Freude am Landwirt-Beruf
An der Delegiertenversammlung der Oberaargauischen Zuchtviehvereinigung in Oschwand wurden Rückblicke getätigt, aber auch Aussichten in die Zukunft und Wahlen sowie Finanzzahlen standen genau so auf dem Programm. Nebst 22 Kühen mit 80 000 kg Milch-Lebensleistung wurden auch vier Kühe mit 100 000 kg Milch-Lebensleistung geehrt und ihren Besitzern dafür schöne Plaketten übergeben.
Oschwand · Umsichtig, speditiv und charmant führte Rudolf Gygax durch die Traktanden, nie das Wesentliche aus den Augen verlierend. «Kalte Nächte im Frühling, dafür ein idealer Sommer mit gutem Futter und die daraus resultierende gute Milchqualität prägten das vergangene Jahr. Der Milchpreis erholt sich nur langsam und ähnlich der Wetter-Prognose, auch mit Wolken am Himmel. Aber wir bleiben dran und produzieren Milch mit unseren Kühen, denn wir haben ja Freude an unserem Beruf.» Mit diesen Worten begrüsste der Präsident die 30 Stimmberechtigten und rund 20 Gäste der insgesamt 15 Viehzucht-Genossenschaften und Vereine sowie den Vertreter von «swissherdbook», Markus Gerber und den Vertreter des Bernischen Fleckviehzuchtverbandes, Christian Burkhalter. In seinem Jahresbericht blickte Rudolf Gygax auf ein ruhiges Jahr mit zwei Vorstandssitzungen, der Expo Mittelland und der BEA in Bern zurück.
Blick über den Zaun
Ein Jahreshöhepunkt bildete die Reise Ende August, welche ins Gantrischgebiet führte und zwei interessante Betriebsbesichtigungen enthielt. Der Kurs mit «swissherdbook» vom Herbst wurde auf Januar verschoben und durfte dann mit 27 Teilnehmern, davon etlichen Jungzüchtern, als Erfolg verbucht werden: «Ein gelungener und lehrreicher Tag im Waldhof in Langenthal.» Wie Niklaus Flückiger erläuterte, wurden 2017 fast gleichviel Kühe ausgestellt wie im Vorjahr: «Rechnen wir mit 911 Expertentagen gibt das 47 Kühe pro Experte und Tag.» Eine Änderung erfolgte in der Schaukommission, wo Walter Rolli durch Andreas Stotzer ersetzt wurde. Werner Dennler informierte über die Schauerfolge der Mitglieder an verschiedenen Ausstellungen. Eine spezielle Laudatio hielt er über die Ausnahme-Kuh «Rubens Ingrid» von Hansruedi Allenbach aus Wiedlisbach. «Unzählige Titel und Klassierungen hat dieses Tier geholt, und das ist sicher auch das Resultat der exzellenten Betreuung der umsichtigen Halter-Familie Allenbach», betonte Werner Dennler.
Ueli Urben mehr als 20 Jahre im Vorstand
Heidi Neuenschwander erläuterte die Jahresrechnung, welche mit einer Vermögensabnahme von knapp 4000 Franken resultierte. Rudolf Gygax wies auf die am 15. April stattfindende Expo Mittelland in Worben hin. Er hofft, dass möglichst viele Kühe ausgestellt werden und animierte die Delegierten, die Ausstellung zu besuchen, welche «der ganzen Familie einen schönen Sonntags-Ausflug bietet.» Am 22. Juni ist ein Bräteln geplant, dieses Jahr organisiert durch die Viehzuchtgenossenschaft Herzogenbuchsee. Peter Friedli übergibt seinen Sekretär-Job nach zwei Amtsjahren an Michelle Urben aus Inkwil. Ueli Urben wurde 1996 in den Vorstand gewählt und hat nun als Beisitzer demissioniert. Für seine tatkräftige Vorstands-Arbeit wurde ihm ein Präsent überreicht, begleitet von grossem Applaus.
David Minder neuer Vertreter Bernischer Fleckviehzuchtverband
Ganze zwölf Jahre hat Rudolf Gygax als Vertreter im Bernischen Fleckviehzuchtverband sein Engagement unter Beweis gestellt, auch die kleinen Regionen gut vertreten und als BEA-Kommentator geamtet. Nun wird David Minder aus Leimiswil in seine Fussstapfen treten und motiviert das Amt übernehmen. Für den frei werdenden swissherdbook-Vorstandssitz kann der Vorstand der Oberaargauischen Zuchtviehvereinigung einen Wahlvorschlag machen. Rudolf Gygax ist überzeugt, dass Adrian Weber aus Niederriet der ideale Kandidat wäre und bittet die Delegierten, ihm bei den kommenden Wahlen ihre Stimmen zu geben. Markus Gerber überbrachte die besten Grüsse von «swissherdbook» und blickte auf ein gutes Geschäftsjahr 2017 mit relativ stabilen Zahlen zurück. Auch Christian Burkhalter informierte kurz aus dem Bernischen Fleckviehzuchtverband.
Von Karin Rohrer