach Langenthal um. Neu wird das christliche, humanitäre Flugunternehmen an der Bahnhofstrasse 22 tätig sein.
Die Organisation: Die Mission Aviation Fellowship MAF
Mission Aviation Fellowship MAF ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die Versorgung via Luftweg in schwer erreichbare Gegenden gewährleistet. Dort ist fliegen kein Luxus, sondern lebenswichtig.
MAF fliegt über Urwälder, Wüsten und Sümpfe, um unzähligen Menschen medizinische Versorgung, Bildung, Entwicklungs- und Nothilfe sowie Zugang zum christlichen Glauben zu ermöglichen. MAF bedient über 1400 Flugpisten und unterstützt so rund 2000 Organisationen in ihrer Arbeit. Mehr Infos: www.maf-swiss.org
Von Daniel Dubouloz