• Von links: Der neue Kirchgemeinderat Andreas Ruch, Kirchgemeindepräsidentin Eva Wegmüller und die abtretenden Kirchgemeinderäte Thomas Eggler sowie Samuel Beutler. · Bild: Barbara Heiniger

13.06.2022
Huttwil

Fusioniert Kirchgemeinde mit Dürrenroth?

Die Wahl von Andreas Ruch als Kirchgemeinderat sowie die Verabschiedung von Vizepräsident Thomas Eggler und Kirchgemeinderat Samuel Beutler waren die Schwerpunkte an der ordentlichen Kirchgemeindeversammlung der reformierten Kirchgemeinde Huttwil. Informiert wurde über die Abklärungen einer eventuell gemeinsamen Zukunft der Kirchgemeinden Huttwil und Dürrenroth. Die Jahresrechnung 2021 wurde genehmigt.

Zu Beginn der Versammlung zeigte Tho-mas Eggler (Kirchgemeinderats-Vizepräsident) einige Bilder aus dem kirchlichen Leben. Er begrüsste die Anwesenden herzlich, von insgesamt 2424 Stimmberechtigten in der Kirchgemeinde Huttwil kamen deren 25 an die Versammlung.

Andreas Ruch ist der neue Kirchgemeinderat
In der Person von Andreas Ruch fand der Kirchgemeinderat ein neues, motiviertes Mitglied. Er stellte sich der Versammlung auf sympathische Art vor. Andreas Ruch wohnt mit seiner Ehefrau Therese im Tubel. Bereits hat er die von ihm gegründete Firma Woodwork AG an seine drei Söhne übergeben. Ökologie hat im Leben von Andreas Ruch einen sehr hohen Stellenwert.
Die Wahl, mit dem Amtsantritt vom 1. Juli 2022, wurde mit einem kräftigen Applaus unterstrichen. Auch auf dieses Datum übernimmt die ehemalige Kirchgemeinderätin Eva Wegmüller, Pappelweg, das Präsidium des Kirchgemeinderates Huttwil. Sie wurde an der Versammlung im Dezember 2021 gewählt (Der «Unter Emmentaler» berichtete). Thomas Eggler schenkte ihr ein Bild für den neuen Weg mit dem Kernsatz «Auf die Vision kommt es an». Der Kirchgemeinderat besteht nun aus acht Personen: Maja Amstutz, Diakonie und Seniorenarbeit; Thomas Anliker, Finanzen; Esther Scheidegger, Kommunikation, Informatik; Gabi Lanz, Gottesdienste; Doris Liechti, Kinder, Jugend, Familie; Christine Mumenthaler, Veranstaltungen; Andreas Ruch, Bau und Betrieb sowie Eva Wegmüller, Präsidium. Das Ressort Vernetzung und OeME ist vakant, gesucht werden dafür interessierte Personen.

Grosser Dank an Thomas Eggler und Samuel Beutler
Seit dem 1. Januar 2009 setzte Thomas Eggler seine Kraft im Kirchgemeinderat Huttwil im Ressort Vernetzung und OeME ein. Damals wirkten als Pfarrpersonen Simon Jenny und Martin Kuckelsberg. Schon nach einem Jahr war die grosse Aufgabe, für beide eine Nachfolge zu suchen. Diese und viele weitere Herausforderungen hat Thomas Eggler in seiner Amtszeit gemeistert. «Deine Treue, dein Durchblick, das Fachwissen und das Engagement für die Kirchgemeinde waren spürbar», sagte Kirchgemeinderätin Doris Liech-ti in der Laudatio. «Glauben, Leben, Bewegen» war das Motto von Thomas Eggler und speziell das Vernetzen ein Herzensanliegen von ihm. Dies im Alltag, in der Regio Kirche und von der weltweiten Ökumene. Nach der Demission von Patrick Schiess übernahm er während den letzten 18 Monaten als Vizepräsident die Führung der Kirchgemeinde. Verbunden mit dem Dank erhielt Thomas Eggler als passendes Geschenk eine Übernachtung auf dem Jochpass sowie im SnowXpark auf Trübsee die Fahrt auf einem elektrobetriebenen Snowmobile. Samuel Beutler, Ressort Bau und Werke, war während 8,5 Jahren im Amt. «Er hat seine Arbeit sehr achtsam wahrgenommen und zahlreiche Projekte realisiert», hielt Thomas Eggler in der Würdigung fest. Ein Teil davon ist sichtbar wie beispielsweise die neue Rampe, um einen hindernisfreien Zugang zur Kirche zu gewährleisten. Die funktionierende Heizung und das reparierte Abflussrohr standen nicht im Blickfeld der Kirchenbesucher. «Das Gestalten und Pflegen vom Raum ist der Kirche wichtig, es soll den Besuchern wohl sein. Dies war das Engagement von Samuel Beutler», hielt Thomas Eggler fest. Der abtretende Kirchgemeinderat und Michelsämter Blasmusikant bekam zum Abschied süsse «Bsetzisteine» sowie einen Rundflug ums Matterhorn mit Start in Beromünster. Mit einer Diaschau von Bildern ab 2009 aus dem Kirchenleben von Huttwil wurde den beiden
Kirchgemeinderäten die grosse Anerkennung für ihre Leistung ausgesprochen.
Im Traktandum Verschiedenes orientierte Thomas Eggler, dass sich die Kirchgemeinderäte von Dürrenroth und Huttwil Gedanken über eine gemeinsame Zukunft machten. Es warten grosse Herausforderungen und das Ziel wäre, auch längerfristig «die Kirche im Dorf» zu haben. Steigende Kosten sowie auch Kirchenaustritte belasten und zukunftsorientierte Ansätze müssen gesucht werden. «Man muss rechnen, abklären, überprüfen und abwägen, ob eine Fusion die richtige Lösung ist. Das Wichtigste, wenn man sich auf diesen Weg macht, ist die regelmässige Information an die Betroffenen», sagte Thomas Eggler. Es wird verschiedene Etappen geben, bei denen die Mitglieder der Kirchgemeinde ihre Meinung dazu äussern müssen und können. Die Angebote der Kirchgemeinde aufrecht zu erhalten, ist das Ziel der Zusammenarbeit. Eine Fusion wäre frühestens 2025 möglich.

Die Finanzen sind gesund
Die Jahresrechnung 2021 wurde durch Thomas Anliker erläutert. Diese schliesst im Gesamthaushalt mit einem Aufwand von 966 309.41 Franken und einem Ertrag von 964 061.19 Franken ab. Das ergibt einen Aufwandüberschuss von 2248.22 Franken. Dies ist aber rund 96 000 Franken besser als budgetiert. Vor allem der Sachaufwand war tiefer. Infolge Corona konnten viele Anlässe und Projekte nicht realisiert werden. «Die Finanzen sind gesund, aber die guten Ergebnisse der letzten Jahre sind aufgebraucht», stellte Thomas Anliker fest.
Kirchgemeinderätin Maja Amstutz orientierte über die Situation der Ukraine-Flüchtlinge in Huttwil. Aktuell sind 20 Personen angemeldet. Die Kirchgemeinde engagiert sich mit dem Café International, das jeden Mittwoch von 15 bis 17.30 Uhr im ersten Untergeschoss im Mehrzweckraum des Kirchgemeindehauses Huttwil stattfindet. Es steht allen Menschen offen. Neben Tee, Kaffee, Snacks und Spielen steht vor allem der Austausch im Mittelpunkt.

Von Barbara Heiniger