Gadmertal-Impressionen im Alterszentrum
In den Korridoren im Aufenthaltsbereich des Alterszentrums Sumiswald porträtieren 50 ausgewählte Farbfotografien die Schönheiten des Gadmertals. Die Fotoausstellung des Naturfreundes und begeisterten Bergsteigers Helmut Schmitz ist noch bis am 31. Juli für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Bilder bleiben im Eigentum des Alterszentrums.
Sumiswald · Alphornklänge eröffneten die Vernissage der Fotoausstellung von Helmut Schmitz im Alterszentrum Sumiswald. Patrik Walther, Geschäftsführer von sumia, der Alterszentrum Sumiswald AG, und der einstige Bergsteiger und Fotograf Helmut Schmitz aus Burgdorf empfingen die Gäste. Genau so passend wie die Alphornklänge zum Anlass war auch die Verbindung, welche die Fotoausstellung zustande kommen liess.
Was einst mit seinen Bildern geschehen würde, beschäftigte Helmut Schmitz in der letzten Zeit stark. Er erzählte auch seinem Freund, Martin Reist aus Wasen, davon. Die beiden haben manche Stunde gemeinsam in den Bergen verbracht. Martin Reist wandte sich schliesslich an Patrik Walther und fragte diesen, ob aus den einmaligen Farbfotografien eine weitere Ausstellung im Alterszentrum entstehen könnte. Er rannte dabei fast eine offene Türe ein. Denn auch Patrik Walther hat seit seiner Jugendzeit eine enge Verbindung zu den Bergen, zum Gadmertal besonders. Hier hatte seine Begeisterung für die Alpen und für das Bergsteigen den Anfang genommen.
Bergwelt in allen Facetten
Die Aufnahmen von Helmut Schmitz porträtieren die noch heute weitgehend naturbelassene Landschaft. Mit seinen Aufnahmen ist es ihm gelungen, die Schönheiten der Bergwelt festzuhalten. Jahreszeiten, Wetterstimmungen, Sonnenauf- und untergänge vermitteln ihr immer wieder neue Faszination. Von den imposanten Felsenriesen über Fauna und seltene Flora entging nichts der Kamera-linse von Helmut Schmitz. Mit genau demselben Respekt, den er gegenüber der Natur hegt, hat er zudem die Menschen und das was sie über Jahrhunderte hinweg erschaffen haben mit einbezogen. Abgebildete Sprüche und Verse an Häusern und in der Kirche zeigen die tiefe Verwurzelung der Bewohner mit ihrer Bergheimat.
Helmut Schmitz wohnt seit 1985 in Burgdorf, arbeitete bis zu seiner Pensionierung vorwiegend als Koch-Fachlehrer in der Gewerbeschule Burgdorf. Wann immer er Zeit fand, erkletterte er über Jahrzehnte hinweg die Bergwelt. In der Schweiz, Italien, Spitzbergen, im Balkan, in den steilen Küstenfelsen der Calanque auf Korsika... «Das Klettern liess ich mir nie verbieten», meinte er schmunzelnd gegenüber dem «Unter-Emmentaler». «Ich kann Ihnen kaum ein Land in Europa nennen, wo er nicht einmal war», stellt seine Frau, Verena Schmitz, fest. Im Gadmertal hatte ihr Mann bis in diesem Frühjahr ein kleines, einfaches «Alphüttli» gemietet, von wo aus er seine Touren startete.
Umfangreiches Buch herausgegeben
Diverse Farbfotografien entstanden, als das Gadmertal noch viel weniger touristisch geprägt war als dass es dies heute ist. Ein grosses «Fotofieber» packte ihn um das Jahr 2006, als er das Bergtal in allen seinen Facetten auf Analog-Filmen ablichtete – «digital sagte mir nie etwas!». Er rahmte sie ein und schmückte damit die Wände in der Burgdorfer Wohnung des Ehepaars. Zwei Jahre später gab er sein umfangreiches, mit den Farbfotografien dokumentiertes Buch heraus, «Das Gadmertal, Informationen und Träume». Er hatte es «für den Bergsteiger, Naturfreund, Feriengast oder Wissensdurstigen» zusammengestellt, hat es zugleich zahlreichen Freunden aus dem SAC, seinen «Bergfreunden», und natürlich seinem «Schätzli» Verena gewidmet.
Das Buch gibt gleichzeitig Aufschluss über die weiteren Talente und Vorlieben des Autors: Es ist bereichert mit selbstverfassten Gedichten und mit Rezepten aus dem Gadmertal, «die schmackhaft sind und sich alle in einfach eingerichteteten Küchen in den Alpen nachkochen lassen», erklärte er an der Vernissage in sumia.
Ausstellung bis 31. Juli öffentlich
Inzwischen hängen nur noch wenige Bilder in Burgdorf, die Lieblingsbilder von Verena Schmitz. 50 Farbfotografien sind im Rahmen einer Schenkung ins Alterszentrum Sumiswald eingezogen. Bis am 31. Juli sind sie der Öffentlichkeit zugänglich. Anschliessend werden sie die Korridore der Bewohnerabteilungen schmücken und bleiben damit auch hier einem breiteren Publikum erhalten.
Von Liselotte Jost-Zürcher